„Ein starkes Bündnis“
Der Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi wird das Bündnis seiner Bürgerliste mit der Lega in die Landtagswahlen führen. Warum die Lega der Bürgerliste den Spitzenkandidaten überlassen hat.
Tageszeitung: Herr Bürgermeister, schon Anfang des Jahres haben Sie mit einer Kandidatur bei den Landtagswahlen geliebäugelt, zuerst mit einem große Bürgerlisten-Bündnis, welches dann aber nicht zustande gekommen ist. Warum kandidieren Sie jetzt mit der Lega?
Christian Bianchi: Ich möchte vorausschicken, dass ich nicht für die Lega kandidiere, sondern dass wir als Bürgerliste „Uniti per L’Alto Adige“ ein politisches Bündnis mit der Lega eingegangen sind. Ich habe immer gesagt, dass es mir wichtig ist, die Anliegen der Bürgerlisten in den Landtag zu bringen und dank des Bündnisses mit der Lega wird das jetzt möglich.
Als Sie Anfang des Jahres erklärt haben, dass Sie an einem Bürgerlisten-Bündnis arbeiten, wurden Sie von der Lega und Fratelli d’Italia „Verräter“ genannt…
Wer wie ich seit 28 Jahren Politik macht, weiß, dass es immer Kritik geben wird, wenn jemand etwas machen will – dahinter steckt oft Eifersucht, Konkurrenzdenken usw. (schmunzelt). Wir haben jetzt mit der Lega ausführliche Gespräche geführt und die Positionen klargestellt.
Stehen Sie auch in Kontakt mit Rita Mattei, Giuliano Vettorato und Massimo Bessone?
Natürlich. Sie werden gemeinsam mit mir an der Spitze der Liste stehen.
Und warum werden genau Sie die Liste anführen?
Ich denke, dass sie verstanden haben, dass die Komponente der Bürgerlisten der Lega einen großen Mehrwert bringen und dass die Zusammenarbeit dieser beiden Kräfte ein starkes Wachstum bringen kann. Und ich denke, dass die Lega dieses Bündnis auch durch das Vertrauen in mich als Spitzenkandidat stärken wollten. Dieses Bündnis entsteht heute, aber Ziel ist es auch in Zukunft zusammenzuarbeiten bei den nächsten Gemeindewahlen usw.
Will man durch diesen Zusammenschluss auch Wählerstimmen zurückholen? Immerhin hat die Lega laut Umfragen im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen an Stimmen verloren…
Dieser Zusammenschluss wird uns allen sicher einen Schub geben – und angesichts der breiten Palette an Parteien und der Zersplitterung auf deutscher und italienischer Seite war es uns wichtig zu zeigen, dass wir zusammenarbeiten.
Haben Sie auch Gespräche mit Fratelli d’Italia und Marco Galateo geführt?
Ich habe im letzten Dezember dem gesamten Mitte-Rechts-Lager vorgeschlagen, mit einer gemeinsamen Liste bei den Landtagswahlen zu kandieren. Fratelli d’Italia hat das von Beginn an ausgeschlossen und erklärt, mit einer eigenen Liste kandidieren zu wollen, woraufhin wir nur noch mit der Lega Gespräche geführt haben. Wir arbeiten mit der Lega in Leifers seit 15 Jahren gut zusammen und diese Zusammenarbeit wollen wir nun auch auf Landesebene fortsetzen.
Sowohl Sie als auch Landeshauptmann-Stellvertreter Giuliano Vettorato kommen aus Leifers. Reichen die Stimmen in der Gemeinde für zwei Kandidaten?
Ich denke, dass es nicht nur um die Stimmen aus Leifers geht. Wir sind beide Personen, die auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt sind.
Müssen Sie jetzt eigentlich als Bürgermeister zurücktreten?
Nein. Wir sind eine Gemeinde mit weniger als 20.000 Bürgern und deswegen ist der Bürgermeister vom Gesetz her nicht verpflichtet, bereits vor den Wahlen zurückzutreten. Sollte ich in den Landtag gewählt werden, werde ich mich entscheiden müssen, welches Amt ich ausüben will.
Interview: Lisi Lang
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Kommentare (1)
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besserwisser
Ich möchte vorausschicken, dass ich nicht für die Lega kandidiere. Also kandidiert er wie jeder andere für sich selbst, und zwar auf der Liste wo er sich persönlich die besten Chancen ausrechnet. Wenigstens ist er ehrlich.
Beim Thema Flughafen war er da ja nicht besonders kohärent… aber was solls, was interessiert das Geschwätz von gestern…