„Die SVP hält“
Martha Stocker würde eine Rückkehr in den Landtag nicht reizen. Was die ehemalige Landesrätin heute macht. Und: Welche Prognose sie für die Landtagswahlen abgibt.
Tageszeitung: Frau Stocker, wo sind Sie geblieben?
Martha Stocker: Im Lande und in Kärnten.
Was machen Sie seit Ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik?
Vieles, manche sagen zu vieles, auf jeden Fall Schönes, Bereicherndes: ich schreibe, mache Vorträge, bin ehrenamtlich stark engagiert: bei Special Olympics Südtirol, in der Magnago Stiftung, im Südtiroler StudentInnenheim Anton Zelger in Innsbruck, jeweils als Obfrau. Ich unterstütze auch eine Reihe von anderen Vereinen, Institutionen und ganz konnte ich auch das politische Engagement nicht lassen. Zudem arbeite ich in Kärnten bei mehreren Organisationen der Kärntner Slowenen mit. Und: ich bin in den Bergen unterwegs, der Weg zu sich selber geht auch über die Berge.
Ist Ihnen der Abschied schwergefallen?
Abschiednehmen ist immer auch ein Zurücklassen von vielem, das fällt nicht leicht, da einem sowohl das, was man getan hat, vor allem aber die Menschen, mit denen man verbunden war, ans Herz gewachsen sind. Aber: in dem Moment, wo die Entscheidung gefallen ist, gehöre ich zu jenen, die für sich selber immer das sehen, was an Möglichkeiten vor einem liegt. Ich bin dankbar für das, was ich tun, erleben und lernen konnte und für die vielen neuen Möglichkeiten, die sich mir eröffnet haben.
Würde Sie eine Rückkehr in die Politik reizen?
Nein, überhaupt nicht.
Die Südtiroler wählen in wenigen Monaten einen neuen Landtag. Ihre Prognose?
Die SVP hält, Sorgen macht mir im Moment die Wahlbeteiligung.
Wer wird stärkste Kraft in der Opposition?
Da wird sich in den nächsten Monaten noch einiges bewegen, Grüne und Team K werden sich wohl die Waage halten.
Wie hat sich Südtirol in den letzten Jahren entwickelt?
Das Land ist insgesamt noch prosperierender, äußerlich noch moderner und angesagter geworden. Südtirol hat es auch geschafft, noch stärker Sehnsuchtsort von vielen zu werden, ob es immer die Seele behalten hat, weiß ich nicht.
Welches Buch nehmen Sie mit in den Sommerurlaub?
Mehrere, ich lese sehr viel. Ich habe nun auch das etwa tausend-seitige Werk über den Völkermord an den Armeniern von Franz Werfel eingepackt: „Die vierzig Tage des Musa Dagh“. Ich kam ursprünglich beim Lesen nicht recht weiter, weil man natürlich für so ein Werk etwas mehr Zeit braucht. Auf jeden Fall ist es wichtig, den Blick auch auf die grausamen Schicksale anderer zu werfen. Damit ordnet man auch das eigene besser ein.
Wann haben Sie sich das letzte Mal so richtig etwas gegönnt?
Wir haben ein so großes Glück, in Umfeldern zu leben, in denen man jederzeit die Schönheit von Gottes Natur auf sich wirken lassen kann. Und wenn man dieses Erleben auch mit anderen Menschen teilen kann, dann weiß man, dass es Besseres eigentlich nicht gibt.
Haben Sie schon einmal etwas Second Hand gekauft?
Natürlich. Dies ist, wie die Frage, ob man etwas wirklich braucht, eine Lebenseinstellung. Wir sind zu Hause mit der Devise aufgewachsen, dass man nichts „vertrezln“ darf, das heißt, nichts unnütz ge- oder verbrauchen soll – so etwas setzt sich fest. In Kärnten, wo ich auch oft bin, gibt es die Plattform Willhaben, da habe ich von Einrichtungsgegenständen bis zum Kugelgrill vieles second hand gekauft. Auch mein Fahrrad in Südtirol ist z.B. Second Hand. Diese Einstellung hat sich bei mir in Neuseeland noch verfestigt, dort ist diese Einstellung sowieso viel selbstverständlicher.
Wofür haben Sie im letzten Monat am meisten Geld ausgegeben?
Für die Neugestaltung des Gartens.
Was ist Ihnen peinlich?
Wenn Menschen in ihrem Verhalten das Maß verlieren.
FC Südtirol oder HC Bozen?
Beides!
Das Blödeste, was Sie je gekauft haben?
Eine Taucherbrille. Ich glaubte, damit könnte ich mich motivieren, das Schwimmen noch in höherem Alter zu erlernen – hat aber leider nicht geklappt!
Kino oder Netflix?
Kino.
Was können Frauen besser als Männer?
Sie sind in wirklich schwierigen Situationen „aushaltiger“, sie sind spontaner und sie erledigen Dinge (verlässlicher). Warum das so ist und ob das immer von Vorteil ist, ist eine eigene Geschichte.
Berge oder Meer?
Berge.
Ihr größter Traum?
Dass wir verstehen, dass wir nur eine Erde haben.
