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Das SVP-Orakel

Die SVP-Kandidaten

Laut neuer Umfrage kommt die SVP nur noch auf 13 Landtagssitze. Welchen Neo-Kandidaten die besten Chancen eingeräumt werden. Und warum einige „Amtsinhaber“ zittern müssen.

von Matthias Kofler

Die SVP muss bei den Landtagswahlen am 22. Oktober mit dem Verlust von zwei Sitzen rechnen. Laut einer
repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut INSA-CONSULERE im Auftrag der „Dolomiten“ (Zeitraum Juni-Juli, 1.000 Befragte) durchgeführt hat, käme die Edelweißpartei auf 37 Prozent. Das wären rund fünf Prozent weniger als beim letzten Urnengang und 13 Sitze im Landesparlament.

Auf dem zweiten Platz in der Sonntagsfrage landen die Grünen, die auf 12 Prozent bzw. vier Sitze aufstocken könnten. Das Team K würde sein Ergebnis von 2018 halbieren und käme nur noch auf acht Prozent, was drei Mandaten entspricht. Je drei Mandate gingen auch an die Freiheitlichen (9 Prozent) und an die Süd-Tiroler Freiheit (7 Prozent).

Stärkste Partei bei den Italienern sind laut INSA-Umfrage Fratelli d’Italia von Giorgia Meloni, die mit sieben Prozent der Stimmen drei Sitze im Hohen Haus ergattern könnten. Die Lega müsste leichte Einbußen verbuchen: In der Sonntagsfrage liegt sie bei sieben Prozent, also drei Sitzen. Überraschend stark schneidet in der Umfrage Forza Italia ab. Während sich die Partei des verstorbenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi national im Sinkflug befindet, käme sie in Südtirol auf vier Prozent respektive zwei Sitzen. Ob hier der (Athesia-)Wunsch der Vater des Gedankens ist? Denn während die (dem „Tagblatt“ wohlgesinnte) italienische Rechte mit acht Mandaten rechnen könnte, käme die Linke, die gegen das Monopol ankämpft, nur noch auf einen Sitz. Dieser ginge an den PD mit drei Prozent. Die 5 Sterne würden aus dem Landtag fliegen.

Auch das Enzian von Josef Unterholzner (ein Prozent) hat laut Sonntagsfrage keine Aussicht auf ein Mandat. Zwei Sitze gingen an sonstige Parteien.

Die derzeitige Mehrheit aus SVP, Lega und Forza Italia könnte – immer laut Umfrage – auch nach dem Herbst weiterregieren, und dies ohne die Hilfe der Fratelli oder einer deutschen Rechtspartei.
Allerdings wurde die Umfrage zu einem Zeitpunkt durchgeführt, als die Kandidatur von Ex-Landesrat Thomas Widmann noch nicht feststand. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Afinger seiner ehemaligen Partei ein weiteres Mandat abknöpfen wird.

Welche 12 bis 13 SVPler werden künftig im Landesparlament sitzen? Die Tageszeitung ist mit Insidern und Experten die Kandidatenliste durchgegangen. Die aktuellen Mitglieder der Exekutive – LH Arno Kompatscher und die Landesräte Philipp Achammer, Waltraud Deeg, Arnold Schuler, Daniel Alfreider, Maria Hochgruber Kuenzer – gelten allesamt als gesetzt. Von den Neo-Kandidaten werden dem Brixner Bürgermeister Peter Brunner, der Passeirerin Rosmarie Pamer und dem Bozner Vize-Bürgermeister Luis Walcher die größten Chancen eingeräumt. Von den amtierenden Mandataren dürften es der Vinschger Sepp Noggler, der Bauern-Vertreter Franz Locher, die Arbeitnehmer-Chefin und Fraktionsvorsitzende Magdalena Amhof und der Gadertaler Manfred Vallazza wieder in den Landtag schaffen. Für den Arbeitnehmer Helmuth Renzler, den Lvh-Kandidaten Gert Lanz und den HGV-Vertreter Helmut Tauber wird es dagegen sehr, sehr eng.

Schaffen die 13 genannten Favoriten den Sprung ins Hohe Haus, wären die Landwirte mit fünf Vertretern erneut die stärkste Gruppierung in der SVP-Fraktion. Gleichzeitig hätte Landeshauptmann Kompatscher erstmals wieder eine Mehrheit im eigenen Hause, weil mit Brunner, Pamer und Walcher drei Vertraute die Wahlhürde meistern würden.

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