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„Zersplitterung geht weiter“

Richard Theiner war Landesrat, Landeshauptmannstellvertreter und Obmann der SVP. Wie der langjährige Politiker Südtirol heute sieht. Und: Welche Prognose er für die Landtagswahlen abgibt.

Tageszeitung: Herr Theiner, wo sind Sie geblieben?

Richard Theiner: Ich wohne immer noch in Latsch.

Was machen Sie seit Ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik?

Ich engagiere mich für unseren Weltladen, eine Sozialgenossenschaft ohne Gewinnabsicht – ich freue mich über unsere Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit und unsere Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung.

Ist Ihnen der Abschied schwergefallen?

Nein, der Abschied ist mir überhaupt nicht schwergefallen. Ich war gerne in der Politik, aber alles hat seine Zeit.

Die Südtiroler wählen in wenigen Monaten einen neuen Landtag. Ihre Prognose?

Die Zersplitterung im Parteienlager geht weiter. Wir werden im neuen Landtag noch mehr Parteien mit 1 – 2 Sitzen haben. Je näher wir zum Wahltermin kommen, desto mehr werden sich die Leute Gedanken machen, wie die neue Landesregierung zusammengesetzt sein soll. Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit keine Drei-Parteien- oder gar Vier-Parteien-Koalition will, wo sich die Parteien für all das, was nicht nach Wunsch läuft, gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben. Wenn die SVP geschlossen auftritt und glaubhaft vermitteln kann, dass die persönlichen Animositäten der Vergangenheit angehören, hat sie eine Chance die aktuelle Mandatszahl zu halten.

Wer wird stärkste Kraft in der Opposition?

Die Grünen oder Team K.

Wie hat sich Südtirol in den letzten Jahren entwickelt?

Südtirol ist wirtschaftlich sehr erfolgreich, wobei die Schere zwischen Arm und Reich leider weiter auseinandergeht. Wir haben aber das große Glück, dass sich in Südtirol viele Menschen ehrenamtlich im sozialen und kulturellen Bereich sowie im Zivilschutz für die Gemeinschaft einbringen.

Welches Buch nehmen Sie mit in den Sommerurlaub?

Ich lese viel und nehme auch in den Sommerurlaub den Laptop mit.

Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig etwas gegönnt?

Ich habe jetzt das Glück Zeit zu haben für das was mir wichtig ist.

Wo versuchen Sie der Umwelt zuliebe zu sparen?

Ich habe keinen aufwendigen Lebensstil und lebe meinem Naturell entsprechend bewusst.

Was ist Ihnen peinlich?

Wenn ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde.

Kino oder Netflix?

Kino.

Ihr größter Traum?

Mein größter Traum ist, dass alle Menschen in Frieden und in Freiheit ohne Hunger leben können.

Was können Frauen besser als Männer?

Multitasking, Kommunikation, Schmerzen aushalten u.v.a.m.

Berge oder Meer?

Das eine schließt das andere nicht aus. Ich wandere gerne in den Bergen und genieße einfache Skitouren und das Skifahren, freue mich aber auch auf das Schwimmen im Meer.

Interview: Lisi Lang

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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