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„Prioritäres Projekt“

Das Land und die Universität Cattolica haben ein Einvernehmensprotokoll unterzeichnet, mit dem der erste Schritt für ein Medizin-Studium in Bozen gesetzt ist.

Die Landesregierung und die Universität „Cattolica del Sacro Cuore“ streben die Einrichtung eines Studiengangs für Medizin und Chirurgie in Bozen an. Zu diesem Zweck haben Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher und der Rektor der Università Cattolica del Sacro Cuore, Franco Anelli, ein Einvernehmensprotokoll unterzeichnet. Das Dokument ist der erste Verfahrensschritt, die für die Beantragung einer Akkreditierung beim zuständigen Ministerium vorgesehen sind.

Die Unterrichtssprache des Studiengangs wird Englisch sein, während die Praktika auf Deutsch und Italienisch stattfinden werden. Sofern das Verwaltungsverfahren für die Akkreditierung planmäßig abgeschlossen wird, könnte der Lehrgang im Studienjahr 2024/25 mit zunächst 60 Plätzen starten.

„Es handelt sich um ein strategisches und für uns prioritäres Projekt, mit dem wir junge Ärztinnen und Ärzte in Südtirol ausbilden, unsere Anziehungskraft auf qualifizierte Fachkräfte erhöhen und mittelfristig dem Ärztemangel entgegenwirken können. Es wird dazu beitragen, auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherzustellen“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Der Rektor der Universität „Cattolica del Sacro Cuore“, Franco Anelli, unterstreicht: „Mit ihrer Medizinfakultät bietet die Universität Cattolica bereits seit Jahren einige Studiengänge im Bereich der Gesundheitsberufe am universitären Ausbildungszentrum Claudiana mit sehr zufriedenstellenden Ergebnissen an. Diese bewährte Zusammenarbeit ist eine wertvolle Grundlage für den künftigen englischsprachigen und international ausgerichteten Studiengang Medizin und Chirurgie. Die Studierenden des neuen Studiengangs werden auf modernste Einrichtungen und qualifizierte Lehrkräfte zurückgreifen können, wobei sie auf die Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte sowie und Forschende des Policlinico Agostino Gemelli und die klinischen Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort zählen können. Mit der Unterzeichnung dieses Protokolls werden wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern die Bemühungen intensivieren, um die Akkreditierung des neuen Studiengangs durch das Ministerium zu erreichen. Ziel ist es, eine medizinische Ausbildung anzubieten, die vom Land Südtirol, mit dem wir harmonisch und effizient zusammenarbeiten, nachdrücklich gewünscht wird.“

Die medizinische Fakultät der Universität Cattolica hat ihren Sitz in Rom und ist mit dem Policlinico Gemelli verbunden, einem der wichtigsten Forschungs- und Versorgungszentren Europas. Das Policlinico Gemelli wurde von der amerikanischen Zeitschrift Newsweek zum dritten Mal in Folge als bestes Krankenhaus Italiens ausgezeichnet und ist das einzige italienische Krankenhaus, das es unter die Top 40 der Welt geschafft hat. Die künftige medizinische Fakultät in Bozen wird hingegen am universitären Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe Claudiana untergebracht sein. In der heutigen Sitzung hat die Landesregierung das Raumprogramm für einen Neubau auf dem Campus der Claudiana genehmigt. Im neuen Gebäude könnte unter anderem auch die künftige medizinische Fakultät untergebracht werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • andreas

    An alle die kontinuierlich jammern, wie schlecht die Sanität ist und sie mit einem eingeklemmten Finger, nicht vom Primar behandelt wurden

    Hier hat der LH mal dafür gesorgt, dass die Sanität auch nach seiner Amtszeit, da die Maßnahme wohl erst in 5-10 Jahren greift, besser aufgestellt ist.

    • rumer

      @andreas
      Italiens Sanität und vor allem die Ausbildung der Ärzte ist unterirdisch. Mit diesem Schritt werden wir in der Südtiroler Sanität noch näher an afrikanische Verhältnisse kommen.
      Die nächste LR wird dieses Abkommen hoffentlich beerdigen.

  • robby

    Da ist England wieder aus der EU ausgetreten und trotzdem läuft offensichtlich nichts in Europa ohne deren Sprache. Ist doch irgendwie peinlich, oder?

  • na12

    So kann man Steuergelder rauswerfen..mit Fehlinvestitionen. In Innsbruck gibt es eine super Medizin Uni, da braucht man hier keinen Doktorspiele-Kurs starten.
    Es gibt keine Ärzte im Krankenhaus mehr, weil die Südtiroler Sanität vor Jahren privatisiert wurde. Brixana, Bonvicini, Orthoplus..solche Einrichtungen wurden vom Land gefördert. Die Ärzte arbeiten nun lieber dort. 5 Tage Woche, keinen Nachtdienst.

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