Hoch zu Ross
Das Land übernimmt 60 Prozent des Pferderennplatzes Meran. Wie das Land den Rennplatz nun aufwerten will.
Der Erwerb von 60 Prozent der Pferderennbahn von Meran durch das Land, deren Aufwertung und ein Tausch von Immobilien: Das ist der Inhalt einer Absichtserklärung zwischen dem Land Südtirol und der Stadtgemeinde Meran, mit der sich die Landesregierung auf Antrag von Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone befasst hat. Sie hat Landeshauptmann Arno Kompatscher ermächtigt, das Dokument zu unterzeichnen.
2019 hatten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Bessone Verhandlungen über den Erwerb von 60 Prozent der Anteile am Meraner Pferderennplatz durch das Land aufgenommen. Nun wird das Projekt zur Wiederbelebung und Aufwertung der Pferderennbahn in Meran Realität. „Mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der Anlage wollen wir diese Infrastruktur bestmöglich aufwerten und sie zum Referenzzentrum für den Pferdesport in Südtirol und darüber hinaus machen“, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher nach der Sitzung der Landesregierung: „Eine sanierte und modernisierte Pferderennbahn, die von Bürgerinnen und Bürger aller drei Sprachgruppen genutzt werden kann, kann auf gesamtstaatlicher und internationaler Ebene eine wichtige Rolle spielen.“
Das Projekt
Die künftige Neugestaltung der gesamten Anlage soll Gegenstand eines internationalen Planungswettbewerbs sein. Die historischen und architektonischen Gegebenheiten der rund 35 Hektar großen Anlage, die auf ein rationalistisches Architekturprojekt aus dem Jahr 1935 zurückgeht, müssen dabei berücksichtigt werden. Ziel ist es, die neue Anlage den aktuellen sportlichen, sozialen, kulturellen und touristischen Anforderungen anzupassen.
„Der Meraner Pferderennplatz ist aufgrund seiner Tradition im Bereich der Vollblutpferderennen und des Großen Preises von Meran, aber auch wegen seines architektonischen Wertes von großer Bedeutung“, betont Landesrat Massimo Bessone: „Mit der Aufwertung dieses wunderbaren Juwels wollen wir ein europäisches Referenzzentrum für Vollblutpferderennen schaffen, und zudem ein Zentrum für die Freizeitgestaltung und die Forschung entwickeln.“
Der Tauschvertrag
Die Absichtserklärung sieht vor, dass die Gemeinde Meran 60 Prozent des Eigentums am Rennbahnkomplex an das Land Südtirol abtritt. Die ordentliche und außerordentliche Verwaltung erfolgt durch einen Verwaltungsausschuss, der sich aus zwei Vertretenden des Landes und zwei Vertretenden der Stadtgemeinde Meran zusammensetzt. Seine Aufgabe ist es, Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung des Wiederbelebungsplans festzulegen. Zu diesem Zweck wird – auch in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Pferdesportbereich – ein detailliertes Strategiepapier für den Relaunch erstellt. Darin werden verschiedene mögliche Tätigkeitsfelder analysiert, ihre Durchführbarkeit geprüft und auch die Auswirkungen auf das lokale Wirtschaftsgefüge berücksichtigt. Das Land seinerseits wird der Gemeinde Meran den Komplex des ehemaligen Böhler-Krankenhauses in Obermais, einen Teil des ehemaligen Gerichtsgebäudes und das Maria-Ward-Gebäude überlassen, letzteres mit der Bestimmung für soziale Zwecke.
Massimo Bessone
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Kommentare (7)
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rumer
Wie verträgt sich Pferdesport mit Klimaschutz? Die Pferde sind zu nichts nutze, verbrauchen viel Resourcen und produzieren viel CO2. Besser wäre es Kühe zu halten, die produzieren Lebensmittel.
andreas
Du auch, trotzdem will dich keiner mit einem Ochsen ersetzen, nehme ich halt mal an.
meintag
Bei 35 Hektar Fläche mit Mauern könnte man auch Exoten beispielsweise Känguru ansiedeln.
erich
Überall wo das Land Hand anlegt funktioniert nichts. Solche Infrastrukturen gehören mit langfristige Verträge an Private zu übergeben. Flughafen Bozen ist das beste Beispiel. In weiteren 5 Jahren möchte niemand mehr auf dem Flughafen verzichten, so wie in Innsbruck.
rumer
@erich
Mit dem Prinzip hast du Recht, aber mit dem Beispiel nicht. Bozen wird nie einen Flugplatz haben, der auch nur annähernd an den Innsbrucker rankommt. Einfach wegen seiner schlechten Lage.
franz19
Jetzt spielt sich das Land wieder auf…pumpt Millionen rein und danach wird es wohl wieder verschenkt wie das Thermenhotel in Meran.!! Südtirol hat soviele Probleme zu lösen und für so manche Sachen kein Geld..aber um sich aufzuspielen gibts immer Millionen
olle3xgscheid
Ein scvöner See mit Park uvm wäre sinnvoller für Meran