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Die Retterin in Not

Anna Künig

Der SVP-Bezirk Bozen Stadt und Land findet in der 23-jährigen Anna Künig die seit Monaten gesuchte zweite Kandidatin für die Landtagswahlen. Die Abwendung einer Blamage.

Von Thomas Vikoler

Es wäre ein geschlechterpolitisches Armutszeugnis für den SVP-Bezirk Bozen Stadt und Land und seinen Obmann Dieter Steger gewesen – die Verfehlung der Frauenquote nach der parteiinternen Bezirks-Aufteilung. Sieben Kandidatennominierungen stehen dem größten Bezirk der Volkspartei zu, fünf Männer und zwei Frauen.

Doch bisher war es Steger nicht gelungen, eine zweite Frau neben der seit Monaten feststehenden Magdalena Perwanger ausfindig zu machen. Es war sogar die Rede davon, den Platz freizulassen und die Namhaftmachung der Parteileitung zu überlassen.

Buchstäblich als Retter vor der Blamage sprang in den vergangenen Tagen der KarneiderBürgermeister (und ehemalige Landtagskandidat) Albin Kofler ein.

Er überredete die 23-jährige Studentin Anna Künig aus Kardaun, wohnhaft in Bozen, sich für eine Kandidatur bereit zu erklären. Diese ist immerhin mit der Zahlung eines Wahlkampfkosten-Beitrags von 5.000 Euro verbunden.

Am Freitagabend wurde die Politikwissenschafts-Studentin, die derzeit an einer Masterarbeit über die „Kommunikation in der SVP“ arbeitet (und nebenbei als Grundschullehrerin arbeitet), in der Kellerei St. Pauls zusammen mit den übrigen Bezirkskandidaten – die Rechtsanwältin Perwanger, der Rittner Bürgermeister Paul Lintner, die beiden Landtagsabgeordneten Helmuth Renzler und Franz Locher, LVH-Vize Hannes Mussak und der Bozner Vizebürgermeister Luis Walcher – vom erweiterten Bezirksausschuss als bindende Kandidaten nominiert.

„Ich werden versuchen, das Beste daraus zu machen – ob ich den Sprung in den Landtag schaffe oder nicht, es ist für mich in jedem Fall eine Erfahrung fürs Leben“, erklärte Künig. Künig ist seit zwei Jahren Mitglied der SVP-Ortsgruppe Kardaun, spielt in der Musikkapelle und führt für den Sportverein Kardaun Rad. Sie ist Tochter von Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Künig.

Ihre Kandidatur, zu der sie sich laut eigener Aussage am Donnerstagabend entschieden hat, weistgewisse Parallelen mit jener von Jasmin Ladurner auf, die es vor viereinhalb Jahren als Überraschungs-Kandidatin in den Landtag geschafft hat, aber wegen einer Spesenaffäre zurücktreten musste. Künigs Themen: Familie, Sozialpolitik, leistbares Wohnen, Jugendgewalt. Laut ihrem Entdecker Albin Kofler kennt die Kandidatin sowohl die Probleme der Landgemeinden als auch jene der Ballungszentren.  

Für den SVP-Bezirk Bozen Stadt und Land löst sie jedenfalls ein Personalproblem.

Die Parteileitung will nach dem gestrigen Votum im letzten Bezirk bis 15. Mai ihre 35-köpfige Kandidatenliste für den Landtag beisammen haben. Früher als andere allen Parteien und Listen.  

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (35)

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  • gorgo

    Gewisse Parallelen ist gut. Blond, hüpft und hat die üblichen Themen.
    Jasmin Ladurner hat allerdings mehr mitgebracht als läppische 5000€.

  • criticus

    Hmmm, und dazu kommt, dass sie genauso gut hüpft. Juhuuu Urlaub im Landtag!

  • gulli

    Was bewegt heutzutage einen jungen Menschen in den eine von Vetternwirtschaft geprägte Politik einzusteigen? Und das dann auch noch für eine Partei, die von Skandalen geprägt ist, von dessen Aufarbeitung nichts wissen will und dessen Vertreter sich intern durch Machtkämpfe zerfleischen.

  • wichtigmacher

    Wichtig, sie spielt in der Musikapelle……

  • andreas

    Eine 23jährige zu diskreditieren, welche niemanden etwas getan hat, sollte für Erwachsene eigentlich ein No-Go sein.
    Die Auswahl des Fotos wird wohl Absicht sein.

    • ich

      Bin ihrer Meinung! Die Meute ist losgelassen.würde mich schämen für solche Kommentare und Gossengedanken. Dass hier über einen Menschen berichtet wird ist einerlei. Pöbel!

      • gorgo

        Beschwert euch doch über die Berichterstattung dieses Gossenblatts, statt darüber das es halt nicht alle ausreichend finden wenn jemand jung und nett ist und ein Instrument spielt. Schließlich ist es die TZ die Kandidatin dazu benutzt die angeblich angewendete geschlechterpolitische Blamage der SVP aufzeigen , die darin besteht, dass man keine Frauen findet und letztlich halt doch jemand ‚überredet‘.
        Ob jemand für den Landtag geeignet ist, der halt ein paar Erfahrungen sammeln will, sich nebenher für die üblichen „Frauen“Themen… Famiiiiiilie, Jugend, wohnen usw. einsetzen will, überlassen wir der Wählerschaft. Da haben bereits leider gestandene Frauen innerhalb der SVP auf Granit gebissen.
        Beschwert euch vielleicht auch darüber, dass man hauptsächlich Geld in die Hand nehmen muss, um überhaupt aufgestellt zu werden. Und noch mehr, um dann tatsächlich einen Platz zu bekommen. Es kann jeder nachsehen wie viel zB. eine Jasmin Ladurner im Vorfeld ‚gespendet‘ hat .

