Tag der Entscheidung

Am Bozner Landesgericht sollte am Donnerstag das Urteil zum zweifach tödlichen Rodelunfall 2019 am Rittnerhorn ergehen.

Das Strafverfahren gegen Siegfried Wolfsgruber, dem (damaligen) Präsidenten der Liftgesellschaft Rittnerhorn, hätte nach den Vorstellungen der Staatsanwaltschaft, eigentlich bereits archiviert werden sollen.

Doch es kam Ende doch zu einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung, die inzwischen in ein verkürztes Verfahren in der Vorverhandlung am Landesgericht Bozen gemündet ist.

Es geht um den zweifach tödlichen Rodelunfall, der sich am 4. Jänner 2019 auf einer schwarzen Piste des Rittner Skigebiets ereignete. Die achtjährige Emily Formisano wurde bei dem Aufprall gegen einen Baum getötet, ihre Mutter Renata Dyakowska aus Reggio Emilia starb einige Wochen später an den schweren Verletzungen.

Nach einem halben Dutzend Vertagungen sollte Vorverhandlungsrichterin Elsa Vesco am Donnerstag nach den Plädoyers von Anklage und Verteidigung, ihr Urteil verkünden. Paride D`Abbiero und Andreas Agethle, die Anwälte Wolfsgruber, setzen auf einen Freispruch.

Die italienischen Angehörigen der beiden Verstorbenen sind inzwischen, weil von der Versicherungsgesellschaft Allianz Austria entschädigt, als Nebenkläger aus dem Verfahren ausgestiegen. Zivilrechtlich ungeklärt ist weiterhin die Position von fünf polnischen Angehörigen von Renata Dyakowska. (tom)