Gelöstes Rätsel
Das am Dienstagabend aus dem Reschensee geborgene Autowrack war ein Übungsfahrzeug der früheren Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Bozen. Es lag seit mindestens 15 Jahren im Wasser.
von Karin Gamper
Für kurzzeitige Alarmstimmung und einiges Rätselräten hat ein Autowrack gesorgt, das am Dienstagabend im Reschensee entdeckt wurde. Dort steht das Wasser bekanntlich wegen der laufenden Aufschüttung der neuen Straße besonders nieder (siehe dazu auch eigenen Info-Kasten).
Der alte Golf wurde am Dienstag von einem Fischer unter der Wasseroberfläche gesichtet. Der Mann verständigte die Freiwillige Feuerwehr Reschen, die daraufhin mit mehreren Mann und einem Bagger anrückte. „Bei der Alarmierung hatten wir ein etwas mulmiges Gefühl, da wir nicht wussten, ob wir eine Person im Wagen vorfinden würden“, berichtet FF-Kommandant Peter Stecher. Deshalb wurden sicherheitshalber auch die Carabinieri verständigt. Doch bei der Bergung des Fahrzeugs stellte sich heraus, dass es glücklicherweise leer war. Daher wurde zunächst davon ausgegangen, dass das Auto ohne Kennzeichen schlicht illegal im See entsorgt wurde.
Des Rätsels unspektakuläre Lösung kam im Laufe des gestrigen Tages. Bei dem Pkw handelt es sich um ein Fahrzeug, das früher von der Tauchergruppe der Bozner Berufsfeuerwehr für Übungszwecke verwendet wurde. Die Tauchergruppe wurde bereits vor mehreren Jahren aufgelöst, wie Presseoffizier Christian Auer erklärt. Solche Übungsfahrzeuge seien speziell adaptiert: „Sie haben keinen Motor und sind im Innern leergeräumt“, weiß Auer. Das fehlende Gewicht wird durch eine Betonplatte kompensiert. Mit diesem Übungsfahrzeug simulierte die Tauchergruppe in regelmäßigen Abständen eine Bergung, um für den Notfall gerüstet zu sein. Anschließend wurde der Golf im See belassen, um ihn dann beim nächsten Mal wieder zu verwenden. Da vermutlich die Strömung den Wagen im Laufe der Zeit mit Sand bedeckt hat, war er irgendwann unauffindbar und wurde im See belassen. Bis er jetzt durch den historischen Tiefstand des Pegels wieder entdeckt und geborgen wurde. „Das Auto lag gewiss 15 oder 20 Jahre im Wasser“, mutmaßt Auer.
Weil das Auto nach so langer Zeit selbst als Übungsfahrzeug unbrauchbar ist, wird das Wrack nun entsorgt.
Im Einsatz standen auch die Forstbehörde, die Ortspolizei und der Fischereiverband.
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Kommentare (4)
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morgenstern
„Im Einsatz standen auch die Forstbehörde, die Ortspolizei und der Fischereiverband“.
Ich lach mich krumm!!
kirchhoff
Na das ist doch verständlich, die wollen auch mal beschäftigt sein!
huggy
Ein Beitrag zum Umweltschutz
hallihallo
und die berufsfeuerwehr läßt einfach ein auto im see liegen.