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„Siete dei coglioni“

Die Altmandatare um Hanspeter Munter haben Regionalratspräsident Sepp Noggler angezeigt: Sie fordern 21 Millionen Euro zurück.

Von Matthias Kofler

Die Szenen klingen wie aus einem Polit-Thriller: Seit Wochen wird Sepp Noggler mit WhatsApp-Nachrichten bombardiert, die unverhüllte Drohungen und unflätige, nicht zitierfähige Kraftausdrücke enthalten. Der Tenor: Er – also der Regionalratspräsident – müsse aufpassen, was er tue. Irgendwann werde er aufwachen und den Tag verfluchen, an dem er entschieden habe, auf seine Mitarbeiter, die allesamt „dei coglioni“ seien, gehört zu haben. „Sepp, ich warne dich: Zahle endlich das Geld aus, denn ansonsten werden wir dich für den ganzen Schaden mit deiner eigenen Brieftasche aufkommen lassen!“

Der Vinschger ist nicht das einzige Opfer dieser massiven Einschüchterungskampagne. Auch die anderen Mitglieder des Regionalratspräsidiums werden mit unerwünschten Nachrichten überhäuft. Ihre E-Mail-Postfächer quellen über vor lauter Abmahnungen und Zahlungsaufforderungen. Doch damit nicht genug: Mittlerweile wurde gegen Sepp Noggler, die Präsidialsekretäre, gegen den Generalsekretär des Regionalrats, Jürgen Rella, sowie gegen dessen Stellvertreter Anzeige bei der Finanzpolizei, dem Rechnungshof und der Staatsanwaltschaft erstattet.

Ein nie dagewesener Vorfall in der Südtiroler Geschichte!

Hinter der Aktion steht Giacomo Zaccagna. Der Ex-Forza-Italia-Senator und Verwaltungsmanager aus Padua wurde von den Altmandataren um den ehemaligen LVH-Direktor Hanspeter Munter vor einem Jahr auserkoren, vom Regionalrat Gelder einzutreiben, die sie angeblich zu viel an Steuern bezahlt haben sollen. Insgesamt geht es um die stolze Summe von 21 Millionen Euro.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (31)

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  • artimar

    Er ist sich treu geblieben. Wie Munter aufgerollt ist, wusste die Neue Südtiroler Tageszeitung im März 2014 zu berichten: „Der Luxusrentner Hanspeter Munter, der als Politiker und als LVH-Direktor Millionen verdiente, bezieht jetzt auch noch Arbeitslosengeld – 1.156 Euro im Monat.“
    Ist dieser muntere Herr eigentlich noch immer SVP-Mitglied?

  • andreas

    Na ja, die Mails würde ich aber sofort an die so Bezeichneten und an die Quästur weiterleiten und den Absender anzeigen.
    Auch würde ich sie den Iene schicken, damit diese den Anwalt und diese schrecklich netten Senioren italienweit mal so schön zerlegen.

  • franz19

    Der Munter könnte ja um den reddito di cittadinanza ansuchen…vielleicht wird auch sein Bauch gestopft..Anstand ist wohl ein fehlendes Wort bei den alten nimmersatten Politiker

  • fakt60ist

    Wenn es um Politiker geht in unserem Land, dann geht es nur mehr um unzählige Millionen! Man sollte schläunigst mal zigg Millionen den Bürgern schnellstens zurück geben, die seit Jahren von Politikern verunträut wurden. Fron wegen Forderungen wegen zuviel Steuer bezahlt, nur mehr zum lachen.

  • criticus

    Ist den „Herren“ nichts zu blöd? Da meldet die Caritas, dass immer mehr Menschen mit ihren Lohn nicht über die Runden kommen und in die Armut abrutschen und diese „Luxusrentner“ wollen immer mehr in ihren Rachen stopfen. Herr Noggler, ich an ihrer Stelle würde jede Mail veröffentlichen, in der deutsch- und italienischsprachigen Presse und in der jeweiligen Dorfzeitung dieser Hungerleider!

  • gulli

    Coole Truppe diese Parteifreunde! Schon komisch, dass sie sich schwer tun Kandidaten für die Wahlen zu finden…

  • pingoballino1955

    Haben die Altmandatare ihre Millionen schon verbraucht??? Ach ja,das Leben in Südtirol ist teuer,hahaha( eigentlich ist es zum Weinen)

  • nobodyistperfect

    Da sind sie wieder „die Freunde im Edelweiß“ – gut wenn man solche Freunde hat. Wissen die Neuen überhaupt Bescheid, in welchen Löwenkäfig sie sich begeben haben?

  • leser

    Leute
    Was regt ihr euch auf
    Das sind genau die Schmarotzer die von euch in den letzten Jahrzehnten gewählt wurden
    Und dieses Spiel eure Henker zu wählen geht all 5 Jahre vom neuen in die nächste Runde
    Dass das schlaumeiersystem in euren Köpfen salonfähig ist zeigt doch das aktuelle Beispiel eines vallazza
    Der hat die ganzen Bürgermeister hinter sich die Diebstahl am Bürger als vollkommen legitim auslegen
    Das Problem ist nicht ein munter ein pahl usw.
    Das wahre Problem ist die kriechermentalität des sich biegenden und bettelnden Bürgers
    Also ihr wahlschafe seid das wahre problem
    Due Politiker wissen das bestens

  • foerschtna

    Diejenigen, die durch ihre Wahlteilnahme dieses System legitimiert haben, sollten sich jetzt nicht aufregen.

  • tirolersepp

    Eine Schande für das Villnoess Tal einen solchen Mitbürger haben zu müssen !!!

  • sukram

    Leider hört bei vielen Menschen Anstand, Freundschaft und selbst Familie auf, wenn es ums Geld geht. Aber alle die bei Dorfveranstaltungen deren Hände schütteln statt die Gesichter bespucken, sind in einem gewissen Sinne mitschuldig.

  • andreas69

    Die aktiven Mandatare und die Altmandatare sind alles die gleichen Typen. Der Noggler war der, der immer auf höhere Vergütungen gedrängt hat. Schon vergessen?
    Und jetzt wird er als Opferlamm inszeniert. Leute wacht auf! Wahlen stehen vor der Tür! Und wer wird wohl von solchen Robin Hood Meldungen profitieren? Die Altmandatare etwa?

  • flottebiene

    Das letzte Hemd hat keine Taschen!!! Aber ists wohl ein Armutzeugnis der Altmandatare. Als hätten sie sich nicht genug auf Kosten der Steuerzahler bereichert

  • hermannh

    Auch den Munter seh ich gut beim Team-K(aputt), eine Nullnummer wie der Thomy und der Kölle

  • pachamama

    Wenn diese „armen“ Herren angeblich zu viel Steuern bezahlt haben, müssen sie halt diese bei der nächsten Steuererklärung bei der Agentur der Einnahmen in Abzug setzen, wie jedermann. Ich bekomme auch keine Steuerrückerstattung vom Regionalrat. Aber wahrscheinlich zahlen diese armen Häscher keine Steuern und können damit nichts in Abzug setzen….

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