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„Ökowende rasch umsetzen“

Felix von Wohlgemuth, Brigitte Foppa, Giulio Angelucci, Riccardo Dello Sbarba

Die Grünen haben am Mittwoch einen weiteren Kandidaten für die kommenden Landtagswahlen vorgestellt. Giulio Angelucci ist ein bekanntes Bozner Gesicht, vor allem wegen seiner Arbeit und seines Engagements im Umweltbereich, insbesondere in der Abfallwirtschaft.

Giulio Angelucci beschäftigt sich mit Umweltplanung, koordiniert und konzipiert diverse Projekte zur Abfallreduzierung, die von der Umweltagentur durchgeführt werden.

Er hat komplexe Themen wie die Einführung von Umweltüberwachungssystemen mit besonderem Bezug zu Feinstaubemissionen betreut und ist derzeit an der lokalen Umsetzung des Pakets zur Kreislaufwirtschaft und der Neuformulierung der Abfallwirtschaft des Landes beteiligt, so hieß es auf der PK.

Er bringe sein umfangreiches technisches Fachwissen in die Politik ein. „Aber auch das Wissen, dass die Klimakrise uns Menschen vor mutige Entscheidungen stellt. Die Umweltkrise führt uns ein weiteres Mal vor Augen, dass in einer komplexen Welt die Technik nur wenige, wenn auch wichtige, Antworten geben kann. Dafür ist bereichsübergreifendes Handeln wichtig“, so Angelucci über den Grund seiner Kandidatur für die Grünen.

Giulio Angelucci

Bei folgenden Themen werde Angelucci sicherlich einen wertvollen Beitrag leisten:

·         Lebensstile:  Umweltthemen müssen in den Schulen stärker präsent sein, wobei auch der ethischen Dimension, der ökologischen Verantwortung, Platz eingeräumt werden sollte werden sollte.  Förderung von Sensibilisierungskampagnen zu bewussten Lebensstilen, auch unter Einbeziehung von Wirtschaftsverbänden.

·         Lebensmittelverschwendung: Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle um 50 Prozent zu reduzieren, aber in Südtirol wissen wir nicht, ob wir etwa 80 oder 150 kg Lebensmittelabfälle pro Jahr und Person produzieren. Um eine Strategie zu entwickeln ist es wichtig, zumindest die Ausgangszahl zu kennen. Die Verschwendung wird zudem stark von unseren Lebensgewohnheiten beeinflusst (Konsumverhalten, Bequemlichkeit usw.). Hier muss ein Umdenken stattfinden.

·         Machen wir aus Südtirol ein Land der Kreislaufwirtschaft, beginnend bei gewissen Bereichen: Wir wissen z. B., dass der Bausektor einer der Bereiche ist, der den größten Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck hat. Daher ist es wichtig, Gebäude mit hoher Energieeffizienz zu planen.

·         Öffentliche Finanzierungen sollten neu konzipiert werden. Auch mittels Neuordnung des so genannten technischen Umweltschutzes: Lokale öffentliche Dienste müssen aufhören, die Privatwirtschaft zu kopieren. Das Ziel sollen vielmehr nachhaltige und transparente Tarife für öffentliche Dienstleistungen sein. Öffentliche Mittel sollten vorrangig für diese beiden großen Notstände eingesetzt werden: Dürre (Hilfsmaßnahmen) und Energiewende.

„Als kleines Land haben wir durchaus auch Vorteile in Bezug auf die rasche Umsetzung einer Ökowende. Der Gemeinschaftssinn und die Identifikation mit der Natur ist hierfür ein Gewinn. Gehen wir den Dingen und auch den Worten auf den Grund: Wirtschaft bedeutet die Verwaltung von Hausrat. Wir leben nicht von der Wirtschaft, wir leben von den Früchten dieser Erde und ihren Rohstoffen; die Wirtschaft hat die wichtige Aufgabe, diese Ressourcen gut zu verwalten“, schließt Angelucci.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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