Philipps Programm
Mit einem 7 Millionen Euro starken Maßnahmenpaket für Arbeitslose will das Land den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Südtirol stärken. Die Details.
Von Matthias Kofler
Philipp Achammer spricht von einer „Chance für Südtirols Weiterbildungslandschaft“.
Insgesamt 1,6 Millionen Euro hat die Landesregierung für Maßnahmen zur Verfügung gestellt, die die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitslosen verbessern sollen, um sie unkompliziert und dauerhaft in Arbeit zu bringen. Es handelt sich um Mittel aus dem EU-finanzierten staatlichen Aufbau- und Resilienzplan (Pnrr). Von diesem Freitag bis zum 12. September können entsprechende Projekte eingereicht werden. Der Aufruf richtet sich an private Anbietende, die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie Kurse, Beratung, Umschulung, Sprachkurse und Orientierung für die 4.500 in den Südtiroler Arbeitsvermittlungszentren (AVZ) eingetragenen Arbeitslosen anbieten und hierfür um Förderung ansuchen. Dafür stehen in den nächsten Jahren bis zu 7 Millionen Euro im Jahr bereit.
Angesichts von Arbeitsmarkttransformation und Arbeitskräfteknappheit will das Land der aktiven Arbeitsmarktpolitik – in diesem Fall Wiedereingliederungsmaßnahmen – den Vorrang gegenüber Lohnersatzleistungen geben und die Umsetzung der Beschäftigungsfähigkeitsgarantie für den Südtiroler Arbeitsmarkt vorantreiben.
Wirtschaftslandesrat Achammer unterstreicht, dass beträchtliche politische und administrative Abstimmungsarbeit geleistet wurde, um den Aufruf veröffentlichen zu können: „Ich sehe mit Genugtuung, dass Südtirol eine leistungsfähige arbeitsmarktpolitische Maßnahmeninfrastruktur erhält, bei der private und öffentliche Akteure kooperieren. Vorgemerkte Arbeitslose kommen nach erfolgtem Assessment durch die Arbeitsvermittlungszentren (AVZ) in den Genuss maßgeschneiderter Kurse und weiterer Dienstleistungen“, sagt der SVP-Politiker. Arbeitslose könnten somit am Arbeitsmarkt Fuß fassen. Und das unmittelbar und gut verteilt in allen Bezirken Südtirols.
Ein weiterer Vorteil: An die ArbeitgeberInnen würden verstärkter als heute Arbeitskräfte vermittelt, die über die erforderlichen Kompetenzen verfügten. „Ein Arbeitslosengeld ist nicht dazu da, dass sich jemand zurücklehnt und mit dem Arbeitslosenstatus dauerhaft abfindet, sondern es soll Menschen vorübergehend unterstützen, die zeitweise darauf angewiesen sind. Die Arbeitslosen sind angehalten, sich unmittelbar zu bewegen und um Jobs zu bewerben. Wer Arbeitsangebote unbegründet ablehnt, dem werden die Hilfsgelder gestrichen“, erklärt Achammer.
Die Arbeitsvermittlungsstellen des Landes wurden bereits um 30 Mitarbeiter aufgestockt. Der Aufruf zur Bereitstellung von Maßnahmen zielt auf die Stärkung des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes Südtirol ab. Weitere Aufrufe folgen in den nächsten Monaten. Dabei sollen Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt im Fokus stehen.
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