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Zentrum United

Der italienischen Bürgerlisten-Liste für die Landtagswahlen schließen sich die nationalen Parteien Italia Viva und Azione an.

von Thomas Vikoler

Einst reagierte es – als Democrazia Cristiana – Italien, das katholische Zentrum, das sich im bipolaren System auf nationaler Ebene inzwischen zu zerreiben scheint. In Südtirol ist das etwas anders: Mehrere italienische Bürgerlisten haben sich für die Landtagswahlen zu einem Bündnis zusammengeschlossen, das nun Zuwachs von zwei nationalen Parteien bekommen hat: Matteo Renzis Italia Viva und Carlo Calendas Azione, deren Fusion vor einigen Monaten gescheitert ist.

„Die deutschen Parteien in Südtirol machen es derzeit nach dem Vorbild der italienischen, indem sie sich, wie auch das Beispiel Thomas Widmann zeigt, zersplittern. Wir hingegen zeigen, dass wir die Fähigkeit haben, uns zusammenzuschließen“, analysiert der Meraner Stadtrat Nerio Zaccharia von der Liste Alleanza per Merano, die – wie die Meraner Lista Civica von Andrea Casolari und Io sto con Bolzano von Stadtrat Andrea Gennaccaro – den Kern der neuen, La Civica genannten Landtagsliste bildet. Dazu kommen verschiedene Bürgerlisten-Vertreter aus Eppan, Neumarkt, Lana und Toblach.

Für Italia Viva werden u.a. deren Landessprecherin Stefania Gander und für Azione Mattia Filippin für den Landtag kandidieren. Der Spitzenkandidat, die Spitzenkandidatin stehen bisher nicht fest, gesucht wird nach einer Frau aus der Zivilgesellschaft. Aussichtsreichster Bewerber für ein Landtagsmandat dürfte Angelo Gennaccaro sein, dessen Liste sich bei den Bozner Gemeinderatswahlen 2020 überraschend vier Mandate sicherte.

Die vereinten Zentristen wollen selbstredend – sollten sie es in den Landtag schaffen – auf Landesebene mitregieren und bieten sich bereits jetzt der SVP als moderate Regierungspartner an. „Der Ausgang der Wahlen ist ziemlich offen und es ist alles andere als sicher, dass die SVP allein mit einem italienischen Partner regieren kann“, meint Gennaccaro. Ursprünglich gab es die Idee einer auch nach rechts auskragenden Bürgerlisten-Liste, an der sich auch die Liste Zanin (Oltre/Weiter) und der Leiferer Bürgermeister Christian Bianchi hätten beteiligen sollen. Gennaccaro: „Wir wissen nicht, was Zanin vorhat und Bianchi hat klargestellt, dass er nicht kandidiert“.

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