Interview: Lisi Lang
Ähnliche Artikel
Kommentare (33)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
opa1950
Frau Stocker, genießen Sie doch ihren Rentenalltag und mischen Sie sich bitte nicht in den jetzigen Sau ……. l ihrer SVP Partei ein .Denn Sie ist nicht mehr daß was sie damals war.
rumer
Sie hat die Sanität runtergewirtschaftet…nicht ien einzige Frage dazu….schwaches Interview.
summer1
Rumer
Frage für einen Freund: was wurde aus dem Spendenkonto der STF im Ausland?
summer1
Opa
Deine Fäkalsprache verrät dich.
pingoballino1955
D O OF KOMMENTAR!!!!!
summer1
Pingo
Du hast wieder Profil verwechselt. Warum antwortest du als Pingo zu meinem Kommentar an Ummagumma?
pingoballino1955
Warum hat die TZ Redaktion,jegliche Frage zur damaligen Diskussion in der Sanität kleine Krankenhäuser zu schliessen,vermieden? Frau Stocker SVP war ja dafür????? Frau Stocker bleiben sie in Kärnten,dort können sie sich ja den Freiheitlichen Österreichs anbieten mit ihrer Svp Erfahrung.
hermannh
@bongobongo: welches Krankenhaus wurde geschlossen, keines! Also hör auf zu polemisieren
pingoballino1955
DO O F KOMMENTAR!
pingoballino1955
D O O F KOMMENTAR!Bye,bye!
franz19
Natürlich möchten Sie nicht mehr in die Politik, Sie haben ordentlich abkassiert und genug Schaden hinterlassen und keiner würde Sie mehr wählen!!!
pingoballino1955
Stimmt,alte Svp Garde jetzt verkriechen sie sich und kassieren ab! S V P ALTMANDATARE!!!! SCHÄMT EUCH! Und noch nicht genug????
brutus
„…Sorgen macht mir die Wahlbeteiligung!“
…ein eindeutiges Zeichen, dass „alle“ Parteien vom Alltag der Menschen im Land weit entfernt sind, und der Großteil der Bevölkerung das Vertrauen in die Politik verloren hat!
pingoballino1955
Leider! Ich hoffe auf die Jugend????
artimar
Stockers Sorge der geringen Wahlbeteiligung kann man nur teilen. Es ist besonders bei der dt.Wahlbevölkerung bemerkbar. Die Folgen der Selbstentmächtigung, der Nichtvertretung hat man unlängst im Norden Kosovo gesehen, als die serbischsprachige Bevölkerung die lokalen Wahlen boykottierte.
gulli
„ Sorgen macht mir im Moment die Wahlbeteiligung“
dann sollten Sie Ihren Nachfolgern im Olymp vielleicht mal empfehlen, dass sie sich Gedanken machen sollten, weshalb das so ist und was sie dagegen tun können…
ummagumma
An einem Tag zwei Partei- Looser im Interview ertragen ist fast so schlimm wie die Gülleposts vom Duo Infernale „Sumperle&Heeeeermannh“. Amen
summer1
Genau, und jeden Tag 3 Artikel vom TeamKurzsicht ist noch schlimmer!
pingoballino1955
D O O F KOMMENTAR!!!!!
summer1
Pingo
Reicht es bei deinem Arbeitgeber TeamKurz nicht mehr für längere Kommentare? Wirst du also nicht mehr nach Wortzahl sondern nach Kommentarzahl bezahlt?
pingoballino1955
Bye,bye!!!!
summer1
Frau Stocker, nach der fürstlichen Rentenvorauszahlung und mit einer Goldpension lässt sich leicht Gottes schönsten Garten genießen.
Dass Sie anderen Anleitung zum guten Leben geben, ist schon krass und anmaßend zugleich!
Eigentlich nichts vom Leben verstanden!
ummagumma
Dorfmann, Stocker, der Hotelier aus Feldthurns und nun fehlt nur noch die Papierbäuerin im Interview.
Das Sumperle hat bis zum Herbst auch Wochenenddienst von der Parteizentrale aufgebrummt bekommen. Hat der Kollege heeeermannh heute frei bekommen?
…….mimimimimi….!
summer1
Ummagumma
Schließ nicht von dir auf andere, du bist der Schreiberling des TeamKaufmann.
pingoballino1955
Bye,bye!
ummagumma
Sumperle, verrate doch mal was du für den Job bekommst. Dann könnte ich mich beim Paul ( mein bester Freund natürlich ) anbiedern:-)
pingoballino1955
ummagumma,glaube er hat “ unter Umständen“ bis heute ordentlich abgesahnt???? Wer weiss??????
summer1
Pingo und Ummagumma allein bei. WEIßEN. Wie das geht? Er sitzt allein dort und schreibt unter zwei Nicknames.
Frage für einen Freund: warum sitzt du dort alleine beim Weißen? Mag dich im ganzen Dorf niemand, du Armer?
pingoballino1955
DOOF KOMMENTAR!!
ummagumma
Hallo Pingo, warum schreibst du mich hier an obwohl wir zusammen beim Weißen sitzen:-)
pingoballino1955
Hahaha!!! Für Summer 1!
rumpelstilzchen
Was für niveaulose, bösartige Kommentare man hier liest. Die sprühen nur so vor Ignoranz und mangelnder Bildung. Frau Stocker hat die Sanität nicht runtergewirtschaftet, sie musste das ausbaden, was andere verbockt haben. Eine höchst fällige Reform des Sanitätswesens war schon in der Schublade, aber damals, als noch der Durni an der Macht war und nochmal kandidieren wollte, hatte er Angst, dass ihm dies zu viele Stimmen kosten würde. Bitter notwendige Maßnahmen sind leider oft auf dem ersten Blick nicht sehr beliebt, vor allem nicht bei manchen Teilen unserer Gesellschaft, die gern die Klappe aufreißen ohne zuerst nachzudenken und sich zu informieren, fordern, verlangen, wie kleine Kinder im Trotzalter, die auch gerne toben und schreien „Ich will!!!“ bzw. „Ich will nicht!!!“.
summer1
Nun Frau Stocker war in Sprache und Tun nie zimperlich. Also muss auch Sie aushalten, wenn andere dasselbe tun.
Leid tut mir diese Dame nicht!