„Das Gemeinwohl im Auge“
Bunt, musikalisch, kulinarisch und bei Sonnenschein gestaltete sich das heutige Weltladenfest in Bruneck anlässlich des heutigen Welttags des Fairen Handels und des 30-jährigen Bestehens des Weltladens Twigga in Oberragen 2.
Aus den Südtiroler Weltläden waren Vereins- und Genossenschaftsmitglieder in die Oberstadt nach Bruneck gekommen, um gemeinsam mit mehr als 200 Menschen zu feiern.
Der Obmann der Sozialgenossenschaft des Weltladens Hans Schwingshackl unterstrich die soziale Ausstrahlung des Weltladens Twigga über die Stadt hinaus, hob die Qualität und den Wert der fair gehandelten Produkte hervor, die kleinbäuerliche Landwirtschafts- und Kunsthandwerksbetriebe im Globalen Süden der Welt herstellen.
Bürgermeister Roland Griessmair wünschte den 13 Freiwilligen des Weltladen, den zwei beruflichen Mitarbeiterinnen und dem Vorstand weiterhin alles Gute und dass die Giraffe, nach der der Weltladen Bruneck in der tansanischen Amtssprache Swahili benannt ist, weiter ihren Hals der Solidarität über die Oberstadt strecken möge.
1993 gründeten Astrid und Josef Rigo gemeinsam mit der Eine-Welt-Gruppe von Bruneck den ersten Weltladen in St. Lorenzen. Später stellte der ehemalige Bürgermeister Günther Adang der Sozialgenossenschaft in der Oberstadt einen Raum zur Verfügung, wo der Weltladen bis heute angesiedelt ist. Genossenschaftsobmann Hans Schwingshackl betonte in seiner Jubiläumsansprache: „Wir haben das Gemeinwohl im Auge: Nicht einer schöpft den Gewinn ab, sondern viele.“
Zum einen seien das die Produzent*innen in Ländern des Globalen Südens, genauso aber auch Produzent*innen in Italien, zum Beispiel von Libera Terra, die ebenfalls durchwegs genossenschaftlich organisiert sind und Bildung, Gesundheit und Wohlergehen der Mitglieder und deren Familien mit ihren Produkten finanzieren. Auch im Weltladen Bruneck gehe es nicht um Gewinnmaximierung, sondern um die soziale Ausstrahlung, den Social Impact. Das sei eine zukunftsfähige Form des Wirtschaftens. Das gute Zusammenspiel zwischen Angestellten und Freiwilligen, der vielfältige Kontakt zu den Kund*innen und die hervorragenden Produkte motiviere alle Beteiligten des Weltladens Bruneck, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das Wissen um faire und transparente Wirtschaftsbedingungen schenke Sinn.
„Die Art und Weise, wie unsere Produkte produziert worden sind, sei am Teller durch die Lebensmittel, im Haus durch das Kunsthandwerk und am Körper durch die Bekleidung aus dem Weltladen zu spüren, sagte Hans Schwingshackl. „Wir sind eine Gemeinschaft Gleichgesinnter“, betonte er. Viele würden einen Beitrag zum Gelingen leisten: Nur gemeinsam sei es möglich, etwas zu bewegen und zu verändern.
Bürgermeister Roland Griessmair unterstrich die Attraktivität des Weltladens für Bruneck. Der Weltladen baue Brücken zum Globalen Süden. Es gehe bei den Produkten nicht nur um ein faires Entgelt, Fair Trade-Produkte würden viele andere Aspekte beherzigen, die die Welt gerechter und lebenswerter machen. Produzent*innen könnten in demokratischen Strukturen arbeiten, sich gewerkschaftlich organisieren, Kinderarbeit sei ausgeschlossen und ökologische Ansätze würden berücksichtigt. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen seien Ziele der Weltläden von Anfang an.
Clownin Malona unterstützte den Arzt Dieter Randeu, der sich im Namen der Südtiroler Ärzte für die Welt bedankte. Dem Verein kamen die freiwilligen Spenden des Weltladenfestes zugute. Sie werden im äthiopischen Attat nicht weit von der Hauptstadt Adis Abeba in einem Krankenhaus eingesetzt, das sich zum Dreh- und Angelpunkt für die lokale Bevölkerung entwickelt hat und wo eine Schule, ein Mutter-Kind-Haus und eine Käserei angesiedelt sind.
Die Koordinatorin der Südtiroler Weltläden Brigitte Gritsch gratulierte dem Weltladen Bruneck für sein langjähriges Bestehen und betonte, dass Fairer Handel eine Handelspartnerschaft sei, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruhe und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebe. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Globalen Südens – leiste der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Dieser Erfolg kommt allen zugute.
Die beiden Musikgruppen Swingfabrik und Blue Bee umrahmten den Festtag musikalisch, in der Bastel- und Schminkecke begeisterte Clownin Malona Kinder und Erwachsene mit ihren lustigen Einlagen.
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Kommentare (1)
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dn
Der BM RG passt dazu wie die Faust aufs Auge. Sein gequältes Grinsen sagt wohl alles.