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„Das wäre ungerecht“

Alfred Ebner

Warum die Rentnergewerkschaft des AGB den Vorschlag, arbeitswillige Pensionisten finanziell und steuerlich zu begünstigen, ablehnt. 

Die Rentnergewerkschaft des AGB/CGIL ist nicht grundsätzlich gegen die von den Industrie- und Handelsverbänden vorgeschlagene Möglichkeit der Beschäftigung von Rentnern. „Unsere Priorität ist jedoch nach wie vor die Gewährleistung einer angemessenen Rente für alle. Wir haben nichts dagegen, dass Rentnerinnen und Rentner auf den Arbeitsmarkt zurückkehren, gerade jetzt, wo es immer schwieriger wird, Arbeitskräfte zu finden. Da es sich aber nicht nur um einen vorübergehenden Arbeitskräftemangel handeln wird, müssen wir auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die körperliche Leistungsfähigkeit der Menschen während ihres gesamten Arbeitslebens erhalten bleibt“, so der Sekretär Alfred Ebner.

Den Vorschlag arbeitswillige Pensionisten finanziell und steuerlich zu begünstigen, lehnt die Gewerkschaft hingegen ab: „In einem progressiven Steuersystem, in dem alle Einkommen gleichbehandelt werden sollten, ist es offensichtlich, dass mit steigendem Einkommen auch die Steuern steigen. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es ungerecht, nur für Rentner günstigere Bedingungen zu schaffen. Die Kaufkraft ist für Jung und Alt identisch. Die Arbeitgeber können natürlich Löhne zahlen, die über das hinausgehen, was in den nationalen Tarifverträgen festgelegt ist. Man könnte eventuell über die Sozialabgaben nachdenken, man darf aber auch nicht vergessen, dass die gezahlten Beiträge wiederum zu zusätzlichen Rentenleistungen führen“.

„Die Arbeit der Rentner sollte jedoch nicht als Vorwand dienen, um zu zeigen, dass man in Zukunft das Rentenalter problemlos erhöhen kann, auch weil nicht alle Arbeitsplätze gleich sind. Aus unserer Sicht muss eine Fortsetzung der Beschäftigung immer ein Ausdruck der Freiwilligkeit bleiben. Schließlich muss das beitragsbezogene Rentensystem dahingehend überarbeitet werden, dass die ‚Freiwilligkeit‘ nicht von der Notwendigkeit diktiert wird, im Alter in Würde leben zu können“, erklärt Ebner abschließend.

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