Keine Spur
Die Suche nach dem abgängigen Johann Telfser aus Kortsch wurde vorerst eingestellt. Sie soll Ende August erneut aufgenommen werden, wenn das Wasser im Marteller Zufritt-Stausee wieder klar ist.
von Karin Gamper
Johann Telfser bleibt verschwunden. Eine letzte groß angelegte Suche am Wochenende hat trotz aller Hoffnungen keinen neuen Hinweis auf den Verbleib des 39-Jährigen aus Kortsch in der Gemeinde Schlanders erbracht. Er ist seit dem 22. Juni abgängig.
An jenem Donnerstagabend entfernte sich der Vinschger auf seinem E-Bike aus Kortsch und kam nicht wieder zurück. Brieftasche und Handy ließ er zurück. Eine Überwachungskamera hielt fest, wie Johann Telfser Richtung Martelltal fuhr. Dort wurden zwei Tage später beim Zufrittstausee sein E-Bike, sein Helm und sein Rucksack gefunden – versteckt hinter einem Gebüsch. Im Rucksack befanden sich lediglich zwei Wasserflaschen, eine davon ausgetrunken. Die Spur verliert sich am Seeufer, weswegen sich die Suche zuletzt auf diesen Bereich konzentrierte.
Tagelang durchsuchten über 100 Einsatzkräfte – darunter Freiwillige Feuerwehrleute, die Wasserrettung und die Bergrettung – die Hänge rund um den Stausee. Die Taucher wurden von Sonargeräten der Berufsfeuerwehr unterstützt. Doch Johann Telfser, der auch bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv war, bleibt verschwunden.
Staatsanwaltschaft und Regierungskommissariat haben angeordnet, dass die intensive Suche zumindest vorerst eingestellt wird. Wie es am Montag hieß, sollen jedoch Ende August weitere Tauchversuche unternommen werden. Bis dahin wird das Wasser im See auch wieder klarer sein.
Dies ist derzeit nicht der Fall. Denn die Gletscherschmelze ist voll im Gange und der Wasserpegel steigt täglich um ein- bis eineinhalb Meter. Das Wasser ist trüb und erschwert die Sicht. An einigen Stellen ist der Zufrittsee bis zu 80 Meter tief.
In den vergangenen Tagen wurde von der Familie Johann Telfsers auch auf der bekannten RAI-Suchsendung „Chi l‘ha visto“ eine Vermisstenmeldung durchgegeben, ohne dass diese neue Erkenntnisse gebracht hätte.
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