„Enorme Bereicherung“
Lea Casal, die jüngste Gemeinderätin in Südtirol, wechselt die Seiten und kandidiert bei den Landtagswahlen für die Grünen.
Sie war 2020 aus dem Stand in den Gemeinderat in Margreid gewählt worden – und gleich mit den meisten Stimmen. Lea Casal, Jahrgang 2002 war damit die jüngste Gemeinderätin Südtirols. Ihre Partei, die SVP, dankte ihr dieses Ergebnis nicht. Obwohl sie sogar die meistgewählte Rätin der Gemeinde Margreid nach dem Bürgermeister war, wurde ihr kein Assessorat zugeteilt. Trotz der steten Wiederholungen, man brauche junge Leute, hieß es dann am Ende „zu jung“. Lea Casal hat dies mutig bekannt gemacht und die SVP damit konfrontiert. Sie blieb aber einfache Gemeinderätin. Nun hat sie sich entschlossen, mit den Grünen für den Landtag zu kandidieren.
Lea Casal hat die Hotelfachschule Savoy in Meran mit Diplomabschluss absolviert und arbeitet aktuell als auszubildende Sommeliere im Weingut Alois Lageder in Margreid. Sie ist Präsidentin des Jugenddienstes Unterland.
Zu ihren Motivationen für ihre Kandidatur sagt Lea Casal: „Ich freue mich sehr jetzt Teil vom diesem tollen und motivierten Team zu sein, ich habe nach längerer Überlegung entschieden diesen Schritt zu machen und bin sehr motiviert! Junge Menschen und vor allem auch junge Frauen sollen sich aktiv einbringen und ihren Platz finden. Ich denke und bin überzeugt meinen Platz in dieser Partei, die aktuelle Themen sehr offen anspricht und sie angeht, gefunden zu haben. Mit Brigitte Foppa habe ich gemeinsam sehr viele Gespräche und einen sehr wertvollen Austausch erfahren. Ich bin dafür sehr dankbar. Ich kann auch sagen dass ich dank ihr heute an diesem Punkt hier bin.”
Sie will für Südtirol „eine offene und sinnvolle Art zu arbeiten, eine naturnahe und bewusste Art zu Leben und eine Gemeinschaft, die für unsere Rechte und Freiheiten steht und die Werte und Themen der grünen Partei vertritt.”
Erfreut über die Kandidatur von Lea Casal sind erwartungsgemäß die Grünen. Spitzenkandidatin Brigitte Foppa sagt zur Kandidatur: „Lea Casal ist eine enorme Bereicherung für unsere Liste. Sie hat trotz oder gerade wegen ihrer jungen Jahre eine eindeutige politische Erfahrung, die sie einbringen wird. Ich freue mich auch persönlich über Leas Kandidatur!“
Zeno Oberkofler, Kandidat im grünen Spitzenteam für die Young Greens, kommentiert den Auftritt von Lea Casal folgendermaßen: „Junge Menschen sind ein essenzieller Teil unserer Gesellschaft, sie müssen wertgeschätzt werden und auch in der Politik eine zentrale Rolle einnehmen. Lea hat klare Wertvorstellungen und trifft mit ihrer Kandidatur eine kohärente Entscheidung. Klar Position zu beziehen ist in diesen Zeiten wichtig.”
„Wir freuen uns mit Leas Kandidatur der Jugend Südtirols noch mehr Gehör zu verschaffen“, sagen auch die Co-Sprecher:innen der Young Greens, Barbara Lemayr und Gabriel Prenner.
Zugleich mit der Bekanntgabe der Landtagskandidatur legt Lea Casal ihr Gemeinderatsmandat zurück. Man geht davon aus, dass auch ihr die SVP-Parteimitgliedschaft entzogen wird. Sie wird ihr nicht weiter fehlen.
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Kommentare (2)
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2xnachgedacht
vermutlich wieder eine persönlichkeit mehr, die weder um den verdienst, noch um die zubereitung einer *brennsupp* bescheid weiß. ironie off
artimar
Es geht heutzutage auch um den Wettbewerb der besten Köpfe. Da macht die SVP offenbar was falsch. Dabei sind besonders junge engagierte Vertreter-innen so wichtig.