Angst um die Rente

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In Bezug auf die Zukunft herrscht in Südtirol große Ungewissheit: Vor allem um ihre Rente und die Zukunft ihrer Kinder machen sich viele Südtiroler Sorgen.
von Julia Koppelstätter
Was bereitet den Südtiroler Arbeitnehmern Kopfzerbrechen und was sind zurzeit die wichtigsten Themen im Land? Diese zwei Fragen beantwortet das Arbeitsförderungsinstitut in der Sommerausgabe des AFI-Barometers.
Aus der Erhebung geht eine große Besorgnis der Südtiroler Arbeitnehmer um ihre Rente hervor – 82 Prozenthaben Angst, in Zukunft keine angemessene Rente zu erhalten. „Die Angst um die Renten sollte zu denken geben. Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung und das Beitragssystem sind Anlass zur Sorge, da die Renten nicht mehr für ein würdevolles Leben ausreichen könnten“, sagt AFI-Präsident Andreas Dorigoni.
An zweiter Stelle folgt die Sorge um die berufliche Zukunft der eigenen Kinder oder der Jugend im Allgemeinen. Dabei ist wahrscheinlich nicht so sehr die Arbeitssuche an sich Anlass zur Sorge, sondern die Möglichkeit, eine stabile und gut bezahlte Arbeit zu finden, erklärt das AFI.
Auf dem dritten Platz steht die Angst vor einem Wertverlust der eigenen Ersparnisse, die fast zwei von drei Arbeitnehmern zu schaffen macht. Dazu AFI-Forscherin Maria Elena Iarossi: „Die Inflation und die steigenden Zinsen der Darlehen bereiten den Familien große Schwierigkeiten: Die Sparfähigkeit sinkt und oft muss auf Erspartes zurückgegriffen werden“.
71 Prozent der Befragten befürchten, im fortgeschrittenen Alter die eigene Arbeit nicht mehr zu schaffen. „Damit es nicht so weit kommt, ist es wichtig, für eine hohe Arbeitsqualität zu sorgen, zum Beispiel durch Aufbesserung des Arbeitsklimas“, so Iarossi. Rund zwei von drei Arbeitnehmern sind zudem besorgt, nicht genügend Geld zum Leben zu haben bzw. in Notsituationen nicht genügend finanzielle Hilfe oder Betreuung von der öffentlichen Hand zu erhalten.
Aber nicht nur die Sorgen, auch die wichtigsten Themen im Land hat das AFI in seiner neusten Studie beleuchtet. Bei Betrachtung der höchsten Punktezahlen wird deutlich, dass vor allem Gesundheit, Sanität und Hausärztemangel als Problem empfunden werden: 89 Prozent der Arbeitnehmer haben diesem Thema zwischen 8 und 10 Punkten zugeteilt. Hier sind ganz klar die Folgen der Pandemie und die mangelnden Lösungen für die Verbesserung der Dienste zu spüren, meint das AFI dazu.
Wiederum 89 Prozent nennen den Klimawandel als bedeutendes Thema, an dritter Stelle steht die Sorge um die steigenden Lebenshaltungskosten, denen 88 Prozent der Befragten zwischen 8 und 10 Punkten zuordnen. Das Schlusslicht bilden hingegen die Themen der Zuwanderung und Sicherheit.
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