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„Bessere Leistungen“

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Im letzten Jahr waren es dank der Corona-Gegner 591, heuer waren es nur 198. Wie sich die Lage der Schüler im Elternunterricht nach der Pandemie verändert hat.

von Markus Rufin

Am Freitag ging das Schuljahr zu Ende. Allerdings nicht für alle Schüler. Sowohl für Schüler der dritten Mittelschule als auch jene der fünften Oberschule stehen noch die Abschlussprüfungen statt. Außer Acht gelassen wird bei den Abschlussprüfungen eine weitere kleine Gruppe: Die Schüler im Elternunterricht.

Einige von ihnen haben ihre Prüfungen bereits absolviert, für andere stehen sie noch an. Die Entscheidung darüber, wann die Prüfungen stattfinden, obliegt letztendlich den einzelnen Direktionen, erklärt Schulinspektor Christian Alber: „Es handelt sich hierbei um Eignungsprüfungen, bei denen geschaut wird, ob der Schüler die Voraussetzungen dazu hat, die nächste Klassenstufe zu bewältigen. Es werden nicht geprüft, ob der Schüler in einzelnen Fächern Lücken hat, vielmehr ist es eine ganzheitliche Einschätzung der Reife des Schülers.“

Das heißt, selbst wenn ein Schüler im Elternunterricht bei der Eignungsprüfung im Fach Mathematik negativ ist, kann er versetzt werden, sofern er insgesamt so weit ist, sich mit dem Stoff für das kommende Jahr auseinanderzusetzen.

Im vergangenen Jahr stellten die Eignungsprüfungen für viele Schüler im Elternunterricht eine große Schwierigkeit dar. Die Durchfallquote der Grund- und Mittelschüler (6,4 beziehungsweise 10,2 Prozent) hielt sich zwar noch in Grenzen, war im Vergleich zur Durchfallquote in den normalen Schulen (0,5 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent) deutlich höher.

Schockierend war aber die Durchfallquote der Oberschüler im Elternunterricht: 29 der 37 Kinder, die eine Eignungsprüfung ablegen mussten, bestanden diese nicht. Von den neun Berufsschülerin schafften es immerhin noch drei.

Der Grund für die hohe Durchfallquote lag wohl auch darin, dass zahlreiche Schüler im Elternunterricht waren, ohne genügend vorbereitet darauf zu sein. Vor der Pandemie waren rund 50 Schüler pro Schuljahr im Heimunterricht. Durch Corona stieg die Zahl aber auf 591 an.

Viel Eltern wollten ihre Kinder wegen der Maskenpflicht, gegen dem Green Pass oder wegen anderer Corona-Maßnahmen nicht mehr in die Schule schicken und haben ihre Kinder, in der Meinung, dass es einfach wird, zu Hause oder in größeren Gruppen privat unterrichtet. Häufig kam dabei aber nicht qualifiziertes Personal zum Einsatz. Schüler wurden nur dürftig vorbereitet und haben die Lernziele nicht erfüllt.

Offenbar ist vielen Eltern bewusst geworden, dass der Elternunterricht kein einfaches Unterfangen darstellt. Denn nach der Pandemie hat sich der Zahl der Schüler im Elternunterricht deutlich reduziert. 198 Schüler wurden heuer zu Hause unterrichtet (106 Grundschüler, 64 Mittelschüler, 19 Oberschüler, neun Berufsschüler).

Auch Alber erklärt sich den Rückgang damit, dass viele Eltern eingesehen haben, dass sie mit der Situation überfordert sind. Oft sei es auch eine Kostenfrage, die Kinder privat unterrichten zu lassen. Doch auch der Wegfall der Corona-Maßnahmen habe dazu geführt, dass einige Eltern ihre Kinder wieder in die „normale“ Schule schicken.

Dennoch hat Corona seine Spuren hinterlassen, was daran zu erkennen ist, dass nach wie vor 198 Kinder im Elternunterricht sind. Laut Alber sei aber mittlerweile erkennbar, dass die meisten Eltern voll und ganz hinter der Idee des Elternunterrichts stehen. So habe die Landesregierung ein verpflichtendes Beratungsgespräch eingeführt, in dem die Gründe für den Elternunterricht kritisch beleuchtet werden. „Wenn jemand die Entscheidung zum Elternunterricht trifft, ist diese also sicher bewusst erfolgt“, meint Alber.

Doch warum hat sich die Zahl der Schüler im Elternunterricht nicht auf das Vor-Pandemie reduziert? Laut dem Inspektor sei erkennbar, dass Corona Spuren hinterlassen habe. Erst durch die Pandemie hätten viele Eltern überhaupt Notiz von der Möglichkeit des Elternunterrichts genommen. So hätten sich nicht nur Maßnahmen-Gegner für den Elternunterricht entschieden, sondern auch Personen, die sich bewusst für alternative Formen des Unterrichts interessieren.

Das führt auch dazu, dass die Leistungen der Schüler deutlich besser sind. Alber verweist zwar darauf, dass er noch nicht alle Daten aus den Schulen habe und eine endgültige Bilanz erst im Juli ziehen könne, aus den bisherigen einzelnen Rückmeldungen der Schule habe er aber gehört, dass die Schüler im Wesentlichen gut vorbereitet seien – im Gegensatz zum letzten Jahr.

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