„Politik bleibt im Blut“
Oskar Peterlini war Landtagsabgeordneter, Senator und arbeitet mittlerweile an der Universität Bozen. Wie der langjährige Politiker Südtirol sieht. Und: Welche Prognose er für die Landtagswahlen abgibt.
Tageszeitung: Herr Peterlini, wo sind Sie geblieben?
Oskar Peterlini: Bin ich so unsichtbar? Immer noch im Unterland zu Hause und an der Universität Bozen zur Arbeit.
Würde Sie eine Rückkehr in die Politik reizen?
Ich habe immer freiwillig meinen Ausstieg gewählt. Aber Politik bleibt im Blut, wer weiß?
Die Südtiroler wählen in wenigen Monaten einen neuen Landtag. Ihre Prognose?
Ich hoffe sie treffen eine gute Wahl, mit Frauen und Männern, die sich für die Heimat, für Lebensqualität, Umwelt und Soziales einsetzen.
Wird die SVP Federn lassen müssen?
Es ist sicherlich nicht leicht, für keine Partei. Die Politik war früher besser angesehen, sie ist heute angeschlagen und wird für alles verantwortlich gemacht.
Wer wird stärkste Kraft in der Opposition?
Team K oder die Grünen.
Wie steht Südtirol derzeit da?
Wirtschaftlich sehr gut, aber es gibt viele Familien, die es wegen der hohen Kosten nur mehr schwer bis zum Monatsende schaffen. Die Löhne müssen angeglichen werden. Da gibt es Handlungsbedarf!
Für welches dringende Problem hat die Landespolitik bislang keine Lösung gefunden bzw. wo müsste man dringend ansetzen?
Bei der Beschaffung eines Eigenheimes für junge Menschen.
Welches Buch nehmen Sie mit in den Sommerurlaub?
Ich nehme den Laptop mit, auf dem ich alle meine Quellen und Studien gespeichert halte, und einen Reise- und Kulturführer. Beim Camping bleibt für Romane wenig Zeit.
Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig etwas gegönnt?
Ich freue mich eigentlich immer wieder über das Leben, die Gesundheit, ein gutes Essen, manchmal Wellness, und freu mich jetzt endlich in den Urlaub zu fahren.
Haben Sie schon einmal etwas Second Hand gekauft?
Ja, manchmal das Auto.
Was ist Ihnen peinlich?
Wenn ich Menschen begegne, mich aber nicht an ihre Namen erinnere. Ich finde es immer nett, wenn man mir gleich auf die Beine hilft. Ich tu nicht gerne so, als ob, dann frage ich lieber nach.
FC Südtirol oder HC Bozen?
Wir können auf beide stolz sein! Unser Sohn Laurin spielt Hockey mit Neumarkt-Auer, das verfolgen wir mehr, zumal seine Mannschaft „Unter 13“-Italienmeister wurde.
Das Blödeste, was Sie je gekauft haben?
Jahresbände aller Briefmarken Italiens, die ich gezwungen war, alle Jahre wieder zu kaufen, um die Sammlung nicht zu unterbrechen. Nach 20 Bänden habe ich doch gestoppt.
Was können Frauen besser als Männer?
Männer verrückt machen.
Berge oder Meer?
Beides, wenn es ganz heiß ist, das kühle Nass, auch an unseren wunderbaren Kalterer oder Montiggler Seen, an denen wir beides haben.
Ihr größter Traum?
Über Berge, Wälder und Seen wie ein Vogel zu fliegen.
Interview: Lisi Lang
Kommentare (8)
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