Mein Podcast und ich
Maria Elisabeth Rieder, Abgeordnete im Landtag, spricht über ihre Social Media Präsenz und ihren eigenen Podcast. Warum ihr die sozialen Medien nicht ausreichen.
von Julia Koppelstätter
Die sozialen Medien sind ein beliebtes Kommunikationsmittel für viele Politiker. Landtagsabgeordnete im Team-K, Maria Elisabeth Rieder, ist eine der ersten Südtiroler PolitikerInnen, die neben ihren Social Media-Accounts auch einen eigenen Podcast betreibt. Seit November 2021 postet sie regelmäßig Folgen, die auf Spotify, Apple Podcast und dem Webplayer verfügbar sind. Doch was hat die Politikerin dazu verleitet ihren eigenen Podcast zu starten und wie gibt sie sich auf Social Media?
Auf Facebook hat Rieder 2.868 Follower und gibt seit 25. Juli 2018 regelmäßige Einblicke in ihre Arbeit. Auch auf Instagram zeigt sich die Abgeordnete mit 496 Beiträgen sehr aktiv. Dort verfolgen sie 618 Fans. Außerdem betreibt Rieder einen YouTube Account, auf dem ihr 33 Leute folgen. Seit ihrem Beitritt am 22.01.2020 hat die Politikerin mit ihren 175 Videos 1.950 Aufrufe gesammelt. Auch mit ihrer Website (maria-rieder.com) hält sie die Leute auf dem Laufenden und informiert über ihr Leben und ihre Leidenschaften.
Der Hashtag „#politikmitherz“ ist auf ihrer Website, ihren Social Media-Accounts und ihrem Podcast sehr auffällig. „Das war schon von Anfang an mein Slogan. Damit will ich vermitteln, dass meine Politik nicht nur aus Kopf und Verstand besteht, sondern dass auch Gefühle, Emotionen und das Herz immer mit dabei sind“, erklärt die Landtagsabgeordnete.
Mit Social Media will Rieder die Leute informieren und sie an ihrer Arbeit teilhaben lassen: „Seit ich mich dafür entschieden habe für den Landtag zu kandidieren, habe ich begonnen meine Social Media Reichweite und meine Website aufzubauen. Mein Hauptanliegen ist es über wichtige Themen und meine Arbeit zu informieren. Denn es gibt viele Leute, die die herkömmlichen Medien weniger verfolgen. Deshalb ist es mein Ziel, mit den sozialen Medien viele Informationen zu überliefern – das ist mir am wichtigsten.“ Mit ihrer Reichweite und dem Feedback ihrer Follower zeigt sich Rieder zufrieden: „Die Leute sagen mir oft, dass sie mich regelmäßig verfolgen und sich alles anschauen, aber mir nicht folgen oder die Beiträge liken. Es gibt sehr viele stille Leser und Leserinnen, die sich gern informieren aber sich nicht ‚outen‘ wenn sie das machen. Diese Rückmeldung bekomme ich sehr oft und ich habe kontinuierlichen Anstieg an Followern, daher bin ich schon zufrieden.“
Doch allein mit Social Media gibt sich die Politikerin nicht zufrieden. Sie möchte interessante Gespräche über wichtige Themen auf ihrem Podcast mit den Leuten teilen. Die Politik steht dabei nicht im Vordergrund: „Ich hatte oft mit Leuten Gespräche über bestimmte Themen, wo ich mir im Nachhinein manchmal dachte, es wäre eigentlich interessant, wenn man das für mehrere Leute zugänglich machen könnte. Mein Podcast ist weniger politisch ausgelegt, sondern ich führe dort ganz einfache Gespräche mit verschiedenen Leuten über unterschiedliche Themen. Ich finde es sehr spannend, diese Unterhaltungen zu führen. So hat man auch die Möglichkeit über gewisse Themen ein wenig ausführlicher zu reden als sonst. Ein Gespräch dauert meistens 20 bis 25 Minuten.“
Die Themen und Gesprächspartner sind sehr verschieden, aber bisher war keiner der Befragten abgeneigt bei Rieders Podcast dabei zu sein: „Meistens rede ich mit Personen über Themen, über die sie gut bescheid wissen. Bei aktuelleren Themen suche ich auch nach Experten. Interessant ist aber, dass sich die Leute bei Videodrehs sehr abgeneigt zeigen, geht es aber um einen Podcast habe ich noch nie ein Nein gehört. Das hat mich wirklich positiv überrascht.“
Ganz allein verwalte Rieder den Podcast allerdings nicht, ihre Mitarbeiterin begleite sie. „Die Herausforderung beim Podcast ist natürlich die Kontinuität, dass man das wirklich alle zwei Wochen macht und dahinter ist. Diese Kontinuität ist mir wichtig. Wir machen auch sehr viel spontan, nicht jede Folge erfordert große Vorbereitung. Oft macht man es sich mit viel Vorbereitung nur schwieriger, deswegen mag ich diese Spontanität“, sagt Rieder.
