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Übler Geruch

Patienten des Salus Center in Prissian beklagen sich über die sprühende Nachbarschaft und sorgen sich um ihre Gesundheit.

von Karin Gamper

Frühlingszeit ist Pestizidezeit und das bekommen auch die Patienten im Rehazentrum Salus Center in Prissian zu riechen. Sie beklagen, dass seit drei Wochen beinahe täglich in direkter Nachbarschaft zur Klinik Spritzmittel ausgebracht werden. Sie sind deshalb um ihre Gesundheit besorgt.

Mittlerweile hat sich der grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler eingeschaltet. Er betont: „Laut europäischen und gesamtstaatlichen Normen zählen Gesundheitseinrichtungen zu ausgewiesenen sensiblen Zonen, Patienten sind vulnerable Personengruppen, die besonders von der Abdrift von chemisch-synthetischen Pestiziden zu schützen sind.“ Besorgte und verärgerte Salus-Center-Patienten hätten sich an ihn gewandt. Staffler: „Rund um das Salus Center befinden sich intensiv bewirtschaftete Apfelanlagen, wo laut Aussagen der Patienten täglich gespritzt würde. Ein Patient schreibt uns, er sei seit drei Wochen im Salus und täglich würden in der Nachbarschaft Pestizide ausgebracht, die Luft würde die ganze Zeit über übel riechen.“ Per Landtagsanfrage will der grüne Abgeordnete nun von der Landesregierung wissen, ob Landesregierung, Sanitätsbetrieb oder Salus-Center ein systematisches Pestizidmonitoring installiert haben und ob ein etwaiges Pestizid-Risiko erhoben wird. Staffler will zudem wissen, wie die Landesregierung die Situation kurzfristig verbessern will.

„Uns liegen keine Beschwerden aus dem Salus Center vor“, sagt Agrarlandesrat Arnold Schuler zu den Patientenprotesten. Er habe auch noch nie davon gehört, dass sich in Prissian jemand beklagt habe und sehe deshalb keinen Handlungsbedarf. „Generell nehmen die Proteste gegen die Spritzmittelausbringung seit einigen Jahren ab, auch weil sich die Landwirte disziplinierter verhalten und technisch nachgerüstet haben, um die Abdrift zu minimieren“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • brutus

    …übel riecht der Schwefelkalk (faule Eier!).
    Das ist aber kein synthetisches Pestizid, sondern „das“ Biomittel schlechthin, das bei Regen alle zwei Tage ausgebracht werden muss um Pilzkrankheiten zu bekämpfen!

  • neutral

    Ganz genau! Kenne das von meinem Nachbarn, dem Biobauer! Stinkt sehr übel. Aber das wollen wir ja so.

  • schwarzesschaf

    Unsere Biobauern komisch beim normalen Bauer stinkt es nicht.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    alle Jahre wieder, ob Frostberegnung,Paraffinkerzen oder Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.
    Nicht näher definierte „besorgte Bürger“ melden ihre Bedenken an, der Grüne Landtagsabgeordnete Staffler “ nimmt die Beschwerden auf“oder „schaltet sich ein“.

    Hier ein spiegelgleicher Artikel aus 2021, damals ging es um Frostschutz durch Paraffinkerzen..

    https://www.tageszeitung.it/2021/04/10/frostnaechte-sind-rauchnaechte/

    Dummerweise interessiert sich danach wirklich kaum noch niemand für diese Thematik wenn es offizielle Messungen bestätigen eine Gesundheitsgefährdung oder sowieso etwas halbwegs Messbares war nicht festzustellen.
    Dann braucht es eine neue Sau welche durch das Dorf muss, saisonal müsste jetzt die Algenblüte im Haider See folgen welche besorgte Bürger animiert den Gülleaustrag der Obervinschger Bauern zu klagen damit sich der Grüne Landtagsabgeordnete Staffler „der Sache annehmen kann“.
    Üblicherweise kommt dann als Antwort die offiziellen Trinkwassermesswerte an den Wasserstellen im Obervinschgau welche die Empörten und und ihre Empörungsvertreter nun wirklich nicht interessiert weil da stets nitratfrei bis kaum nachweisbar steht.

    Grüner Empörungskarneval, grundsätzlich wird auf Fakten und Messwerte verzichtet zugunsten von „möglicherweise ungesund,vulnerable Personen sind besorgt, es stinkt und „chemisch“ ist ja sowieso des Teufels.

    Auf Wiedersehen auf Pik Panik

  • george

    Kommentar von andreas1…7 völlig daneben und nichts als reine Polemik. Hoffentlich landet er nie als vulnerabler Mensch im Salus von Prissian mitten in den intensiv bearbeiteten Obtsanlagen.

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