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Die Kampfansage

Foto: 123RF

Die Tierschutzorganisation LAV kündigt juristische Mittel „auf allen Ebenen“ gegen die bereits Ende kommender Woche zu erwarteten Wolfs-Abschussgenehmigungen in Südtirol an.

von Thomas Vikoler

Die Tierschutzorganisation LAV, die sich, wie ihr voller Name Lega Antivivisezione verrät, ursprünglich dem Kampf gegen Tierversuche gewidmet hat, hielt sich in Sachen Südtiroler Wolfsgesetz bisher auffallend zurück. Doch nun, da die ersten Abschussverfügungen des Landeshauptmannes für Problemwölfe bevorstehen, schießt die römische LAV-Zentrale aus allen Rohren.

Und kündigt Rekurse „auf allen Ebenen“ gegen entsprechende Verwaltungsmaßnahmen an. LAV rechnet damit, dass bereits, wie von der Landesverwaltung angekündigt, Anfang September Abschussgenehmigungen unterzeichnet werden könnten. „Wir werden nicht zuschauen und alle Rechtsmittel ausschöpfen, gegen die Maßnahmen aufgrund des Gesetzes vorzugehen, das die volle Unterstützung der römischen Zentralregierung hat, indem es von ihr nicht angefochten wurde“, erklärt Massimo Vitturi, Zuständiger für den Bereich Wildtiere bei LAV.

Im Trentino hat sich die Tierschutzorganisation – bisher erfolgreich – gegen die von Landeshauptmann Maurizio Fugatti verfügten Tötung der Problembären JJ4 MJ5 gewehrt.

In Südtirol will LAV offenbar eine ähnliche juristische Kampagne starten, um den Abschuss von Wölfen zu verhindern.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (42)

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  • andreas

    Jährlich sterben in Europa 9 Millionen Tiere in Laboren.
    Diese Fundis scheinen wegen ein paar Wölfen etwas Aufmerksamkeit zu suchen und ignorieren die berechtigten Interessen der Bauern.

    Sinnvoller wäre es, sie würden sich in ihrer Heimatstadt dafür einsetzen, dass weniger Touristen betrogen werden und er Müll zeitnah verräumt.
    Der Zeitgeist will es aber anscheinend, dass jeder meint, den anderen belehren zu müsssen, was dann so ausartet wie das Wunder von Mals, wo sich ein Dorf und der Bürgermeister selbst vorgeführt haben.

  • robby

    Wer hier um etwas Aufmerksamkeit buhlt ist unschwer zu erkennen andreas. Du könntest dich doch in der Kirche bei den Messen als Vorleser engagieren um deine Geltungssucht zu befriedigen.

  • pingoballino1955

    Tierschutzorganisation? Sind die Schafe und sogar Fohlen und Co.freier Mord für diese Tiere,die elendig ,meistens in der Nacht qualvoll verrecken???? Ist dies Tierschutz????

  • heinz

    Der Weg des Südtiroler Bauernbundes, dass Herdenschutz fast nirgends möglich ist und man daher einfach alle Wölfe abschießen muss, ist nicht mehr zeitgemäß.
    Alle unsere Nachbarn ringsum machen es anders. Daher haben diese Tierschützer recht. Tier-und Herdenschutz darf nie einzig auf der Basis von Abschüssen sondern vor allem durch aufmerksame Behirtung erfolgen.

    • robby

      Bin deiner Meinung Heinz. Aber die Südtiroler Bauern gehen eben gerne mit dem Schädel durch die Wand. Nicht wundern wenn‘ dann nicht geht aber weh tut.

    • pingoballino1955

      Erklären sie mir sachlich und korrekt,die aufmerksame Behirtung.War gerade in den Abruzzen,da gibt es die,aber nur mit Zäunen und “ MAREMANOHUNDEN“ Da nähert sich auch kein Mensch ,oder sonstwas der Schafherde,nur der Hirt,oder Hirtin,sonst gibt’s “ Trabbel“ Wird auch eindeutig mit Verbotstafeln gewarnt

    • rumer

      @heinz
      kein Nachbar ringsrum im hochalpinen Gebiet macht es anders. Zäune sind nicht möglich, Herdenschutzhunde greifen Touristen und Wanderer an.
      Entweder die Politik beseitigt die Wölfe, oder 3S.