Regelmäßig neue Podcast-Folgen und Beiträge zu posten hat aber durchaus seine Vorteile, meint die Politikerin: „Leuten auf verschieden Ebenen Informationen zu geben ist mir wichtig. Der Podcast erscheint jeden zweiten Dienstag und ich merke, dass viele Leute auch auf die neuen Folgen warten. Es gibt natürlich immer bestimmte Themen, die die Leute mehr interessieren und manche halt etwas weniger. Aber Kontinuität zahlt sich immer aus.“
Trotz der Herausforderung bereitet ihr jedes Gespräch im Podcast große Freude: „Es ist natürlich schon eine organisatorische Herausforderung, das ganze regelmäßig zu machen. Aber ich gehe nach jeder Podcast Folge mit Begeisterung raus, weil ich nach jedem Gespräch etwas Neues lernen konnte.“
Die Kommunikation über die sozialen Netzwerke ist für sie und ihre Partei ein großer Vorteil: „Wir als Opposition haben manchmal keinen leichten Zugang zu verschiedenen Medien. Deshalb ist Social Media eine super Alternative unsere Arbeit zu zeigen und in direkten Kontakt mit den Leuten zu treten.“ Rieder ist sich aber auch über die Nachteile der sozialen Medien im Klaren: Hass und Beleidigungen. Sie sei in ihrer Politikerkarriere allerdings noch nicht viel damit konfrontiert worden. „Auf Social Media kommen natürlich auch Angriffe von unzufriedenen Leuten. Aber ich muss sagen, in den fünf Jahren in denen ich als Politikerin arbeite, habe ich eigentlich noch nicht viel Schlimmes auf Social Media erlebt. Wofür ich sehr dankbar bin. Natürlich kommen manchmal unangemessene Kommentar, aber ein Shitstorm ist mir bisher erspart geblieben“, erklärt die Politikerin.
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Kommentare (7)
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pingoballino1955
Chapeau Maria!!!
sepp
Die Maria isch die beschte
hermannh
Die Dame sollte den Parteivorsitz übernehmen, Kölle ist untragbar!
pingoballino1955
hermannh,sel loss lei sui selber entscheiden,do hosch du zun Glück kuan Einfluss,sel fahlat nou!
pingoballino1955
Beide hochqualifiziert!
hermannh
bongobongo: Hochqualifiziert… na ja, gegen den Kölle ist sie wirklich top, ansonsten Durchschnitt (fürs Team K und deren Wähler reichts allerdings aus).
Nach den Wahlen wird sowieso der Kölle die Verantwortung für den Absturz übernehmen müssen (von 6 bei letzten Wahlen auf 2). Dann kann Frau Rieder endlich mit der „Fusionverhandlung“ mit der Thommypartei starten (neuer Name wird dann vielleicht Team A(thesia) sein). Die heiligen Brüder werden es schon richten.
tschango
Ein A-Team hatten wir schon. Wo ist Artioli eigentlich geblieben ?