Die neue Hymne
Die neue Euregio-Hymne des Linzer Komponisten Thomas Doss wird beim Euregio-Fest in Ala am Samstag, 13. Mai, vom Sinfonischen Blasorchester der Tiroler Musikkapelle Wilten uraufgeführt.
Zum 25-jährigen Bestehen der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino schenkt das Land Tirol der Euregio eine eigene Musikkomposition.
Durch die neue Euregio-Komposition für Blasorchester haben nun mehr als 500 Musikkapellen in der Euregio und damit tausende Musikerinnen und Musiker aus den Musikschulen aller drei Länder die Gelegenheit, im Herzen Europas eine gemeinsame Melodie zu spielen.
Offiziell uraufgeführt wird die Komposition vom Sinfonischen Blasorchester der Tiroler Musikkapelle Wilten beim Euregio-Fest in Ala am 13. Mai nach der Eröffnung durch die Euregio-Landeshauptleute gegen 12 Uhr auf der Piazza San Giovanni.
Uraufführung gegen 12 Uhr in Ala
Die Idee zur Euregio-Musikkomposition entstand 1998 mit dem Ziel, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern und die kulturelle Identität der Bürgerinnen und Bürger der drei Landesteile zu stärken. Der ehemalige Tiroler Landeshauptmann Günther Platter setzte sich für die Entwicklung einer musikalischen Komposition ein. Der Vorschlag wurde in Zusammenarbeit mit dem international renommierten österreichischen Komponisten Thomas Doss umgesetzt.
In seinem Werk „Windows to the sun“ unterstreicht der Komponist die historische Verbindung zwischen den Euregio-Ländern, indem er auf originelle Weise Klänge dreier Volkslieder zusammenführt, und zwar von „La Montanara“ für das Trentino, „Wohl ist die Welt so groß und weit“ für Südtirol und „Das Schönste auf der Welt“ für Tirol.
Klänge dreier Volkslieder zusammenführt
Thomas Doss wurde 1966 in Linz geboren. Seine Eltern, beide Berufsmusiker, unterrichteten ihn ab dem Alter von sieben Jahren auf Tenorhorn und Posaune. Mit elf Jahren schrieb Doss seine ersten Kompositionen. Seine Ausbildung erhielt er am Bruckner-Konservatorium in den Fächern Posaune, Komposition und Dirigieren, gefolgt von weiteren Studien am Mozarteum in Salzburg, an der Universität für Musik in Wien und am Konservatorium in Maastricht. 1987 gewann er den Dirigierwettbewerb des Wiener Kammerorchesters und debütierte im Jahr darauf als Dirigent am Konzerthaus Wien.
Im Alter von 23 Jahren wurde er als jüngster Dirigent Deutschlands beim Staatlichen Sinfonieorchester Quedlinburg angestellt. Sein Oeuvre umfasst Opern, Orchesterwerke, Kammermusik, Chorwerke und Solowerke, und als Komponist für sinfonisches Blasorchester und Blaskapelle gehört Doss zu den meistgespielten der Welt. Von 2011 bis 2016 war Doss Professor für Dirigieren am Konservatorium Claudio Monteverdi in Bozen.
Musikkapelle Wilten schon bei Andreas Hofers Beerdigung
Die Stadtkapelle Wilten hat ihren Namen vom ältesten Stadtteil Innsbrucks, Wilten, der südlich der Stadt am Fuße des geschichtsträchtigen Bergisel liegt.
Das Geburtsjahr der Musikkapelle ist mit 1650 belegt – sie war damals noch eine der Pfarrkapellen. Waren es bei der Beerdigung von Andreas Hofer im Jahr 1823 nur 13 Musikerinnen und Musiker, so umfasst die Kapelle heute rund 65 Musikbegeisterte aus allen Bevölkerungsschichten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Musikkapelle unter dem Dirigenten Sepp Tanzer einen großen Aufschwung, der sie in ganz Österreich und im Ausland bekannt machte und zu einem sinfonischen Blasorchester ausbaute.
Mit den Kapellmeistern Michael Stern, Hans Toifl, Peter Kostner und Raimund Walder, der die Wiltener seit 2020 dirigiert, ist die Stadtkapelle Wilten zu einem Vorbild für die österreichische Blasmusik geworden. Neben der musikalischen Umrahmung von kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen zählen das Frühjahrskonzert und das „Feuerwerk der Blasmusik“ zum Jahreswechsel zu den Höhepunkten des großen sinfonischen Blasorchesters.
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