Du befindest dich hier: Home » Politik » Klare Absage

Klare Absage

Foto: 123RF.com

Landesrat Massimo Bessone spricht sich gegen den Vorschlag des Justizministers Carlo Nordio aus, Kasernen vorübergehend zu Gefängnissen umzubauen.

von Markus Rufin

Der Justizminister Carlo Nordio hat vorgeschlagen, nicht mehr genutzte Kasernen in Gefängnisse umzuwandeln. Wird das Land also seine eigenen Kasernen zur Verfügung stellen, um sie in Gefängnisse umzubauen?

Von Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone kommt eine klare Absage für den Vorschlag. Zwar sei man für die Kasernen, die im Besitz des Staates seien, nicht zuständig, womit eine entsprechende Entscheidung beim Staat liege, aber für die Kasernen, die dem Land gehören sei Bessones Abteilung zuständig.

„Wenn es in Bozen ein ungenutztes Militärgelände gibt, das als im öffentlichen Interesse liegend betrachtet wird und nach einer Aufwertung für den Bau von Wohnungen, Schulen, Parks usw. genutzt werden kann und wenn dieses Gelände einen Wert von 10 Millionen Euro hat, dann gehen wir in mehreren Schritten vor“, erklärt Bessone.

Mit der Sanierung einer Kaserne, die vom Heer genutzt wird, geht diese an das Land über. Gemeinsam mit dem Bürgermeister der betroffenen Gemeinde entscheide dann das Land darüber, wie die Kaserne genutzt wird. Das Gelände geht an die Gemeinde über, damit es bestmöglich von den Bürgern vor Ort genutzt werden kann.

„Es ist offensichtlich, dass diese Gebiete, die nun zur Provinz gehören und im öffentlichen Interesse erworben wurden, bereits eine bestimmte Bestimmung haben“, führt der Landesrat aus. Es sei seiner Meinung nach „unlogisch, kompliziert und kostspielig“, sie erneut dem Staat zuzuweisen, um sie vorübergehend in Gefängnisse umzubauen.

Zumal für die Umwandlung mehrere Millionen Euro ausgegeben werden müssten, obwohl sie früher oder später ohnehin abgerissen werden müssen.

Eine Umwandlung der Kasernen im Landesbesitz in Gefängnisse hätte auch zur Folge, dass die Bürger der Gemeinden die Gelände nie zu Gesicht bekommen würden.

Bessone bringt einen Gegenvorschlag: „Es wäre besser, wenn das zuständige Ministerium uns Geld für ein neues Gefängnis in Bozen geben würde. Wir haben das Areal bereits enteignet und seit geraumer Zeit vorbereitet.“

Auch in Bezug auf Gerüchte über eine mögliche Verkleinerung des Projekts für das neue Gefängnis in Bozen fordert der Landesrat eine Einigung: „Die Insassen, aber vor allem die Mitarbeiter der Gefängnispolizei, haben wenig Lust, noch mehr Gerede anzuhören, aber sie haben das Recht, unter besseren Bedingungen zu arbeiten.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • nobodyistperfect

    Tolle Idee, diese waren ja auch früher Gefängnisse für manche Soldaten. 1 Jahr und länger waren sie dort eingesperrt.

  • 2xnachgedacht

    ja, herr bessone- die bevölkerung hat auch genug vom jahrzehntelangen politischen gelabre in den verschiedensten bereichen…für versäumnisse außerhalb der laufenden legislatur können sie natürlich nichts-aber was wurde in der derzeitigen erreicht? auch nichts.

  • artimar

    Das wär’s. Zuerst wurden die Südtiroler-innen durch die hegemoniale und totalitäre Staatsmacht zwangsenteignet. Das Land kauft diese Areale nach Jahrzehnten teurer zurück. Nun soll das Land für den Staat darauf Gefängnisse bauen.
    Das Südtirol wird offenbar nach wie vor immer noch als max. auszubeutende Kolonie behandelt, wie man wohl auch hier sieht. Wo wird andernorts derart möglichst viel abgepresst?
    Im restlichen Italien ist es Gesetz und Praxis, dass zwangsenteignete nicht mehr genutzte Militärareale den Regionen für öffentliche Interessen selbstverständlich unentgeltlich übertragen wurde/wird.

  • romy1988

    Gefängnisse für straffällig gewordene Ausländer also, andere gibt es kaum. Mit sofortigem Abschieben bräuchte es diese ‚kostenlosen Unterkünfte‘ nicht, mit dem Bau von leistbaren Wohnungen für unsere Einheimischen wäre mehr getan.

  • opa1950

    Der Superschlaue Bessone setzt wohl aufs falsche Pferd.Natürlich möchte er vor den Wahlen eine gute Figur machen,was ihm aber nicht gelingen wird.

  • opa1950

    Bessone gegen Nordio. Ein Landhäusler gegen einen Minster . Schon irgendwie lächerlich.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen