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Der Trentiner Weg

Tony Tschenett

Auch Südtirol sollte dem Beispiel des Trentino folgen und Förderungen der Wirtschaft an die Anwendung bestimmter Kollektivverträge koppeln, so die Gewerkschaften.

Im Trentino ist kürzlich ein Landesgesetz verabschiedet worden, welches die Gewährung von Beiträgen und Förderungen der öffentlichen Hand zugunsten der lokalen Wirtschaft an die Anwendung bestimmter Kollektivverträge knüpft.

Welche diese sind, wird von der Trientner Landesregierung und den Sozialpartnern vereinbart.

Es müssen in jedem Fall jene Kollektivverträge sein, die auf gesamtstaatlicher Ebene von den vergleichsweise vertretungsstärksten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen ausgehandelt worden sind und im Trentino überwiegend angewandt werden. Die Sozialpartner hatten dieses Landesgesetz angestoßen. Ihr Ziel ist es, die Anwendung von Piratenverträgen zu verhindern und jene Unternehmen zu unterstützen, welche die „besseren“ Kollektivverträge anwenden.

“Diesen Weg muss auch Südtirol beschreiten”, so die Generalsekretäre der Gewerkschaftsbünde ASGB, AGB/CGIL, SGBCISL und UIL-SGK: “Öffentliche Beiträge an die Anwendung der Kollektivverträge der vertretungsstärksten Sozialpartner zu knüpfen, könnte in bestimmten Branchen dazu beitragen, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne zu erreichen. Zudem werden vorbildliche Unternehmen gezielt gefördert. In Südtirol sollte diese Maßnahme aber noch weiter gehen,“ so die Gewerkschaften in Richtung der Landespolitik.

Die entsprechende Forderung haben die Südtiroler Gewerkschaftsbünde anlässlich der Anti-Teuerungs-Großkundgebung am 6. Juni in Bozen vorgebracht.

Demnach solle die Gewährung öffentlicher Beiträge nicht nur an die Anwendung der Kollektivverträge der repräsentativsten Sozialpartner gebunden werden, sondern auch an die Auszahlung eines fixen Lohnelements vorgeschlagen werden 150 Euro über Zusatzabkommen der 2. Verhandlungsebene mit einer zweijährigen Laufzeit bzw. Erneuerung. Damit sollen – wenigstens teilweise – die in Südtirol höheren Lebenshaltungskosten abgefedert werden.

„Der Trientner Weg könnte uns als Vorbild dienen und die in Trient geleistete Arbeit eine gute Grundlage sein für ein spezifisches Südtiroler Landesgesetz, so die Generalsekretäre Tony Tschenett, Cristina Masera, Donatella Califano und Mauro Baldessari. „Wir sind bereit, am Erreichen dieses wichtigen Ziels mitzuwirken, für angemessenere Löhne und gegen unterbezahlte Arbeit sowie Lohndumping.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • hermannh

    Der Herr Doppelverdiener hat leicht reden….

  • romy1988

    @pingoballino1955: Was soll Deine Bemerkung? hermannh ist nicht neidisch, sondern bei sehr klarem Verstand…und er hat recht.

  • gerhard

    Also, ich bin als Arbeitgeber ja grundsätzlich sehr kritisch den Gewerkschaften gegenüber.
    Aber wenn es darum geht, öffentliche Aufträge nur an Unternehmen zu vergeben, die gewisse soziale Forderungen des Staates (der Allgemeinheit ?) auch erfüllen, dann bin ich schon dabei.
    Letztendlich ist es doch so, dass Dumpinglöhne wiederum eine gewisse Abhängigkeit der Arbeitnehmer vom Staat in Form von Zuschüssen zur Lebensführung nach sich ziehen.

    Überzogene Lohnforderungen schaffen jede Menge neue Arbeitsplätze.
    Leider in FernOst.
    Aber anständig und fair bezahlen muss ohne jede Diskussion jeder Arbeitgeber.

    Ich selbst bezahle meinen Mitarbeiter, Profis und Freunde absolute Spitzenlöhne.
    Und ich hatte noch keinen Moment lang Angst, dass diese nicht lojahl sind, weggehen wollen, unehrlich sind oder undankbar sind.
    Keinen Moment.
    Und das ist gut so!

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