Zoran Mušič (1909–2005)
Das Südtiroler Kulturinstitut eröffnet heute um 18 Uhr im Waltherhaus in Bozen die von Wilfried Magnet und Siegbert Metelko kuratierte Ausstellung über Zoran Mušič (1909–2005).
Anton Zoran Mušič wurde 1909 in Bukovica in der Nähe von Görz geboren. Er ist ein Weltkünstler im Europa des 20. Jahrhunderts, hat alle Wirren des letzten Jahrhunderts miterlebt. Er ist international anerkannt, seine Werke befinden sich in bedeutenden weltweiten Sammlungen.
Zoran Mušič wuchs in einem dreisprachigen Gebiet der Habsburgermonarchie auf, in der Familie sprach man slowenisch, sein Vater war Schuldirektor, die Mutter Lehrerin. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zog die Familie nach Kärnten, wo der Vater eine Stelle als Lehrer für slowenische Schülerinnen und Schüler bekam.
Die besondere Nähe Zorans zu den Kärntner Slowenen steht auch eng in Zusammenhang mit seiner Schulzeit in Griffen (Geburtsort seines Freundes, des späteren Nobelpreisträgers Peter Handke) im Bezirk Völkermarkt.
Sein Kunststudium absolvierte er 1930 bis 1934 in Zagreb im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, danach war er als freischaffender Künstler tätig, mit längeren Aufenthalten in Spanien und in Dalmatien. Hier entstanden erste Landschaftsbilder, der Karst wurde fortan zu einem zentralen Thema seiner Malerei.
Anfang Oktober 1944 wurde Mušič in Venedig von der Gestapo verhaftet, weil er mit dem antinazistischen Widerstand in Kontakt stand. Durch sein Malen und Zeichnen in Venedig war er in Verdacht geraten, ein Spion zu sein. Er wurde ins Konzentrationslager Dachau deportiert, überlebte dort das Ende des Zweiten Weltkriegs. Danach ließ sich Mušič in Venedig nieder, das, neben Paris, zu seinem bevorzugten Wohnort wurde.
Mehrmals nahm er an der Biennale in Venedig und an der documenta in Kassel teil und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. Seine Themen sind die kargen Landschaften Dalmatiens und Mittelitaliens, die Ansichten von Venedig und Paris, dazwischen Porträts und Szenen aus dem Alltag der Bauern und Fischer. Als Technik bevorzugte er Öl auf Leinwand, daneben Gouache, Aquarell und Buntstift und immer wieder auch Druckgraphik. Eine besondere künstlerische Leistung sind seine Erinnerungen an Dachau, die er in der beeindruckenden Serie „Wir sind nicht die Letzten“ in verschiedenen Techniken in den 1970er Jahren verarbeitet hat.
Bei seinem Tod 2005 zählte Music zu einem der bedeutendsten europäischen Künstler, dessen Werke in den führenden Museen und Galerien in Italien, Frankreich, Slowenien und der Schweiz, aber auch in Deutschland und Österreich gezeigt werden.
Die Ausstellung bleibt bis 5. Juni 2023, Montag bis Freitag 15–18 Uhr und Samstag 10–12 Uhr frei zugänglich, an Feiertagen geschlossen.
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