  • summer1

    Schaue mir die Kommentare mancher Hasser hier an, wenn ihre Lieblingsparteien ihre weiblichen Kandidaten der Jugend vorstellen.
    Da werden sie natürlich eine andere Sprache wählen als hier.
    Bleibt also nur festzuhalten, dass das einzige Argument, diese junge Frau ohne Grund schlechtzumachen, ist, dass sie für die SVP kandidiert.
    Diese Hater hier sind Leuchttürme der Menschenrechte, wenn sie Menschen ausschließlich aufgrund ihrer politischen Parteizugehörigkeit/-kandidatur bewerten.
    Höchst bedenklich und traurig zugleich!

    • gorgo

      Wer macht sie denn schlecht?
      Wenn dich und andere Senior SVP Wähler wie Andreas das übliche SVP Frauen Stereotyp so begeistern, dann wähl sie halt. Habe nix dagegen.
      Ich weiß eigentlich nicht was schlimmer ist… ob sich eine Politikwissenschaftsstudentin die ihren Master in ‚Kommunikation in der SVP‘ bei der Auswahl eines solchen Fotos für ihre Präsentation gar nichts denkt. Oder ob sie euch verarscht.
      Hielte sie wenigstens ein Abo+ in der Hand. Dann wäre es witzig.

      • summer1

        Gorgo
        Wusste gar nicht, dass es außer bei den Grünen weitere Frauenstereotypen von Parteien gibt.
        Aber wehe, man würde solche Kandidatinnen bei den Grünen wegen ihres Aussehens bzw. (Nicht)Pflege kritisieren.
        Ergo: geht’s noch billiger in Ihrer Frauenfeindlichkeit?
        Sie sind echt abartig!

        • gorgo

          Warum bin ich frauenfeindlich wenn ich sage, dass ich dem SVP Frauen Stereotyp (mit Ausnahme Unterberger und Pamer) nichts abgewinnen kann?
          Abartig sind eher deine komischen Unterstellungen.
          Hör jetzt endlich auf diese junge Kandidatin zu diskreditieren in dem du es eine Diskreditierung findest, nurwenn man aufzählt was man sieht und von ihr liest. Also bitte.

          • summer1

            gorgo
            Mein Humor: mir Frauenfeindlichkeit vorwerfen, die du hier nachweislich betreibst.
            Wer von Stereotypen in der SVP schreibt, muss selbst wirklich nur ein einziges Brett vor dem Kopf haben.

          • gorgo

            Was du bist eigentlich frauenfeindlich? Darauf wäre ich nie gekommen.
            Aber Leuten mit einem Brett vorm Kopf sowas vorzuwerfen macht wirklich keinen Sinn. Weshalb ich das auch nicht gemacht habe.
            Aber bei der SVP bist du sicher gut aufgehoben. Warum sich die so schwer tun weibliche Kandidaten zu finden? Zum Glück hat sich Anna derbarmt.

          • summer1

            Gorgo
            Warum die sich so schwer tun? Naja, wie würde Annalena sagen: der Robert kommt von den Schweinen, Kühen und vom Melken, sie wohl mehr vom Völkerrecht.
            Hierzu wirklich noch Fragen?

  • sorgenfrei

    ich versteh nicht, warum man eine 32jährige, die sich dieser herausforderung stellt, verunglimpfen muss… wenn ich mir wo schaue, was sich andere senioren-svp exponenten leisten (freunde im edelweiß), oder was sie leisten (valazza, locher, alfeider…), dann traue ich einem jungen menschen durchaus zu, dass er (in diesem falle sie) mehr für die allgemeinheit leisten kann… dafür sprechen auch mitgliedschaft in mk und sportverein… deshalbot dem bashing schon anfangen, bevor sich jemand beweisen kann, finde ich einfach nir ungerecht und unterste schublade

  • sorgenfrei

    @summer1 würdest wohl fdp wählen in d, was?

    • summer1

      Sorgenfrei, nö, diese Gurkentruppe ist erneut ein Witz in der Regierung.
      Aktuell keine der dortigen Parteien, außer die SPD wäre nicht meilenweit von einer Schmidt SPD entfernt.
      Heute leider eine ideologisch verblendetes linkslinkes Häufchen Elend.

  • gabriel

    Besser als ein freier Platz.

    Vlt. ein kleiner Tipp an den Entdecker Herrn Albin Kofler: Als Gegenleistung für die Kandidatur können Sie die junge Studentin ruhig mal zu einer Pizza einladen 🙂

    Die 5000€ Verlust kann evtl gedämpft werden durch ein zügiges Vorankommen ihrer Masterarbeit. “ Kommunikation in der SVP „: klingt eigentlich nach einem komplexen Sachverhalt.

    Wird im Zuge der Kandidatur die Masterarbeit ruhend gestellt? Oder ist dieser Kandidatur an sich das Projekt der Masterarbeit?

    Was immer es sein mag, wir lassen uns überraschen

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