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Hoffnung für Südtirol

Foto: Stefan Borkert

Das Abschussdekret für zwei Wölfe im Trentino bewertet Landesrat Arnold Schuler positiv. Auch in Südtirol sollen bald Abschüsse möglich sein.

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti hat vor kurzem ein positives Gutachten vom Höheren Institut für Umweltschutz und Forschung (Ispra) erhalten und konnte folglich das Abschussdekret für zwei Wölfe ausstellen. Landesrat Arnold Schuler erklärt, dass er eine derartige Maßnahme aufgrund der Verhandlungen mit Rom erwartet habe und betont: „Ispra stellt nur unter bestimmten Voraussetzungen ein positives Gutachten für eine Entnahme von Wölfen aus, die allerdings alle vom Trentino erfüllt wurden.“

Für ein Abschussdekret müssen drei zwingende Voraussetzungen vorliegen: erstens muss ein schwerer Schaden vorliegen. Dieser ist im Trentino gegeben, da 16 Rinder und zwei Esel auf einer Alm innerhalb von zwei Monaten gerissen wurden. Die zweite Voraussetzung betrifft den „günstigen Erhaltungszustand“, den Ispra auch für die gesamte Region Trentino-Südtirol bescheinigte, wobei das Trentino eine deutlich höhere Wolfszahl im Vergleich zu Südtirol verzeichnet. Die dritte Voraussetzung ist der notwendige Herdenschutz: Im Trentino wurde dieser seit Jahren praktiziert, aber trotz Elektrozäunen wird er als unzureichend empfunden, da es den Wölfen auf der obgenannten Alm dennoch gelungen ist, diese Barriere zu überwinden und Tiere zu reißen. Landesrat Schuler äußert sich hierzu: „Die Voraussetzungen für das Gutachten wurden von Ispra klar dargelegt und vom Trentino erfüllt.“

Weil man der Meinung war, dass Herdenschutz in Südtirol nicht möglich sei, hat sich das Land Südtirol schlussendlich für eine alternative Strategie entschieden. „Wir haben ein eigenes Landesgesetz erlassen. Derzeit wird eine Durchführungsverordnung erarbeitet, um Weideschutzgebiete auszuweisen, in denen Herdenschutz nicht zumutbar ist und somit nicht vorgesehen werden muss“, erklärt Schuler. Es bestehe aufgrund dieses Landesgesetzes die Hoffnung auch in Südtirol möglichst bald Großraubwild regulieren oder entnehmen zu können.

Neu ist auch das Ispra-Zugeständnis, wonach vor der Entnahme keine genetische Bestimmung der Exemplare mehr erforderlich ist. Dies bedeutet, dass nicht zwangsläufig jene Tiere entnommen werden müssen, die für Risse verantwortlich sind, sondern Exemplare, die sich auf dem Territorium befinden. Landesrat Schuler betont: „Dies ist das Ergebnis langer Verhandlungen mit der staatlichen Behörde, den Kollegen aus dem Trentino und dem Ministerium. Durch dieses Zugeständnis wird die Entnahme als ein wichtiger Schritt in Richtung effektiverer Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Tier wesentlich erleichtert.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Mittag,

    die Überschrift ist etwas unglücklich gewählt, es gibt in Südtirol eine Unzahl an Krakeelern und Hobbybauernhassern denen das kleinste Zugeständnis gegen das erfolgreichherbeigeklatschte Grossraubvieh zuwider ist.
    Sind sicher nicht alle in Südtirol glücklich und hoffnungsfroh..

    Objektiv betrachtet natürlich für das arbeitende und produktive Südtirol eine gute Nachricht und selbstverständlich müssen bedingungsfrei Weideschutzgebiete ausgewiesen werden.
    Die Profiteure der Arbeit von Bergbauern und Almlern sind Touristiker und Hoteliere und die dürften sich gern lautstärker für die Belange der Wertschaffenden dort oben einsetzen, die zufriedenen Bergerlebnisgäste und die Landschaften in den Hausprospekten hat der Herrgott vielleicht gesegnet aber geschaffen haben es andere..Touristiker und Hoteliere haben aber anscheinend nicht den Schneid sich rückhaltlos zu den Landschaftspflegern und urigen Erlebnisgastgebern zu bekennen weil ansonsten vielleicht der eine oder andere Gast aus dem grünversifftem Beamtengeldadel den 4-Sterne-Aufenthalt storniert und dann Katar oder Dubai bucht..
    Das gegenwärtige Entwicklung ist Langsamwandern in die richtige Richtung, am Ende muss das unbedingte Recht und die Freiheit der Bergbewirtschafter stehen ihrem Tagwerk unbesorgt nachgehen zu können ohne das Ideologen, Idioten und Siebengescheite ihnen Knüppel in Form von herbeigeklatschtem Schadensvieh, überbordender Vorschriftenscheisserei und selbsterfundenden Tierschutzregeln in die Beine werfen. Unbedingte Weideschutzzonen wären Hoffnung für Südtirol , alles andere ist Reste-Retten einer komplett gescheiterten Spinnerei.

    Auf Wiedersehen auf einem Bergbauernhof

    • guyfawkes

      In einem Punkt stimme ich mit Ihnen überein: Die Überschrift ist wirklich etwas (oder auch sehr) unglücklich gewählt.
      Unter der Überschrift „Hoffnung für Südtirol“ kann man sich alles mögliche vorstellen (manch einer einen Anschluss an Österreich, andere vielleicht weniger Touristen, wieder andere mehr Touristen), aber nicht unbedingt die Möglichkeit geschützte Tiere töten (wer das Wort „töten“ nicht mag darf es natürlich in gewohnter selbst-betrügerischer Art mit „entnehmen“ ersetzen) zu können/dürfen.

      Ich bin nicht generell gegen einen Eingriff in die Anzahl dieser Raubtiere, denn es ist durchaus möglich dass es in absehbarer Zukunft (vielleicht schon bald) einfach zu viele werden (sie vermehren sich ja recht schnell). Dies muss aber auf wissenschaftlicher Basis erfolgen – nicht als Erfüllung der (völlig unrealistischen) Forderungen irgendwelcher Schreier nach einem „wolfsfreien Südtirol“.

  • pingoballino1955

    Herr Schuler,sie verbreiten momentan nichts anderes als heisse Luft vor den LW.Bringt ihnen nur Ärger,sicher keine Stimmen! Nichts KONKRETES!

  • hallihallo

    anscheinend ist das trentino immer öfters südtirol voraus.

  • segadigon

    die wòlfe vermehren sich sehr schnell wir haben im comelico sehr viele — man sieht bald keine rehe mehr nur noch reh kadaver — nichts wird getan mal schauen wenn die jàger im herbst nichts mehr zu schiessen haben ob sich was àndert
    hier muss mal bald bewaffnet spazieren gehn–ein paar wòlfe ok aber wenn man ganze rudel sieht die die hauptstrasse ueberqueren wo fuehrt das hin

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