      • heinz

        Stimmt nicht, große Herden mit mehreren hundert Tieren, Hirten, Hunden und einem Nachtpferch. Bei unseren Nachbarn im Trentino. Alles selber gesehen. Nur die Südtiroler Bauern sind zu stur dafür.
        Und wenn dann die halben Tiere gefressen werden, sind die bösen Städter schuld.

        • rumer

          @heinz
          das kannst du gerne im Trentino auf einer niedrigen Alm gesehen haben. Unsere Tiere sind im hochalpinen Bereich und werden nicht jeden Abend zusammengetrieben und zusammengepfercht.
          3S und weg mit den Sauviechern. Du kannst sie gerne bei dir zuhause aufnehmen und ihnen Futter kaufen, am besten Tofu. Wieso sollen wir uns diese Bestien vor die Nase setzen lassen?

          • heracleummantegazziani

            Sie schreiben wieder totalen Blödsinn. Das Trentino hat die gleich Struktur wie Südtirol.
            Der Unterschied ist, dass man Herdenschutz andernorts versucht (und daher im Extremfall auch berechtigt ist Tiere zu entnehmen) und bei uns dauernd abwimmelt, weil es den meisten zu aufwändig ist. Nicht es geht nicht, sondern ich will nicht, das ist das Problem. Es ist zweifelsohne so, dass viele Bauern bei uns meinen, die Gesetze müssten sich an sie anpassen und nicht umgekehrt. Und es ist zweifelsohne so, dass die Politik sie darin bestärkt.

          • honsi

            @ heracleummantegazziani Das klingt wie zu Coronazeiten, die anderen machen natürlich immer alles besser

          • rumer

            @hera
            wir haben hochalpines Gelände und niemand denkt ernsthaft daran, einen 3,5 Meter hohen und einen Meter tiefen Zaun um eine Alm zu bauen, die einen Umfang von 10 Kilometern hat. Wir wollen auch keine Hirtenhunde, die dann unsere Wanderer anfallen. Man kann auch von anderen lernen, vor allem von Misserfolgen: jeder Herdenschutz in ähnlichen Gebieten ist fehlgeschlagen.
            Die Sache ist ganz einfach: diese Sauviecher werden abgeschossen und Ruhe ist. Wenn sie euch leid tun, fangt sie ein und haltet sie bei euch zuhause.
            Die Gesetze sind für die Menschen da und nicht umgekehrt!

          • heracleummantegazziani

            @honsi – In diesem Zusammenhang offenbar schon. Dabei – und das verstehen Sie und Ihresgleichen aus typisch Südtiroler Sturheit einfach nicht – würden bei einem misslungenen Versuch die Hürden der EU-Verordnung fallen und die Entnahme auch ohne Südtiroler Gesetz (das sowieso umsonst ist) möglich.

        • summer1

          Heinz
          Nun mal eine Frage: Ist es aufwändiger 100 Wölfe zu hüten oder 100.000 Tiere?
          Also geht doch eure Wölfe hüten und verschont uns mit dieser grünen Dummheit. Zahlt die paar Hirten für die Wölfe, denn das kostet weit weniger als Herdenzäune, Hirtenhunde, Pferche, Schadensersatzprämien für gerissene Tiere usw.
          In der Tat: diese Dinge zeigen, dass man nur Grüner sein, wenn man vorher jedweden Hausverstand aufgibt oder nie einen besessen hat.

      • pingoballino1955

        Die Hunde greifen niemanden an,ausser man ist so BLÖD,und umgeht sie nicht mit 500 Meter Abstand! Die MAREMANO müssen mindestens zu“ ACHT“ 8 sein,dann hauen die Wölfe ab!

  • foerschtna

    Diese „Tierschützer“ sind totalitäre Ökofundamentalisten, denen die traditionelle Landwirtschaft ein Greuel sind. Ein elendiglich zugrundegerichtetes Schaf oder Kalb stört die nicht im Geringsten, denen geht es um ganz was anderes. Und sie werden in der traditionell linksgerichteten italienischen Justiz einen starken Verbündeten haben.

  • brutus

    Tierschützer?!??
    …das sind Wolfsaktivisten! Von Tierschutz haben die Null Ahnung!

  • svea

    Wenn Städter glauben sie müssten einem Bergbauern erklären wie er seine Herde zu schützen hat, dann kann man nur damit antworten „Schuster bleib bei deinem Leisten“.

