la brutta città
Der Lebensraum Stadt wird mittels Kunst und Architektur vielschichtig durchleuchtet und neu gedacht. Der Künstler Siggi Hofer verwandelt die Stadtgalerie Brixen modellhaft in eine Stadtlandschaft während sich Architekturstudent:innen mit zukunftsweisenden Modellen von urbanen Zusammenleben befassen.
Der 1970 in Bruneck geborene und in Wien lebende und arbeitende Künstler Siggi Hofer ist für seine Vielseitigkeit bekannt. Oftmals sind seine Werke im Grenzbereich zwischen Kunst und Architektur angesiedelt, haben etwas Modellhaftes an sich. Jedoch bleiben seine Werke nicht im Modell verhaftet, sondern sind hybride Werke, welche das Beste aus beiden Sparten in sich vereinen. Dann wieder überrascht er durch piktogrammartige „Grafiken“, welche durchaus einen politischen Inhalt haben. Wie Kunst immer eine politische Aussage in sich trägt. Diese Vielseitigkeit spiegelt sich auch in den von Siggi Hofer gewonnenen Preisen wider. Darunter das vom MAK Wien vergebene Schindler Stipendium, der Paul Flora Preis oder der renommierte Monsignore Otto Maurer Preis. Erwähnt werden muss auch seine im Jahr 2002 stattgefundene Einzelausstellung Still Life in der Wiener Secession.
Für die Stadtgalerie Brixen erarbeitet er eine neue Rauminstallation, welche aber durchaus den Außenraum, den Stadtraum miteinbezieht, vielleicht diesen sogar in den Galerieraum bringt.
Die Disharmonien, mit denen der italienische Theaterautor und Erzähler das Lied – la brutta citta‘ – vorträgt, sind Ausgangspunkt der Ausstellung von Siggi Hofer. Der Liedtext beschreibt den Kern und die Grundaussage in der Erarbeitung des Ausstellungskonzeptes, weniger die Ausstellung an sich. Diese wird vor Ort erarbeitet und erschaffen und der Künstler geht auf die Besonderheiten der Galerieräume ein. „La brutta città“ ist Titel der Ausstellung, nicht unbedingt deren Inhalt. Der Künstler lässt sich nicht in die Karten schauen, es bleibt vieles offen: „la brutta città“ will entdeckt und erlebt werden.
Intus Brixen – die Zukunft in der Geschichte
Die Herausforderung Brixen als Stadt konzeptionell zu durchdringen, führte zu der spannenden Konstellation des universitären territorialen Sitz Mantuas des Politecnico di Milano mit der Technischen Hochschule Rosenheim. Die entstandenen Ideen galt es zu verknüpfen und in einer gemeinsamen Ausstellung zu dokumentieren.
Brixen, eine Stadt denkt neu! Manchmal ist Zukunft ganz fern, manchmal liegt sie in der Vergangenheit, manchmal scheint sie ganz nah und manchmal fast überholt.
Ziel ist es, durch vielschichtige Interventionen gemeinsam mit Studierenden Impulse zu generieren, um Tradition und Vision zu verbinden, Atmosphäre und die räumliche Performativität der Stadt neu zu inszenieren und soziologisch die Stadt Mensch Beziehung zu erfrischen.
Losgelöst von tradierten Mustern geht es darum, frei zu denken und unkonventionelle Positionen zu provozieren. Die innere und äußere Wahrnehmung der Stadt soll mit dem Werkzeug der Architektur in eine neue Zukunft transformiert werden, die identitätsstiftend in viele Lebensbereiche wirkt.
Manchmal sind die Projekte leise, fast unbemerkt und manchmal sind die Eingriffe radikaler, aber immer mit einer hohen Sensibilität visionärer, soziokultureller Interaktionen nächster Generationen. Durch gesellschaftliche Stadtforschung entwickeln sich die Projekte aus aufgedeckten Problemstellungen heraus und bieten kontextuelle Lösungsvorschläge für die Stadt Brixen.
148 Student:innen beider Universitäten setzen zusammen mit ihren Professor:innen neue Impulse für die Stadt Brixen. Die Ergebnisse werden im Kurhaus Guggenberg und in der Hofburg Brixen in einer Ausstellung mit Modellen, Zeichnungen und Grafiken den Besucher:innen präsentiert.
Freitag 23. Juni
18.30 Uhr Vernissage Stadtgalerie Brixen anschließend Vernissage Kurhaus Guggenberg
Samstag
10.00 Uhr Vorträge Hofburg Brixen
14.00 Uhr Preisverleihung Hofburg Brixen
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