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Vorbilder statt Rollenbilder

Die diesjährige Sensibilisierungskampagne MutterNacht hat Rollenklischees unter dem Titel „Vorbilder statt Rollenbilder: Väter brechen auf“ bearbeitet.

Jährlich beleuchtet das Rittner Bildungszentrum „Haus der Familie“ in den Tagen vor dem Muttertag herausfordernde Themen rund um das Elternsein. Die Kampagne fand heuer zum neunten Mal und in Zusammenarbeit mit 26 Südtiroler Organisationen statt.

Sie ist am Montag, 8. Mai in Brixen mit der Aktion „Familienbilder“ des Krah – forumtheater Südtirol gestartet, kam am Freitag (12. Mai) nach Meran und mündete am Samstag, 13. Mai in einen großen Aktionstag am Rathausplatz in Bozen mit Podiumsdiskussion, Musik, Theater, Lesungen und Projektvorstellungen. Mehr als 100 Menschen nahmen teil.

Am Samstag, 13. Mai fand am Rathausplatz in Bozen der Aktionstag zur MutterNacht 2023 mit Bühne, Informationsständen, ausgehängten Kindergarten-Zeichnungen und Fotos zu Rollenveränderungen auf Südtiroler Bauernhöfen statt. Bettina Kofler Vieider, die stellvertretende Landesbäuerin verwies darauf, dass auf den Bauernhöfen patriarchale Systeme vielerorts längst aufbrächen und Väter sich engagiert einbringen.

Thomas Vonmetz las Testpassagen aus dem Buch zur MutterNacht 2023: 24 persönliche Väter-Geschichten in deutscher und italienischer Sprache haben Frauen und Männer geschrieben.

Dazu haben Gleichstellungsrätin Michela Morandini, Psychotherapeut Erich Daum, Journalistin Sabina Drescher, Psychoanalytiker und Psychotherapeut Josef Christian Aigner und Kinderarzt Alessandro Volta Gastbeiträge verfasst.

49 Zeichnungen des Kindergartens Rodeneck illustrieren das Buch. Musik kamvon der Gruppe „Bella Vista“. Das Krah – forumtheater südtirol (EO) inszenierte verschiedene „FamilienBilder“: Die Mitglieder des Krah – Forumtheater Südtirol zeigten bereits in Meran und in Bozen verschiedene „Bilder“ von familiären Alltagssituationen, die durch Interventionen aus dem Publikum verändert und „passend“ gemacht werden konnten. 

Gar einige der 26 Netzwerkpartner:innen stellten sich am Rathausplatz auf der Bühne vor – besonders jene Organisationen, die mit Familien und speziell mit Vätern arbeiten, unter anderem der Katholische Familienverband, die Familienberatungsstelle AIED und die Vereinigung der Famiglie Arcobaleno.

Ab 12.00 Uhr diskutierten am Podium die beiden Väter Simon Profanter und Karl Leiter und dessen Tochter Johanna Leiter; Tanja Pichler, vierfache Mutter, die im Familienbetrieb in führender Position mitarbeitet; Guido Osthoff, Leiter der Caritas Männerberatung; Denis Iardino, Erzieher und Koordinator der Familienzentren des Vereins „La strada – der Weg“ und Barbara Jäger, seit 2021 Re-Auditorin für das auditfamilieundberuf mit Astrid Di Bella über Vorbilder und Rollenbilder.

Die Beteiligten erzählten von persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Herausforderungen und betonten den politischen Handlungsbedarf. Es ging um noch immer stark vorhandene Rollenstereotype in der Südtiroler Bevölkerung, um die schlechtbezahlten Betreuungs- und Pflegeberufe, um gute Vorbilder, die helfen, Scheuklappen zu entfernen, um die Bedeutung der Arbeitsteilung für das Gelingen einer Beziehung und um den dringend benötigten Ausbau von Ganztagesschulen und -kindergärten. „Rollenbilder dürfen keine Rolle mehr spielen“, betonten die Podiumsmitglieder.

Väter wie Mütter müssten sich um Kinder und um die Pflege kümmern, das Umfeld könne sich unterstützend einbringen, aber besonders gefordert seien politische Interventionen.

Netzwerk MutterNacht 2023

Haus der Familie, Katholischer Familienverband Südtirol – KFS, Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste AGJD, Familienberatungsstelle Lilith, La strada – Der Weg ONLUS, Fachstelle Familie im Forum Prävention, Südtiroler Plattform für Alleinerziehende EO, Amt Ehe und Familie der Diözese Bozen-Brixen, VSLS Verband der Still- und Laktationsberaterinnen Südtirol, Caritas Diözese Bozen-Brixen, Väter aktiv, Südtiroler Kinderdorf KiDoIMPULS, Verein EEH, Frauen helfen Frauen, Katholische Frauenbewegung KFB, Katholische Männerbewegung KMB, Kammer der Hebammen, Eltern-Kind-Zentren Elki, Familienberatungsstelle AIED, Verein Südtiroler Pflege-und Adoptiveltern, Ai.Bi. Associazione Amici dei Bambini, „Frühe Hilfen“ Bozen, Verband Ariadne für die psychische Gesundheit, Sozialgenossenschaft der Tagesmütter, Südtiroler Bäuerinnenorganisation, OEW Organisation für Eine solidarische Welt, Associazione Famiglie Arcobaleno, OfficineVispa.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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