„Ein erster wichtiger Schritt“
Der Südtiroler Bauernbund begrüßt die Verordnung zur Entnahme von zwei Wölfen im Trentino. Und fordert die Landesregierung auf, nachzuziehen.
Der Südtiroler Bauernbund begrüßt die Verordnung zur Entnahme von zwei Wölfen im Trentino: „Die Trentiner Landesregierung geht voran und es ist sehr positiv, dass in der Nachbarprovinz erste Entnahmen möglich sind“, erklärt SBB-Direktor Siegfried Rinner. Der Bauernbund geht davon aus, dass nun auch in Südtirol Abschüsse von Problemwölfen bald möglich sein werden. „Dies kann jedoch nur ein erster wichtiger Schritt sein“, betont Rinner.
Der Bauernbund drängt die Landesregierung zur Verabschiedung der Durchführungsbestimmung zu den Weideschutzgebieten. „Diese ist Voraussetzung, damit auch hierzulande Abschüsse ermöglicht werden“, erklärt Rinner. „Die Landesregierung muss jetzt umso dringender tätig werden“. Zu hoffen bleibt, dass die staatliche Umweltbehörde ISPRA ihre geänderte Haltung zur Entnahme von Problemwölfen auch für Südtirol beibehält und bei der Umsetzung des Landesgesetzes zu Wolfsentnahmen keine Steine in den Weg legt. Umso mehr, da auch in Südtirol immer mehr Schafe und Rinder den Wölfen zum Opfer fallen und die Almwirtschaft in Südtirol noch vielfältiger und schwieriger als im Trentino ist. „Wolfsentnahmen sind darum auch in Südtirol dringend notwendig“, bekräftigt Bauernbunddirektor Rinner.
Einzelne Entnahmen von Problemwölfen können jedoch nur ein erster Schritt hin zu einer effektiven Regulierung der Wolfspopulation sein. „Im hochalpinen Raum wird man die traditionelle Almbewirtschaftung mit der bloßen Entnahme von sogenannten Problem- und Schadwölfen nicht aufrecht halten können“, erklärt Rinner. Nach dem Vorbild Schweden sollten deshalb Alm- und Weideschutzgebiete ausgewiesen werden, um eine nachhaltige Bejagung von Wölfen auf den nicht schützbaren Flächen zu ermöglichen. Südtirol hat mit dem landeseigenen Gesetz zur Entnahme von Wölfen die Ausweisung von Weideschutzgebieten vorgesehen. „Die Landesregierung ist jetzt gefordert, die entsprechende Durchführungsbestimmung rasch zu erlassen und damit die Voraussetzung für eine Entnahme von Wölfen zu schaffen.“
Der Südtiroler Bauernbund unterstreicht erneut die Gefahr für die Almwirtschaft durch die Wolfszunahme. „Die Beweidung trägt einen beträchtlichen Teil zur Wahrung der alpenländischen Kulturlandschaft mit ihren Almflächen bei, sie erfüllt die Ansprüche der Verbraucher an das Tierwohl, an Lebensmittel und an die Bewahrung unserer Heimat“, betont Rinner. „Diese traditionelle, bergbäuerliche Weidewirtschaft brauche daher einen besonderen Schutz. Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune und Hunde können dies nicht leisten – diese Maßnahmen durchkreuzen Habitate von verschiedenen Wildtieren, sind mit sonstigen Nutzungen insbesondere der touristischen Nutzung nicht kompatibel und sind weder verhältnismäßig noch den Bäuerinnen und Bauern zumutbar.“
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Kommentare (5)
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pingoballino1955
Wie lange wollt ihr noch zögern um endlich mal was konkretes auf die Beine zu bringen???
perikles
Der Bauernbund sollte der Vollstàndigkeit schon dazu sagen, dass das Trentino die Abschussgenehmigung nur erhalten hat, weil sich das Trentino strikt an die Vorgaben der Ispra gehalten sowie deren Auflagen, was den Herdenschutz anbelangt, erfùllt hat. Solange die Bauern bei uns nicht mal den Versuch unternehmen, diesen Auflagen nachzugehen, wird es auch keine Abschussgenehmigung bei uns geben.
heracleummantegazziani
So ist es. Ein weiterer Aspekt für diesen VERSUCHSWEISEN Eingriff ist die Tatsache, dass es im Trentino wesentlich mehr Rudel, also Wölfe gibt als in Südtirol und zwei Exemplare daher nicht so ins Gewicht fallen. Gerne verschwiegen wird auch, dass die ISPRA von der Provinz Trient verlangt, die Auswirkungen dieser Entnahmen über einen gewissen Zeitraum genau zu dokumentieren, um in Erfahrung zu bringen, ob sich die anderen Wälfe dadurch vergrämen lassen.
Verschwiegen wird es schon deshalb, weil man sonst nicht politische Hetze betreiben könnte.
heracleummantegazziani
*Wölfe*
robby
Reiner Wahltamtam. Nach den Landtagswahlen bleibt alles beim Gleichen.