Die Hitze-Warnung
Wegen der extrem hohen Temperaturen hat der Zivilschutz ab Samstag in einigen Gemeinden Südtirols die zweithöchste Warnstufe Orange ausgerufen.
„Die Temperaturen steigen an und erreichen am Wochenende im Etschtal und Unterland Höchstwerte bis 38 Grad Celsius am Sonntag“, berichtet Meteorologe Philipp Tartarotti vom Landesamt für Meteorologie und Lawinenwarnung in der Agentur für Bevölkerungsschutz: „Auch in der kommenden Woche bleibt es noch heiß, es ist keine Abkühlung in Sicht, es herrschen stabile Verhältnisse, die Gewitterneigung geht ab dem Wochenende zurück. Diese hohen Temperaturen liegen etwa sieben Grad über dem langjährigen Durchschnitt der vergangenen drei Jahrzehnte. Die Null-Grad-Grenze liegt derzeit um die 4000 Meter, am Samstag steigt sie auf 4500 Meter über dem Meeresspiegel.“
„Die ungewöhnlich hohen Temperaturen stellen uns vor neue Herausforderungen“, unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, „es gilt, sich an diese neuen Begebenheiten anzupassen und den Bevölkerungsschutz auf eine neue Stufe zu heben. Auf diese Ereignisse sind unsere Schutzmaßnahmen nicht immer ausgerichtet. Das Mithalten mit den Schutzmaßnahmen wird uns viel Professionalität und Einsatz abverlangen.“
Aufgrund der Wetterprognosen hat der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger am Donnerstag Mittag eine Bewertungskonferenz einberufen: „Anhaltende extreme Temperaturen bringen gesundheitliche Risiken mit sich, deshalb raten wir dazu, sich auf die Hitze in diesen Tagen vorzubereiten, sich angemessen zu verhalten und vor den Auswirkungen der Hitze zu schützen. So ist etwa bei der Planung von Bergtouren darauf zu achten, dass die Null-Grad-Grenze beachtlich hoch ansteigt.“ Besonders ältere oder isoliert lebende Menschen, chronisch Kranke und kleine Kinder sind gefährdet. Vermehrtes Schwitzen kann zu hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten und zu Dehydrierung führen. Auch das Herz-Kreislaufsystem kann überlastet werden.
„Wegen anhaltender extremer Temperaturen steht ab Samstag im Warnlagebericht die zweithöchste Warnstufe Orange in Bozen und in Gemeinden im Etschtal, im Überetsch und im Unterland“, fasst der Direktor des Landeswarnzentrums Willigis Gallmetzer nach der Bewertungskonferenz zusammen. Die Auswirkungen der hohen Temperaturen auf die menschliche Gesundheit sind nicht zu unterschätzen, dies sollte auch bei Veranstaltungen im Freien berücksichtigt werden. Auch bei Autofahrten soll darauf geachtet werden, ausreichend Getränke mitzunehmen, da am Wochenende mit sehr hohem Verkehrsaufkommen und auch Staus zu rechnen ist. Am Donnerstag ist auch noch auf Gewitter zu achten, die lokal auch zu stärkeren Niederschlägen führen können.“
Der Warnlagebericht wird täglich vom Landeswarnzentrum veröffentlicht und kann auch abonniert werden. Im Warnlagebericht wird die Einschätzung des Gefährdungspotentials von bevorstehenden Wetterereignissen und Naturereignissen anhand von vier Warnstufen in den Ampelfarben dargestellt: Grün, wenn kein Gefährdungspotential vorliegt, Gelb bei geringem, Orange bei mäßigem und Rot bei hohem Gefährdungspotential; Grau wird für Phänomene oder Ereignisse verwendet, für die keine Bewertung erfolgt.
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