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„Relativ große“ Kluft

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Die Kluft zwischen Arm und Reich bleibt nach wie vor groß. Als Hauptursachen nennen die Befragten einer AFI-Umfrage die gesamtstaatliche und lokale Wirtschaftspolitik sowie „ausbleibenden Lohnanpassungen“.

von Stefanie Putzer

Am 20. Juli wurde die Sommerausgabe des AFI-Barometer vorgestellt, vor wenigen Tagen wurden die Fragen des Themenblocks zur Wahrnehmung wirtschaftlicher Ungleichheit in Südtirol ausgewertet. Der Themenblock sollte auch mögliche Ursachen und Instrumente aus arbeits- und wirtschaftspolitischer Sicht benennen.

Die AFI-Forscherin Maria Elena Iarossi gab bekannt, dass die Werte der Verteilungsgerechtigkeit denen der Vorjahre entsprechen, wodurch die Kluft zwischen Arm und Reich bestehen bleibt. Des Weiteren stufen 86 Prozent der Befragten der AFI-Umfrage die Kluft zwischen Arm und Reich in Südtirol als „relativ groß“ (67 Prozent) oder „sehr groß“ (19 Prozent) ein. Lediglich 14 Prozent halten die Kluft für weniger relevant.

„Das vorherrschende Gefühl ist, dass es in Südtirol eine starke Ungleichverteilung des Reichtums gibt zwischen denen, die viel haben, und denen, die wenig haben“, gibt Iarossi zu bedenken, „In diesen schwierigen Zeiten ist ein einziger Faktor nicht mehr ausreichend, um die eigene gesellschaftliche Position zu verbessern.“ Laut der AFI-Forscherin ergibt sich der Erfolg aus dem Zusammenspiel mehrere Elemente, wie beispielsweise eine angemessene Ausbildung, Engagement bei der Arbeit sowie das richtige Netzwerk.

Für Südtirols Arbeitnehmer ist die gesamtstaatliche und die lokale Wirtschaftspolitik Hauptursache für die Kluft zwischen Arm und Reich (43 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung um zehn Prozentpunkte. Weitere Gründe für die Kluft sehen die Befragten in der Lohnpolitik (19 Prozent) und der Steuerpolitik (14 Prozent), womit es sich um Faktoren handelt, die der einzelne Arbeitnehmer nicht beeinflussen kann. Erst an fünfter Stelle reiht sich die Aussage „Einige arbeiten härter als andere“ mit neun Prozent ein.

Auch zur Aussage der AFI-Forscherin, dass der Erfolg vom Zusammenspiel mehrerer Elemente abhängig ist, wurden die Teilnehmer der Umfrage befragt. Sie stimmen zu, dass Engagement und Arbeitseinsatz notwendig sind, um die soziale Leiter hochzuklettern, jedoch allein nicht ausreichen.

Laut den Befragten sind für den beruflichen Erfolg die Faktoren „Die richtigen Leute kennen“, „Eine gute Ausbildung haben“ sowie das „Glück“, das ein notwendiger Begleiter in den Wechselfällen des Lebens bleibt, essenziell.

Weiterhin sind ihrer Meinung nach die einschneidendsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Ungleichheiten eine solide Grundbildung, lebenslanges Lernen, wie auch die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen, wobei 97 Prozent beziehungsweise 94 Prozent der Befragten diese Maßnahmen als „sehr“ oder „ziemlich wirksam“ einstufen. Es folgen eine stärkere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt (89 Prozent) und schließlich ein progressives Steuersystem in Kombination mit Sozialtransfers (87 Prozent).

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