Die strategischen Ziele
Für die Entwicklung der Freien Universität Bozen von 2023 bis 2025 stellt das Land 226 Millionen Euro bereit. Die vereinbarten Ziele für deren Verwendung sind in der Leistungsvereinbarung definiert.
Die Leistungsvereinbarung zwischen Land Südtirol und der Freien Universität Bozen (unibz) für den Dreijahreszeitraum 2023 bis 2025 ist unter Dach und Fach: Nachdem die Landesregierung den Entwurf für die Leistungsvereinbarung auf ihrer jüngsten Sitzung am 23. Mai genehmigt und der Universitätsrat am Freitag, den 26. Mai grünes Licht erteilt hat, haben Landeshauptmann Arno Kompatscher und Universitätspräsidentin Ulrike Tappeiner die Leistungsvereinbarung unterzeichnet. Für die Universität setzten zudem Rektor Paolo Lugli und Direktor Günther Matháihre Unterschrift unter das Abkommen.
Festgehalten ist darin eine Reihe gemeinsam vereinbarter strategischer Ziele.
Zu den übergeordneten strategischen Zielen gehört die Umsetzung der Ergebnisse einer Standortbestimmung einschließlich einer „Spending Review“ (Ausgabenprüfung), welche die Uni in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt hat. Wesentliche Eckpunkte der Strategie sind die Attraktivitätssteigerung für Studierende, Lehrende und Forschende, besonders auch für die neuen Fakultäten für Ingenieurswesen und für Argar-, Umwelt- und Lebensmittelwissenschaften. Zudem sollen in diesen drei Jahren Vereinfachungen bei den Abläufen erreicht werden, besonders durch Nutzung autonomer Spielräume. Das Studienangebot soll optimiert werden, indem auch eine Mindestanzahl an Studierenden an jeden Studiengang vorgesehen wird, um Kosten zu reduzieren.
Exzellenz entwickeln, Attraktivität steigern, Prozesse vereinfachen
„Die Freie Universität Bozen mit der Dreisprachigkeit als Alleinstellungsmerkmal wird in diesen drei Jahren gezielt weiter wachsen, besonders durch die neuen technischen Fakultäten. Die Leistungsvereinbarung bietet dafür die Grundlage. Sie wird ein Augenmerk auf Exzellenzentwicklung, Attraktivitätssteigerung und Prozessvereinfachung legen“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher auch als für Universität und Forschung zuständiger Landesrat.
Brain Drain entgegenwirken
„Ausrichtung und Erfolg einer Universität prägten die Entwicklung eines Landes stark mit. Die strategische Absprache mit dem Land seit den Anfängen der Freien Universität Bozen hat sich als Erfolgsmodell erwiesen“, unterstreicht Präsidentin Ulrike Tappeiner: „Unser aller Ziel ist es, dem ‚Brain Drain‘ entgegenzuwirken, hochqualifizierte Arbeitskräfte auszubilden und als größte Forschungsinstitution im Land zur Weiterentwicklung und Wettbewerbsfähigkeit der Region beizutragen.“
Finanzierung von 75,5 Millionen Euro im Jahr
Mit dem Abkommen wird auch die Finanzierung für den Dreijahreszeitraum in Höhe von jährlich 75,5 Millionen Euro durch das Land garantiert. Hinzu kommen Mittel des Ministeriums für Universitäten und Forschung (jährlich 4 Mio. €), die über das Mailänder Abkommen vom Land abgedeckt werden und eventuell weitere Mittel aus dem Landeshaushalt. Über die Grundfinanzierung deckt die Universität alle laufenden Tätigkeiten sowie die Kosten der Ansiedelung der Labore und der Fakultät für Ingenieurwesen mit dazugehöriger Mensa im NOI Techpark in Bozen und Bruneck.
Kompetenzzentren, Studien, Dienstleistungen
Im Sinne der Leistungsvereinbarung soll in den kommenden drei Jahren neben Forschung und Lehre die gezielte Nutzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für die vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen und die Kooperationen mit der Wirtschaft gestärkt werden. Ein wichtiger Schwerpunkt wird auf die Tätigkeiten an den Kompetenzzentren für Soziale Arbeit und Sozialpolitik, für Pflanzengesundheit (mit einem besonderen Fokus auch auf das Monitoring von Schädlingen), für Inklusion, für das Management von Genossenschaften und für ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeitgelegt.
Vereinbart wurde weiters die Erarbeitung wissenschaftlicher Studien in den Bereichen Sustainable Finance und Haushaltspolitik sowie im Hinblick auf die Eindämmung hydrogeologischer Risiken. Laut Leistungsvereinbarung wird die Freie Universität Bozen weiterhin die Vernetzung verschiedener Forschungsinstitutionen in der „Allianz für Lehre und Forschung für eine nachhaltige Entwicklung Südtirols“ vorantreiben. Zudem wird sie für 15 Partnereinrichtungen in Südtirol die bereits laufenden Dienste in den Bereichen Bibliothek, Informatik und Sprachdidaktik anbieten.
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