Der Bahnhofs-Pakt
Die Gemeinde Bozen, das Land und RFI haben sich geeinigt: Während RFI den Bozner Bahnhof selbst erneuert, sorgen das Land und die Gemeinde für die Entwicklung der frei werdenden Flächen.
Um die nächsten Schritte rund um die Wiederaufwertung des Areals Bozen, also des Bahnhofsbereichs in der Landeshauptstadt, ging es am Donnerstag in Bozen bei einem Treffen zwischen Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Daniel Alfreider, dem Bürgermeister und dem Vizebürgermeister der Gemeinde Bozen, Renzo Caramaschi und Luis Walcher, sowie dem Geschäftsführer der italienischen Bahngesellschaft RFI, Gianpiero Strisciuglio.
Ursprünglich sollten die Flächen des gesamten Areals im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung einem einzigen Investor zugeteilt werden. Dieser hätte sich dazu verpflichtet, auf eigene Kosten die gesamte Eisenbahninfrastruktur zu erneuern sowie anhand des vor zehn Jahren ausgearbeiteten Masterplans alle vorgesehenen öffentlichen Einrichtungen zu verwirklichen. Anschließend hätte der Investor die Investitionen für die öffentliche Hand durch die gestatteten Baurechte auf dem restlichen Areal wieder erwirtschaften können.
Mit Blick auf die Komplexität der Realisierung der neuen Eisenbahninfrastruktur, die die Grundlage für die Wiederaufwertung des Areals legt, sind die beteiligten Parteien zur Überzeugung gelangt, dass es besser ist, wenn diese Arbeiten zwischen allen Beteiligten abgestimmt und von RFI selbst durchgeführt werden. Das Land Südtirol soll die mit dem Neubau des Bahnhofs frei werdenden Flächen erwerben und dann die weitere Entwicklung schrittweise vornehmen.
Die Umsetzung muss aus technischen und logistischen Gründen schrittweise erfolgen: In einem ersten Schritt wird die Eisenbahninfrastruktur angegangen, wozu neben dem Bahnhof selbst auch die gesamten Gleisanlagen und die Werkstätten gehören. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf der Vernetzung der Mobilitätsformen Zug-, Bus- und Fahrrad-Mobilität sowie angemessene Anschlussmöglichkeiten für die touristischen Anreisen. Anschließend werden Schritt für Schritt die städtebaulichen Maßnahmen umgesetzt, die öffentliche Einrichtungen, Handel und Gewerbe sowie sozialen und privaten Wohnbau vorsehen. Der bereits vorhandene Masterplan wird somit großteils erhalten bleiben. Es macht aber Sinn, ihn an die aktuellen Erfordernisse anzupassen.
Mit diesem Grundsatzbeschluss wird die im Herbst eingerichtete Arbeitsgruppe nun darangehen, die technischen, wirtschaftlichen und vertraglichen Unterlagen zu erarbeiten, um die neu vereinbarte Vorgehensweise umzusetzen.
„Mit dem heutigen Schritt geht es in die Richtung der Verwirklichung eines bedeutenden Vorhabens für Bozen weiter, das bis vor kurzem noch ein Traum zu sein schien. Das anfängliche Projekt hätte zu zahlreichen Rekursen auf nationaler und internationaler Eben führen können“, sagt Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi. Und Vize-Bürgermister Luis Walcher ergänzt: „Jetzt wird die Umsetzung des Vorhabens Mobilitätszentrum Bozen konkret. Im Frühjahr 2024 soll der genaue Zeitplan feststehen, was für die Stadt Bozen und für die Bürgerinnen und Bürger wichtig ist.“
Ähnliche Artikel
Kommentare (1)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
saustall_kritiker
Wieder mal viel geredet und für Foto posiert. Aber immer noch nichts getan, damit die Corona bedingten Absperrungen am Bahnhof geöffnet werden, damit die Pendler endlich die Anschlüsse vom Zug zum Bus und umgekehrt erreichen. Kom-patscher steht für großes Gerede ohne große Taten außer vielleicht die Sanität noch weiter zu privatisieren…..wie man erst diese Woche wieder hören musste 🙁