„Jetzt ist genug“
Der Wirtschaftsverband hds stellt das Landeseinkaufszentrum in Frage und fordert ein Umdenken: „Es braucht keine neuen Handeslflächen.“
Der Wirtschaftsverband hds nimmt Stellung zum aktuellen Fall des Einkaufszentrums „Twenty“ im Gewerbegebiet Bozen Süd. „Eine neue Ausschreibung ist nicht sinnvoll, geschweige denn das Tauschgeschäft als Kompromisslösung, die in diesen Tagen eine der beiden Streitparteien als möglichen Ausweg vorgeschlagen hat“, zeigt sich hds-Präsident Philipp Moser kämpferisch. Jetzt sei genug mit Spekulationen, Zugeständnissen und Spielchen um neue und zusätzliche Handelsflächen im Gewerbegebiet.
Eine der Streitparteien hatte vorgeschlagen, alle Rekurse zurückzuziehen, sollte sie ihrerseits die Möglichkeit erhalten, selbst ein Einkaufszentrum zu errichten. „Das hätte am Ende nur negative Auswirkungen auf die gesamte Handelslandschaft in Südtirol auf Kosten der Attraktivität unserer lebendigen Orte“, so Moser.
Der hds stellt das Landeseinkaufszentrum in Frage. Es ist Zeit, umzudenken. Die Umstände haben sich nach so vielen Jahren geändert. „Es braucht keine neue Ausschreibung“, so der Präsident.
Neue Handelsflächen im Gewerbegebiet kommen laut dem hds nicht in Frage: „Südtirol weist italienweit weitaus die höchste Anzahl an Handelsfläche pro Einwohner: 1,93 Quadratmeter Verkaufsfläche/Einwohner im Vergleich zum restlichen Italien mit 1,03 m²/Einwohner. Südtirol liegt sogar auch vor Österreich (1,65 m²/Einwohner) und Deutschland (1,44 m²/Einwohner). Weiters sind in den vergangenen Jahren mehrere Einkaufszentren entstanden, wie etwa in Algund oder der bereits geplante Waltherpark in Bozen“, so Moser.
Zudem sei allein in der Stadt Bozen heute die Anzahl der Leerstände eindrucksvoll und bedenklich: Stand März 2023 gibt es laut hds 211 gewerbliche Leerstände in Parterretagen, die für die Bereiche Handel, Gastronomie und Dienstleistungen nutzbar sind. Die meisten davon (93) im Stadtviertel Europa – Neustift – Kaiserau, gefolgt vom Stadtviertel Altstadt/Zentrum (58). Das sind insgesamt 14.073 Quadratmeter. „All diese Zahlen untermauern, dass weitere, neu erschlossene Handelsflächen vollkommen obsolet sind“, so Moser abschließend.
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