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„Siegesdenkmal abgetragen“

Stefan Zelger

Vor 95 Jahren wurde das Siegesdenkmal in Bozen eingeweiht. Die Süd-Tiroler Freiheit kritisiert, dass nach wie vor Steuergelder für die Instandhaltung ausgegeben werden. 

Am 12. Juli 1928, also genau vor 95 Jahren, wurde das Siegesdenkmal in Bozen eingeweiht. „Bis heute ist es ein Schandfleck im Herzen Südtirols. Und bis heute wird es regelmäßig mit Steuergeld instandgehalten – damit muss endlich Schluss sein“, fordert die Süd-Tiroler Freiheit.

Das Bauwerk stehe nach wie vor unverändert da, schreibt die Bewegung in einer Aussendung. „Liktorenbündel, faschistische Soldaten, Inschrift: Die Insignien der Faschisten verbreiten unberührt ihre Botschaften. Daran ändert auch ein Museum in der Krypta des Siegesdenkmals nichts“, kritisiert Stefan Zelger von der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. „Es ist eine fortwährende Beleidigung für jeden Demokraten“, so Zelger.

In einer Aussendung schreibt die STF: „Statt Mussolinis Protzbau zu schleifen oder gar zu entfernen, wird es regelmäßig mit Unsummen an Steuergeld renoviert. 2018 wurde gar angekündigt, zu prüfen, ob das Siegesdenkmal erdbebensicher ist…“

Geht es nach der Süd-Tiroler Freiheit, soll damit endlich Schluss sein: „Das Siegesdenkmal gehört abgetragen und seine Bestandteile in ein Museum für Zeitgeschichte gestellt. Altlandeshauptmann Silvius Magnago hatte noch gefordert, die faschistischen Relikte auf Kosten des Staates zu entfernen. Daran sollte man sich ein Beispiel nehmen“, unterstreicht Stefan Zelger.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • Ja ja… Italien! Viva il duce immer noch aktuell, aber heil Hitler zu rufen ist strafbar! Faschismus und Faschismus ist wohl nicht dasselbe!

    • hermannh

      was sagen eigentlich die ANTIFA und die Grünen zum Denkmal ????

      Zumindest in Schlanders sind die Grünen für den Erhalt der alten Kasernen (für mich mit den Inhalten der grünen Ideologie nicht vereinbar, weil sie 1 x den Faschismus und 1 x das Militär huldigen)

      • heracleummantegazziani

        Jeder vernünftige Mensch erachtet es als ein Mahnmal. Für den Erhalt der Kaserne in Schlanders ist das Denkmalamt und zwar aus architektonischen Gründen. Die Grünen und Team-K kritisierten die Nacht-und-Nebel-Aktion des Bürgermeisters.

        • hermannh

          heracleummategazziani: wer bewertet, wer ein vernünftiger Mensch ist? Mahnmal scheint es bei den immer noch stadtfindenden Aufmärschen einiger italienscher Rechten dann noch nicht zu sein.

          Zum Thema Schlanders: das Denkmalamt ist jetzt anscheinend doch nicht für den Schutz… Das Team-K(aputt) ist nur dafür, weil sie prinzipiell dagegen sind (ein sonderbares Argument oder einfach gesagt billiger Populismus). Die Nacht- und Nebelaktion des Bürgermeister verstehe ich (und auch viele andere – Wohlgemuth würde sagen: „wir sind viel“) immer mehr.

          • heracleummantegazziani

            Wer das bewertet? Die vernünftigen Menschen. Gerade weil irgendwelche Ewiggestrigen dort aufmarschieren (was aber schon lange nicht mehr massiv stattfindet) ist es ein Mahnmal. Auf der anderen Seite gibt es halt Ewiggestrige, die den Abbruch herbeisehnen, so als ob man damit die leidvolle Geschichte auslöschen könnte.
            Die Nacht-und-Nebel-Aktion verstehen Sie, weil Sie offenbar auch nur etwas von Regeln halten, die Ihnen passen.

          • summer1

            Hera…
            Hör endlich auf, mit deinem grünversieften Abklatsch des Mahnmals. Das ist so ein Hingespinst von Steurer und Obermair, der sich sogar im Museum unter dem Faschistentempel verewigen durfte.
            Unvorstellbar, dass so ein faschistischer Tempel in Österreich oder Deutschland stehen geblieben wäre.
            Das ist eben Italien, denn nicht umsonst gibt es aktuell einen Senatspräsidenten, der bekennender Duce-Fan ist. Dass also Grüne die Zeichen der Zeit nicht erkennen und auch noch verharmlosen, das ist schon der Gipfel der Frechheit.

          • heracleummantegazziani

            @summer1 – Machen Sie sich eigentlich gerne zur Lachnummer? Empfinden Sie Befriedigung dabei? Liest man Ihren verzichtbaren Kommentar, löst sich die Hoffnung, rückständige Ikonoklasten würden der Vergangenheit angehören, sofort in Luft auf. Sie verstehen, dass Einstellungen, wie die ihre, zur Bücherverbrennung führten? Die Gesinnung dazu tragen Sie ja offen zur Schau. Das zeigt schon Ihre Dämonisierung der Historiker Steurer und Obermair.
            Fahren Sie mal nach Nürnberg und schauen Sie sich um. Nur so als Empfehlung, bezüglich des Erhalts symbolträchtiger Bausubstanz und deren Kontextualisierung.
            Mit der Kritik an La Russa haben Sie recht, der ist untragbar. Ihre Einstellung ist aber sehr ähnlich.

        • summer1

          Das TeamKaputt kritisiert alles, was nicht von ihnen selbst kommt. Dass sie aber aus allen Ecken und neuerdings auch von den Grünen abkupfern, weil sie selbst keine Ideen haben, ist halt als Parteiprogramm und haltung mehr als dürftig!

  • artimar

    Die Erhaltung der Topoi des Grauens im öffentlichen Raum, hier der Herrschaftsarchitektur der totalitären national-faschistischen Gewalt- und Terrorherrschaft, zum Zweck der Selbstvergewisserung, der Fortschreibung dieses imperialistisch-kolonialistischen Erbes in Südtirol“ HIC PATRIAE FINES SISTE SIGNA // HINC CETEROS EXCOLVIMVS LINGVA LEGIBVS ARTIBVS” oder „Pro Italico Imperio …“ ist rückwärtsgewandte Identitätspolitik. Das ist Pudels Kern bis heute in Bozen-Südtirol.
    Ganz allgemein gilt: Da Denkmäler, Monumente kollektiver Identität sind, ist der Streit um Denkmäler auch immer ein Streit darüber, wer darüber mitreden kann und darf und wer Gehör findet.
    Wenn, wie eben in Bozen die anderen, barbaros („die Barbaren“) wirklich zählen, dann müssen sie das auch in der Betrachtung der Geschichte tun und ihre Stimmen müssen auch in der Debatte zählen. Sie zu diffamieren, schließt sie aus und verbaut die Zukunft.

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