Toast, Bier und Lebenssinn
Der in Meran aufgewachsene und in Amsterdam lebende Experience Designer und Künstler Manuel Pellegrini widmet im Palais Mamming Museum dem Toast eine Hommage.
Für Manuel Pellegrini ist Toast das ultimative Komfort-Food, das jedoch seiner Meinung nach oft unterschätzt wird und nicht denselben Kultstatus wie etwa Pizza genießt. Um dem Toast „auf die Sprünge“ zu helfen hat er in verschiedenen Settings Tosti-Ideen mit generativer KI generiert und visualisiert. Dabei hat er sein Interesse an Food-Fotografie entdeckt, mit generativer KI kombiniert und experimentiert, den „Toast“ von klassischen Rezept-Bildern zu lösen und möglicherweise neue Rezeptideen zu entwickeln. Fotos dieser Toasts bilden den zentralen Block der Ausstellung.
Nicht zum Verkosten ist hingegen das „Falsche Bier“, das er zum Gedenken an einen ehemaligen Freizeit- und Festort gebraut hat. Seit den 1970er Jahren ist der Uferbereich entlang der Falschauer in Lana als Treffpunkt der alternativen Szene des Burggrafenamtes bekannt, wo um das Lagerfeuer herum häufig improvisierte Grillpartys stattfanden. Auch wandernde Vagabundinnen und Vagabunden nutzen diesen Ort, um in dieser schönen Oase der Freiheit ihr Lager aufzuschlagen. Im Laufe der letzten Jahre wurden die Freiheiten auf den Falschauerwiesen immer mehr eingeschränkt und das Gebiet wurde zusehens in eine „familienfreundliche“ Umgebung umgewandelt. In Erinnerung an die wilden und freien Tage der im Volksmund genannten „Falsch“ hat Pellegrini zusammen mit den Biermacherinnen in Ulten aus dem Flusswasser ein leichtes und fruchtiges Bier gebraut und während des Festivals LanaLive 2021 an die Passanten verteilt.
Das dritte Werk ist eine „The Bag“ genannte tragbare Tasche für die Suche nach Perspektive. Pellegrini fragt: „Fühlen Sie sich überwältigt? Deprimiert? Ängstlich? Befinden Sie sich in einer unangenehmen Situation oder kämpfen Sie einfach damit, einen Sinn in Ihrer Existenz zu finden?“ Alle diejenigen, die auf mindestens eine dieser Fragen mit „ja“ antworten, lädt der Künstler ein, der Realität zu entfliehen und sich in „The Bag“ zurückzuziehen. Durch das Verschwinden in der körpergroßen Tasche mit Beinen soll die Möglichkeit eröffnet werden, den Lebenssinn ins rechte Licht zu rücken, die eigene Rolle im Universum zu kontextualisieren und über die großen Fragen des Lebens nachzudenken.
Die Ausstellung von Manuel Pellegrini läuft bis zum 8. Oktober. und ist während der Öffnungszeiten des Museums von Dienstag bis Samstag von 10.30 bis 17.00 Uhr sowie am Sonntag von 10.30 bis 13.00 Uhr zugänglich.
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