Besonderer Grillabend
Vor kurzem lud die Landesleitung der Südtiroler Bauernjugend die vier bäuerlichen Landtagskandidaten zu einer Diskussionsrunde ein.
Am Mittwochabend, 12. Juli, fand beim Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend (SBJ) Raffael Peer zu Hause das Sommergrillen der besonderen Art statt, besonderes Augenmerk wurde auf die politische Zukunft Südtirols gelegt. Die Landesleitung lud ihre Mitglieder zu einer Diskussionsrunde mit den vier bäuerlichen Landtagskandidaten Maria Hochgruber Kuenzer, Josef Noggler, Franz Locher und Luis Walcher ein. Das Ziel war es, den Kandidaten die Möglichkeit zu geben, ihre Wahlprogramme und Anliegen vorzustellen und gleichzeitig die Gelegenheit zu nutzen, die Fragen und Anliegen der Bauernjugend direkt an die Kandidaten zu richten.
Nach den Eröffnungsreden der Kandidaten, in denen alle nacheinander ihre Positionen und Ziele für die kommende Legislaturperiode präsentierten folgte eine Frage-und-Antwort-Runde. Bei der lebhaften Diskussion wurden Themen wie leistbares Wohnen, Raumordnung, Lebenserhaltungskosten, Landwirtschaft, Tourismus, Zusammenarbeit mit der Gesellschaft, Großraubwild, Herdenschutz, Forstwirtschaft, Zu- und Nebenerwerb, Primärproduktion und viele andere wichtige Themen angesprochen.
Luis Walcher betonte, dass jeder Mensch andere Probleme hat, die gelöst werden müssen. Als Politiker strebt er nach mehr Kontakt zu den Menschen und möchte Lösungen für ihre Ängste und Sorgen finden. Er betont, dass diese Rahmenbedingungen vielfältig sein müssen, da jeder Mensch unterschiedlich ist. Zudem setzt er sich für den Erhalt der deutschen Sprache und Kultur ein. Besonders wichtig ist es ihm, auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten und dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen, die von der Politik geschaffen werden, ein gutes Leben ermöglichen.
Auch über leistbares Wohnen machen sich die Mitglieder der SBJ viele Gedanken. Maria erklärte: „Jeder versteht etwas anderes unter leistbarem Wohnen. Es gibt mehrere verschiedene Möglichkeiten im Bereich des Wohnens und ich bin davon überzeugt, dass sich für jeden, der gerne in Südtirol leben möchte eine Möglichkeit findet. In einigen Dörfern gibt es auch kleine Gewerbegebiete, die in Wohngebiete umgewandelt werden könnten. Durch eine Umnutzung könnten Wohnräume zu einem bestimmten Quadratmeterpreis geschaffen werden.“
Für die Südtiroler Bauernjugend ist es schon länger ein Thema, dass immer mehr landwirtschaftliche Nutzfläche zugunsten von Industrieflächen verbaut wird. Gleichzeitig stehen viele Industrieflächen leer und sind ungenutzt. Als Vizebürgermeister der Stadt Bozen erklärte Luis Walcher, dass man einen guten gemeinsamen Weg finden muss, bei ihm in der Stadt Bozen wurde schon lange kein Gewerbegrund mehr ausgewiesen und es gibt auch keine verfügbaren Hallen mehr. Gebaut sollte erst werden, sobald der Platz benötigt wird und dann muss eine gemeinsame Lösung mit der Landwirtschaft gefunden werden, denn diese lebt vom Grund und Boden.
Der Tourismus und die Landwirtschaft müssen eng zusammenarbeiten erklärte Franz Locher, dies wäre vor allem über den Tourismuseuro möglich, auch dass es in Raststätten der Autobahnen nicht die lokalen Produkte gibt, stört ihn schon seit längerem.
„Südtirol muss die Landwirtschaft stärken, denn diese gibt Authentizität, schöne Hotels gibt es überall, aber mit der beeindruckenden Landschaft bei uns können wir punkten und der Gast wäre schon lange bereit, diesen Euro mehr zu bezahlen“, erklärt er.
„Es wurde bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung für die Stärkung der heimischen Produkte gemacht, mit dem Gesetz zur Herkunftsbezeichnung für Lebensmittel muss in ca. einem Monat in jedem Gasthaus angeschlagen werden woher die Produkte, die verwendet werden, kommen. In Zukunft wissen die Konsumenten, woher Fleisch, Milch und Eier kommen“, erzählt Josef Noggler.
Laut Umfragen des Südtiroler Bauernbunds sind 82 % der Südtiroler Bevölkerung gegen die ungehinderte Ausbreitung von Großraubwild 6 % wissen es nicht und nur 12 % sind dafür, warum hier diese 12 % mehr Gehör erhalten ist dem SBJ-Bezirk Bozen ein Rätsel. „Wir vier bäuerlichen Kandidaten wollen, dass dieses Problem gelöst wird und kämpfen und werden auch noch dafür kämpfen, dass hier etwas geschiet, dabei müssen wir alle an einem Strang ziehen,“ betont Josef Noggler.
SBB-Landesobmannstellvertreter Daniel Gasser merkte am Ende der Diskussionsrunde an wie wichtig es sei, dass Leute im Landtag sitzen, die die Sprache der Landwirtschaft sprechen, deshalb ist es sehr wichtig sie zu unterstützen.
Im Anschluss wurde noch gemeinsam gegessen und sich in gemütlicher Runde unterhalten.
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Kommentare (3)
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opa1950
Die vier Besten und in der Mitte die Superschlaue Kuenzer.Alles nur gratis-Wahlwerbung.
franz19
Braucht die Kuenzner noch eine Legislatur um nochmals 500 änderungen in der verkakkten Raumordnung einzubringen…
Versteht Sie es wirklich nicht dass Sie Fehl am Platz ist ??? Wir brauchen keine Versuchskaninchen ,Sorry ,Sie haben es einfach nicht drauf,vertehen Sie es wirklich nicht…?
george
Märchenstunde der vier „Bauernschlauen“!
Wen man hier unter den Bauern stärken sollte, davon liest man hier z. B. kein Wort. Die Vorstellung war wohl für jene zugeschnitten, die sonst auch immer auf das eigene Wohl schauen und jenes derjenigen, die auf ihresgleichen abgestimmt sind.