    Die Berglandwirtschaft wird in Südtirol seit Jahrhunderten betrieben und sie beruht auf ein Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Hätten die Bauern jede „neumodische“ Entwicklung mitgemacht, gäbe es keine Bergland- und keine Almwirtschaft mehr, sie wäre längst schon der Globalisierung zum Opfer gefallen. Es ist dem „Sturschädel“ eben dieser Bauern zu verdanken, dass wir in Südtirol noch etwas haben, für das wir vielerorts beneidet werden.

    Und wenn es auch viele Südtiroler nicht wahrhaben wollen, so hat ein großer Teil unseres Wohlstandes mit der Landwirtschaft zu tun. Der Tourismus profitiert in erster Linie davon, aber auch das Handwerk, der Handel und andere Wirtschaftsbereiche.
    Und selbst jene Menschen in unserem Lande, die mit der Landwirtschaft gar nichts zu tun haben, haben vor der Haustür ein Urlaubsland und Infrastrukturen, die es anderswo nicht gibt.

    Prägend für unser Land ist die klein strukturierte Landwirtschaft und die bringt mit sich, dass es nur kleine Herden gibt, für die sich der Aufwand von Herdenschutzmaßnahmen nicht lohnt.
    Oft sind es Bauern, die die Tierzucht im Nebenerwerb betreiben, die jedes ihrer Tiere kennen und für die die Entschädigung nicht nur ein schwacher Trost ist sondern regelrecht ein Hohn.

    Wenn auf nationaler und europäischer Ebene nicht schleunigst ein Umdenken erfolgt, dann können sich die „vermeintlichen Tierschützer“ (denn ein echter Tierschützer würde eher ein hilfloses Schaf schützen als ein Raubtier), nicht nur die Erhaltung von Wolf und Bär auf ihre Fahne schreiben, sondern sie müssen auch die Verantwortung für die Schwächung der Berglandwirtschaft, die in letzter Konsequenz auch zur Zerstörung der Almwirtschaft führt, übernehmen.

    Den „Tierschützern“ in unseren Lande würde ich ans Herz legen, im Sommer mal auf einem Bergbauernhof mitzuhelfen (über den Bauernbund werden solche Einsätze organisiert), dann könnten sie zumindest behaupten, sie hätten einen vagen Schimmer von diesem Bereich und dann könnte man nochmal über Wolf und Bär reden.

    • andreas1234567

      Hallo @svea,

      das ist ein richtig guter, zutreffender und durchdachter Kommentar und so etwas in dieser Qualität vermisse ich bei den meisten Aussendungen des SBB die eher auf Mitleidsmasche spielen (Wolf frisst armes Bambi im Wald) oder das Vokabular von der Biodiversität der selbsternannten Ökosoldaten nachplappern.

      So einen nachdenklichen und fundierten Kommentar vermisse ich auch von den Seiten der Touristiker die selbstverständlich von den Leistungen der Berglandwirtschaft profitieren und auch von Seiten der Politik kann sich der eine oder andere Exponent einmal hinstellen und das genau so formulieren, das Gekeife und und wütende Trommeln der spendensammelnden Tierschutzmitleidsmaschenvereine ist eben einmal auszuhalten..

      Auf Wiedersehen in den Einkehren der Südtiroler Bergbewirtschaftung

    • placeboeffekt

      „ Den „Tierschützern“ in unseren Lande würde ich ans Herz legen, im Sommer mal auf einem Bergbauernhof mitzuhelfen“

      Das wollen Sie doch nicht in allem Ernst von diesen Sesselfurzern verlangen?

      Wobei die mehr Schaden als Nutzen bringen würden- zwei linke Hände, aber zum Ausgleich eine große Klappe.

  • asd

    Das sind Experimente mit Tieren. Mit Nutztieren Wölfen und Bären. Durgeführt von einer Organisation, eine Art Dr. Frankenstein Club der sich als Tierschützer ausgibt.

    Die Wölfe und Bären, werden in Gebieten angesiedelt, wo diese Tiere aufgrund der Bevölkerungsdichte und Tourismus nicht artgerecht in Ruhe leben können.

    Hunderte Nutztiere müssen einen qualvollen Tod sterben. Auch das muss nicht sein.

    Es sollte nun von ECHTEN Tierschützern ein Verein gegründet werden, welcher obengenannte Vorfälle zur Anzeige bringt. Nicht unbedingt die Organisation, sondern wenn möglich deren Präsidenten und Entscheidungsträger. Eine Art Schocktherapie, mit den besten und aggressivsten Anwälten sozusagen.

  • 2xnachgedacht

    @hera
    sie und auch ich…sind nicht die einzigen unterm firmament lach… 😉

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