TPZ Mitglied im EDERED
1982 wurde im Europarat die Idee für das EDERED, ein Netzwerk für das Kinder- und Jugendtheater, ins Leben gerufen. Vierzig Jahre danach ist es noch genauso lebendig wie am ersten Tag und seit 10. Juni hat es ein neues Mitglied: Das Theaterpädagogische Zentrum Brixen.
Ungarn steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Theaters. Neben der Generalversammlung des Internationalen Amateurtheaterverbands IATA fand die Theaterolympiade statt und eben auch das EDERED, das European Drama Encounter für Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren. Das Theaterpädagogische Zentrum Brixen (TPZ) war mit dabei. Gemeinsam mit über hundert Jugendlichen aus zwölf Staaten Europas stellten sich die Spielerinnen zwischen 16 und 21 Jahren dem Motto, das wohl viele Jugendliche unserer Zeit bewegt: „Seeking the way“.
Auf der Suche nach dem Weg improvisierten sie, erarbeiteten unter der Anleitung von international anerkannten Künstlern Szenen – das TPZ stellte Jonathan Troi als Workshop Leader, der mit David Alexander aus England zusammen einen Workshop hielt – und bauten diese unter der Leitung des künstlerischen Leiters Attila Eck (H) zu einer künstlerisch hochwertigen Aufführung zusammen, die im Nationaltheater in Pécs aufgeführt wurde.
Es waren intensive Tage voller Theater und voller unvergesslicher Momente. Neben den Workshops hatten sich die Organisatoren viele kleine und große Aktivitäten ausgedacht, die vor allem eines zum Ziel hatten: den Austausch unter den Jugendlichen zu fördern. Es gab einen National Evening und einen National Market, eine Open Stage, Special Skills Workshops (unter anderem einen Creative Writing Workshop mit Heidi Troi) einen Beach Day am wundervollen See von Orfü und an einem Abend lernten die Jugendlichen ungarische Volkstänze. Sogar einen eigenen EDERED-Song gab es. Zur Melodie eines ungarischen Volksliedes wurde aus den Eindrücken der Teilnehmer:innen ein Songtext gebastelt und das Ganze im Laufe des Encounters zweistimmig einstudiert. So viel gab es innerhalb eines Tages zu tun, dass die Teilnehmer kaum zum Luftholen kamen – geschweige denn dazu, ihre Familien zu vermissen. Innerhalb kurzer Zeit wuchsen sie zu einem aufeinander eingespielten Ensemble zusammen und bewiesen, dass Grenzen nichts als Striche auf dem Papier sind, wie Edered-Präsidentin Katrin Janser es anlässlich der Final Performance formulierte.
Die Idee zum EDERED, dem European Drama Encounter, geht auf eine Initiative des Europarats zurück, die 1979 unter dem Titel „Children and Culture in Contemporary Europe“ (Kinder und Kultur im heutigen Europa) vorgestellt wurde. Aus dieser Initiative ging 1982 das Children’s Drama Encounter des Europarats hervor. 1988 durfte das damalige Theater im Regenbogen bereits mit einer Kindergruppe an einem der ersten EDERED- Encounters teilnehmen.
Nach beinahe vierzig Jahren darf das TPZ Brixen sich stolz Teil der EDERED-Familie nennen. Gerade ist das TPZ Team dabei, Ideen zu sammeln, wie das EDERED-Encounter 2027 aussehen könnte. Denn dann darf Südtirol die EDERED-Familie willkommen heißen.
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