Mahler Chamber Orchestra & Daniil Trifonov

Daniil Trifonov,  einer der führenden Pianisten der internationalen Musikszene, eröffnet das südtirol festival meran.(Foto: Daniil Trifonov)

Das Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding eröffnet das südtirol festival meran. Solist ist der phänomenale Pianist Daniil Trifonov.

„Ich kann kein Concert schreiben für den Virtuosen; ich muss auf etwas anderes sinnen“, stellt Robert Schumann 1839 fest. Ihm schwebt ein „Mittelding zwischen Symphonie, Concert und großer Sonate“ vor, in der „das Orchester mehr als das bloße Zusehen habe und mit seinen mannigfaltigen Charakteren die Szene kunstvoll durchwebe“. Ein Beispiel für diese Synthese, ist seine romantische „Phantasie für Clavier und Orchester“, die er 1845 zu einem Klavierkonzert ausbaut, das auf Gegensätze wie bei Beethoven oder immer neue Einfälle wie bei Mozart verzichtet.

Mit diesem Werk debütiert der großartige Pianist Daniil Trifonov am 24. August beim südtirol festival meran. Daniil Trifonov wurde 1991 in Nischni Nowgorod geboren und lebt seit 2015 in New York. Er ist heute einer der führenden Pianisten der internationalen Musikszene. Im Jahr 2010 erhielt Trifonov den 3. Preis beim Chopin-Wettbewerb in Warschau, und im darauffolgenden Jahr erlangte er internationale Anerkennung durch zwei erste Preise beim Arthur-Rubinstein- Klavierwettbewerb in Tel Aviv und beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Neben seiner weltweiten Konzerttätigkeit ist er auch als Komponist tätig und hat – unter anderem – ein Klavierkonzert (2014) und ein konzertantes Quintett für Klavier und Streicher (2018) publiziert.

Das große Eröffnungskonzert mit dem Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding beginnt im Kursaal um 20.30 Uhr mit Schumanns Ouvertüre zum dramatischen Gedicht „Manfred“ und endet mit der 3. Sinfonie von Johannes Brahms, mit der sich der Komponist vom „Riesen“ Beethoven emanzipiert. Bei der Uraufführung in Wien protestiert zwar die „Wagner-Brucknersche ecclesia militans“ mit lautem Zischen gegen diese „absolute Musik“. Ein Publikumserfolg wird das Werk dann aber trotzdem. Auch Dvořák ist begeistert: „Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf“.