Die Impfmuffel

Foto: 123RF
Südtirol ist Schlusslicht: Die Impfrate bei Kleinkindern in Südtirol liegt deutlich unter den staatlichen Zielvorgaben.
Eine neue Studie der Stiftung Gimbe über den Zeitraum 2019 bis 2021 hat den Impfschutz von Kindern im Alter von zwei Jahren untersucht. Vorrangiges Ziel der Untersuchung war es, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die viele Familien aus ihrer Routine gerissen hat, auf die Wahrnehmung der vorgeschriebenen und empfohlenen Impfungen zu bewerten. Berücksichtigt wurden zehn obligatorische Impfungen, von denen allerdings insgesamt neun in Mehrfach-Impfstoffen enthalten sind, und vier empfohlene Impfungen. Bei letzteren handelt es sich um Meningokokken B, Meningokokken C, Pneumokokken und Rotaviren.
Besonders für das Jahr 2019 wird deutlich, dass das empfohlene Ziel der Impfungen von mindestens 95 Prozent nicht erreicht wurde. In den darauffolgenden Jahren 2020 und 2021 nahm die Anzahl an Impfungen wieder zu und sowohl ausgefallene Termine konnten wieder angeboten, als auch die entstandenen Rückstände aufgearbeitet werden.
Dennoch verfestigt sich über die Jahre ein Bild: Südtirol fällt im staatlichen Vergleich der Impfrate deutlich ab. Die empfohlenen 95 Prozent wurden bei keiner Impfung erreicht. Bei der Kinderlähmung waren es in dem betrachteten Zeitraum 75,6 Prozent, gegen Masern wurden 71,1 Prozent der Kinder geimpft, 71,2 Prozent gegen Windpocken. Bei den lediglich empfohlenen Impfungen war die Impfrate bis auf die Impfung gegen Pneumokokken (71,7 Prozent) noch geringer und betrug bei der Impfung gegen Meningokokken B 50 Prozent, gegen Rotaviren sogar lediglich 39,7 Prozent.
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