„Siete dei coglioni“
Die Altmandatare um Hanspeter Munter haben Regionalratspräsident Sepp Noggler angezeigt: Sie fordern 21 Millionen Euro zurück.
Von Matthias Kofler
Die Szenen klingen wie aus einem Polit-Thriller: Seit Wochen wird Sepp Noggler mit WhatsApp-Nachrichten bombardiert, die unverhüllte Drohungen und unflätige, nicht zitierfähige Kraftausdrücke enthalten. Der Tenor: Er – also der Regionalratspräsident – müsse aufpassen, was er tue. Irgendwann werde er aufwachen und den Tag verfluchen, an dem er entschieden habe, auf seine Mitarbeiter, die allesamt „dei coglioni“ seien, gehört zu haben. „Sepp, ich warne dich: Zahle endlich das Geld aus, denn ansonsten werden wir dich für den ganzen Schaden mit deiner eigenen Brieftasche aufkommen lassen!“
Der Vinschger ist nicht das einzige Opfer dieser massiven Einschüchterungskampagne. Auch die anderen Mitglieder des Regionalratspräsidiums werden mit unerwünschten Nachrichten überhäuft. Ihre E-Mail-Postfächer quellen über vor lauter Abmahnungen und Zahlungsaufforderungen. Doch damit nicht genug: Mittlerweile wurde gegen Sepp Noggler, die Präsidialsekretäre, gegen den Generalsekretär des Regionalrats, Jürgen Rella, sowie gegen dessen Stellvertreter Anzeige bei der Finanzpolizei, dem Rechnungshof und der Staatsanwaltschaft erstattet.
Ein nie dagewesener Vorfall in der Südtiroler Geschichte!
Hinter der Aktion steht Giacomo Zaccagna. Der Ex-Forza-Italia-Senator und Verwaltungsmanager aus Padua wurde von den Altmandataren um den ehemaligen LVH-Direktor Hanspeter Munter vor einem Jahr auserkoren, vom Regionalrat Gelder einzutreiben, die sie angeblich zu viel an Steuern bezahlt haben sollen. Insgesamt geht es um die stolze Summe von 21 Millionen Euro.
Kommentare (31)
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