Verdoppelte Strafen
Die Gemeinde Bozen sagt Müllsündern den Kampf an – mit zusätzlichen Überwachungskameras an den Wertstoffinseln und doppelt so hohen Strafen.
In Bozen gibt es rund 400 Wertstoffinseln. Vor Kurzem hat die Stadt an insgesamt 12 Standorten, an denen es immer wieder zu wilden Müllablagerungen kommt, Videokameras installiert. Auf diese Weise will die Stadt das Problem der illegalen bzw. unsachgemäßen Entsorgung von Abfällen und Wertstoffen besser erfassen und in den Griff bekommen. Wer Müll achtlos wegwirft oder nicht korrekt entsorgt, muss zudem mit hohen Bußgeldern rechnen, die jetzt noch einmal verdoppelt wurden – auf 200 Euro für Private und 400 Euro für Betriebe.
Bürgermeister Renzo Caramaschi und Umweltstadträtin Chiara Rabini berichteten am Dienstag im Zuge einer Pressekonferenz über das leidige Müllproblem. Dabei richteten sie auch einen Aufruf an die Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Gemeinden, die zur Arbeit nach Bozen pendeln, den Müll an ihrem Wohnort zu entsorgen und ihn nicht bis nach Bozen mitzunehmen, um ihn dort einzuwerfen oder, schlimmer noch, achtlos irgendwo abzulegen.
Allein im letzten Monat dank der neuen Überwachungskameras 250 Müllsünder ausgemacht, rund 100 von ihnen haben ihren Müll in der Stadt entsorgt, obwohl sie außerhalb von Bozen wohnhaft sind.
Die Auswertungen der Kameraaufnahmen haben zudem eine breite Palette an Verstößen gegen die Müllordnung ans Tageslicht gebracht. Sie zeigen Privatpersonen und Betriebe – darunter auch Reinigungsbetriebe -, die ihren Müll achtlos irgendwo ablegen, Firmen und öffentliche Einrichtungen, die nicht wissen, dass sie über eigene Müllbehälter verfügen, Pendlerinnen und Pendler, die ihren Recyclingmüll bis nach Bozen mitnahmen und damit dazu beitragen, dass die Wertstoffcontainer in der Stadt regelmäßig überquellen oder sich der Müll am Straßenrand sammelt. „All dies ist nicht mehr tragbar, und es schadet der Stadt, nicht nur in ökologischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht, denn zum einen steigt der Druck auf den Abfallbewirtschafter, für den es immer schwieriger wird, die Servicequalität aufrecht zu erhalten, und zum anderen steigen die Kosten für die Stadt und damit für die Bürgerinnen und Bürger“, betont der Bürgermeister.
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Kommentare (1)
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exodus
Wie wäre es auch in Meran die Müllsünder saftig zu strafen? Leider ist man hier sehr oberflächlich, unter dem Motto: „WIR WERDEN ES DEN SCHON ZAHLENDEN BÜRGERN ANRECHNEN“ Auf diese Weise haben die Stadtwerke ja keinen Schaden, die Gestraften sind doch die ordentlichen Bürger….