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Arme Pendler

Wegen des Touristen-Ansturms auf die öffentlichen Verkehrsmittel: Die Grünen fordern ein Vorzugsspur für Südtirolpass-FahrerInnen.

Der Ansturm der Tourist:innen auf Südtirol hat Fahrt aufgenommen. Bemerkbar macht sich das auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ist es auf der einen Seite sehr lobenswert, dass Gäste angeregt werden, die Öffis zu benutzen und das eigene Auto stehen zu lassen, reicht die Kapazität von Bus, Zug und Seilbahn oft nicht mehr aus, schreiben die Grünen in einer Aussendung. „Die Leidtragenden sind die ansässigen Pendler:innen, denn in der Hauptsaison prallen ihre Bedürfnissen mit denen der Tourist:innen aufeinander.“

Als konkretes Beispiel könne die Rittner Seilbahn hergenommen werden. Pendler:innen kämen hier sprichwörtlich oft nicht mehr zum Zug (bzw. zur Bahn) weil Urlauber:innen diese en masse nutzen.

Die Grüne Fraktion hat im Landtag bereits Anfang des Jahres auf dieses Problem aufmerksam gemacht und gefragt, ob man nicht eine so genannte „fast lane“ für Südtirolpass-Besitzer:innen einrichten könnte, damit diese zu den Stoßzeiten nicht den Kürzeren ziehen.

Damals antwortete Landesrat Daniel Alfreider, diese Idee sei ein „guter Vorschlag“ und „technisch machbar“. Nunsei das Problem akut geworden und man höre andere Töne aus dem Ressort für Mobilität. Das Problem sei nicht so gravierend, es gebe nur wenig Überschneidung zwischen Pendler:innen und Tourist:innen, die die Öffis nutzen. Es werde keine Vorzugsspuren geben, so kritisieren die Grünen.

Das sei für die vielen Berufspendler:innen im Lande ein bitterer Brocken – der nicht geschluckt werden soll.

„Wir fordern die Landesregierung daher mit Nachdruck auf, das Problem ernst zu nehmen, statt klein zu reden,“ sagt die grüne Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa. „Es braucht Strategien, damit in der Hochsaison die Situation entzerrt ist, und die Menschen im Lande ohne Mühe zu ihrem Arbeitsplatz und wieder nach Hause kommen (es sei erinnert, dass es auch Personen im Lande gibt, die in Teilzeit arbeiten und zu Mittag oder anderen Tageszeiten nach Hause müssen).“

Der Tourismus habe Südtirol zu dem gemacht, was es heute ist, ihm habe das Land viel zu verdanken. „Gleichzeitig müssen wir Acht geben, dass er im Rahmen des Sozial- und umweltverträglichen rangiert. Wenn die einheimische Bevölkerung außen vor bleibt und in der Hauptsaison das Gefühl bekommt, Bürger:innen zweiter Klasse zu sein, schadet das allen, und in letzter Instanz auch dem Tourismus selbst“, so Foppa abschließend.

 

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