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Umstrittene Einbahnregelung

Foto: Google Maps

Der Gemeindeausschuss erwägt im Rahmen des Verkehrskonzepts eine Einbahnregelung in Niederlana. Das sorgt bereits jetzt für viele Proteste.

von Markus Rufin

In der vergangenen Woche fand ein Treffen zwischen den Anwohnern der Treibgasse in Niederlana, Bürgermeister Harald Stauder und Gemeindereferent mit Sonderfunktion Jürgen Zöggeler statt. Thema dabei war das neue Verkehrskonzept.

Angesprochen wurde dabei eine Einbahnregelung für die Zone Tribusplatz, Treibgasse, Zollstraße und Boznerstraße und den Rückbau der Seitenstraßen vor. Dies soll dazu beitragen, dass das Ziel des Mobilitätsplans, der eine Reduzierung des Individualverkehrs um 40 Prozent vorsieht, erreicht wird.

Allerdings wurde beim Treffen deutlich, dass die Anrainer mit dieser Lösung nicht einverstanden sind. Stefan Taber, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, wohnt selbst in der Nähe der Treibgasse und bestätigt, dass die Anrainer vor allem die Einbahnregelung für nicht sinnvoll halten: „Bei der Sitzung flogen die Fetzen, es fiel nicht einmal ein positives Wort zum Verkehrskonzept.“

Kein Wunder. Schließlich würde eine Einbahnregelung für die Anrainer Unannehmlichkeiten mit sich bringen. „Ein Bauer machte das Beispiel, dass er durch die Einbahnregelung vier Mal am Tag einen Umweg von über zwei Kilometer machen muss. Der Verkehr wird dadurch nicht weniger, im Gegenteil, das Verkehrsaufkommen wird deutlich erhöht werden“, berichtet Taber.

Die Einbahnregelung sei für Niederlana nicht zielführend, dort gebe es laut Taber nämlich einen funktionierenden Verkehrsfluss. Ein Verkehrsproblem gebe es nur in Oberlana.

Vor allem zeigten sich die Anrainer aber verärgert, weil sie das Gefühl hatten, vor vollendeten Tatsachen gestellt zu werden. Damit stehen sie nicht alleine da. Auch die Süd-Tiroler Freiheit beklagt eine fehlende Einbindung und Transparenz: „Weder der Gemeinderat noch die Verkehrskommission wurde darüber informiert. In unseren Augen geht Demokratie anders.“

Auch die Freiheitlichen Gemeinderäte Roland Stauder und Philipp Kleon sprechen sich in einer Aussendung gegen die Einbahnregelung aus: „Durch eine solche Einbahnregelung findet keine Verkehrsreduzierung statt, im Gegenteil verlängern sich nur die Verkehrswege. In der Treibgasse und Zollstraße befinden sich zahlreiche Wohnsiedlungen, eine Lagerhalle der Obstgenossenschaft sowie eine Grundschule. Sowohl für Anrainer, Pendler, Bauern als auch für Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, verlängern sich die Anfahrtswege und das erhöhte Verkehrsaufkommen führt in den genannten Straßen zu einer Verminderung der Wohnqualität und Sicherheit.“ Auch die Freiheitlichen weisen darauf hin, dass Maßnahmen für Oberlana wichtiger wären.

Beim Treffen wurde den Anrainern gesagt, dass die Einbahnregelung vorerst in einer Testphase von November bis Ostern geprüft werden soll. Dann will die Gemeindeverwaltung die Daten auswerten und weitere Schritte setzen.

Bürgermeister Harald Stauder will das Verkehrskonzept gegenüber der TAGESZEITUNG nicht näher kommentieren: „Alles, was ich jetzt sage, kann in zwei Wochen ganz anders sein. Techniker überprüfen aktuell verschiedene Szenarien.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • schwarzesschaf

    Macht eine Mebo ausfahrt unterirdisch bis zum tribusplatz und das verkehrsproblem ist in ganz lana gelöst

  • eselka

    Schade dass ich diesen Termin verpasst habe, wäre zu gerne dabei gewesen. (Wenn die Fetzen geflogen sind….)

    In diesem Artikel ist die Engstirnigkeit vieler Anwohner förmlich zu riechen. Es braucht dieses Verkehrskonzept in Lana. Ich wohne selbst in dieser Zone und fahre zum Einkaufen viel mit dem Fahrrad. Als Fahrradfahrer ist es zu bestimmten Zeiten lebensgefährlich auf diesen Straßen unterwegs zu sein, da hören die Radwege plötzlich auf, es wird auf den Radwegen geparkt!!
    Es geht im Verkehrskonzept um ein Umdenken das stattfinden soll. Muss ich denn für eine kurze Strecke (Einkauf, Kinder in die Schule und KiGa bringen) das Auto benutzen.
    Ich bin mit dem Fahrrad bei jeglichen Besorgungen schneller als mit dem Auto, da ich mich vor den Geschäften abstellen kann ohne einen Parkplatz zu suchen.
    Also kurz gesagt, ich bin zu 100% FÜR die Einbahnregelung in diesen Bereichen, um Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen, alles andere ist Organisation…..

  • hermannh

    die Verwalter (Bürgermeister / LH / Landesräte usw.) haben es mal nicht leicht: irgendeiner hat immer zu meckern. Vor den Wahlen findet sich dann immer eine Partei, die nur um aufzufallen, die mitschreit. Dies ist bei bestimmten Parteien Programm, eiern um jede Stimme.

  • chris75

    Wohn in Lana und bin selber betroffen, deswegen konn i sogn , dass di Politik sichs leicht tian so a soch zu mochn und net af di gonzn Volksschüler der Zollschual denkn. Ner a jedes Kind konn zu Fuass zur Schual gian und mitn Radl werds zu gefährlich. Als di Boznerstr. zua getun hobn, um a „Holtestell vom Bus“ zu mochn, sein mir von di Nebenstrossn kaum ausser kemmen.

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