Hurra, die Schule ist aus
Am Freitag, 16. Juni beenden rund 80.000 Kinder und Jugendliche ihr Kindergarten-, Grund-, Mittel- oder Oberschuljahr, für weitere rund 10.000 stehen Abschlussprüfungen an.
Für 65.833 Kinder und Jugendliche der deutschsprachigen Bildungseinrichtungen endet am morgigen Freitag (16. Juni) der Unterricht beziehungsweise die Kindergartentätigkeit.
Im laufenden Schuljahr 2022/23 haben 11.448 Kinder einen deutschsprachigen Kindergarten besucht, 20.741 eine deutschsprachige Grundschule, 12.907 eine Mittelschule, 12.792 eine Oberschule und 7945 eine Berufsschule. Noch nicht zu Ende ist das Schuljahr für die letzten Klassen der Mittel- und Oberschulen: Die Abschlussklasse einer Mittelschule besuchten heuer 3978 Schülerinnen und Schüler, jene einer Oberschule 2708. Die Abschlussprüfungen der Unterstufe beginnen, für alle die zur Prüfung zugelassen werden, nach Unterrichtsende, die Matura, die Abschlussprüfung der Oberstufe, beginnt am 21. Juni mit der ersten schriftlichen Prüfung. Auch an den deutschen und ladinischen Musikschulen endet das 2022/2023, in dem 16.126 Musikschülerinnen und Musikschüler im Einsatz waren.
Beziehungsarbeit als Schlüssel für erfolgreiche Bildung
Landesrat Philipp Achammer dankt für all das, was in diesem Bildungsjahr gelungen sei, aber auch für all das, was nicht gelungen sei, denn: „Wir sollten uns endlich bewusst sein, wir lernen nur durch Fehler.“ Außerdem unterstreicht er, dass in den vergangenen Wochen in der Öffentlichkeit viel darüber diskutiert worden sei, was an Kindergärten und Schulen angeblich alles falsch laufen würde, was zu revolutionieren wäre und was nicht funktionieren würde. Dem entgegnet Landesrat Achammer: „Eine solche Diskussion greift viel zu kurz, denn an Kindergärten und Schulen passiert sehr viel Gutes: Zahlreich sind die Momente des gemeinsamen Wachsens, des Diskutierens, des Weiterentwickelns und jene Momente, wo es um Herzensbildung geht, um die persönlichen Beziehungen, die in Kindergärten und Schulen stattfinden.“ Gerade die Beziehungsarbeit – der Schlüssel für erfolgreiche Bildung – sei nach der Pandemie wieder ganz hervorragend auf den Weg gebracht worden.
Kleine Schulen als Herzen des ländlichen Raums
An den 24 ladinischen Grund-, Mittel- und Oberschulen, der einen Berufsschule und den 17 Kindergärten waren in diesem Schuljahr insgesamt 2929 Kinder und Jugendliche eingeschrieben, die sich zu einem großen Teil nun auf die Sommerferien freuen. 1120 davon an den Grundschulen, 628 an den Mittelschulen, 480 an den Oberschulen und 32 an der Berufsschule. Hinzu kommen noch 628 Kindergartenkinder. An den ladinischen Bildungseinrichtungen treten 297 zu Abschlussprüfungen an. In den ladinischen Mittelschulen sind insgesamt 206 Schülerinnen und Schüler zur Abschlussprüfung zugelassen, 86 hingegen zur Oberschul-Abschlussprüfung. Hinzu kommen fünf Berufsschüler.
„Kleine Schulen sind das Herz des ländlichen Raums, wo Besonderheiten und Bedürfnisse direkt gefördert werden können. In den ladinischen Kindergärten und Schulen werden die ladinische Sprache, Kultur und Tradition täglich gelebt. Es wird aber auch im Bereich Inklusion und interkulturelle Bildung, Mehrsprachendidaktik, Gesundheitsförderung und Mobilitätsbildung stets an neuen Konzepten und Projekten gearbeitet“, dies sei von entscheidender Bedeutung, erklärt der ladinische Landesrat Daniel Alfreider. Er verweist darauf, dass das dreisprachige Unterrichtsmaterial mit der Unterstützung des „Ciamp Pedagogich“ der ladinichen Bildungsdirektion, entwickelt und geschaffen werde, damit der integrierenden Mehrsprachendidaktik Lernmaterialien zur Verfügung stehen. Daran sei unbedingt festzuhalten, betont Landesrat Alfreider.
Schule erneuern und Qualität sichern
21.964 Kinder und Jugendliche haben im zu Ende gehenden Schuljahr einen italienischsprachigen Kindergarten oder eine italienischsprachige Schule besucht. Für die meisten von ihnen ist morgen der letzte Unterweisungstag, auch wenn an einigen Schulen das Unterrichtsende vorgezogen wurde. An den italienischen Kindergärten beenden 3316 Kinder das Kindergartenjahr. Zudem endet der Unterricht für 16.733 Kinder und Jugendliche der Grund- (6201), Mittel- (4200) und Oberschulen (6333) sowie für 1914 Berufsschüler und Berufsschülerinnen, davon 393 Lehrlinge und 1521 Vollzeitschüler und -schülerinnen. Bereits begonnen haben die Mittelschul-Abschlussprüfungen, zu denen rund 1400 Schülerinnen und Schüler antreten. Insgesamt 1337 Schülerinnen und Schüler haben eine fünfte Oberschulklasse (1209) oder die Abschlussklasse des vierjährigen Gymnasiums (19) besucht und werden, sofern zugelassen, ab 21. Juni zur Abschlussprüfung antreten.
Der italienische Bildungslandesrat Giuliano Vettorato spricht von einem bedeutungsvollen Schuljahr 2022/23, das zu Ende geht. Viele Ziele seien erreicht worden, sowohl von den Kindern und Jugendlichen als auch von den Bildungseinrichtungen. Der Landesrat verweist in diesem Zusammenhang auf die Bemühungen der italienischen Bildungsspitze zum Abbau des Prekariats, „um die Schule zu erneuern, deren Qualität zu sichern und ein hochwertiges italienisches Bildungsangebot zu sichern, das auch auf gesamtstaatlicher Ebene eine Vorreiterrolle spielt und nicht hintanstehen muss“. Den Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern dankt der Landesrat für ihren Einsatz, „an dem es nie gefehlt hat“.
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Kommentare (5)
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summer1
So wünsche ich den jammernden Lehrkräften schöne und erholsame Ferien, genießt eure Privilegien und werdet zufriedener. Schönen Sommer!
regenwurm
@summer1
Und dir wünsche ich, dass dir deine behinderten Kommentare nie ausgehen.
summer1
Danke, du Regenwurm.
Sprichst du in der Schule von Behinderten? Ist das Steinzeitpädagogik?
artimar
Das Video-Orginal-Statement des Philipp Achammer sagt vor allem etwas über ihn selbst aus. Man kann Wirklichkeit auch verkennen, den Diskurs darüber politisch als unerwünscht erklären, da den Kindern ja eh alle Möglichkeiten offenstehen und sie sich nur selbst zu steuern sollten.
Aber funktioniert Schule tatsächlich so in einer sog „Wissensgesellschaft?
Gilt es in der breiten Öffentlichkeit nicht sogar mehr über Pädagogik und Bildung als Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Pluralität und Widersprüche zu sprechen?
olle3xgscheid
Ich freu mich x für die Kinder, schön und bin schon gespannt wann die Eltern jammern 😉