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„Arme werden ärmer“

Im vergangenen Jahr haben 707 Freiwillige in 52 Südtiroler Vinzenzkonferenzen und 17 Helfergruppen rund 4.000 Menschen in Not in Südtirol diskret und unbürokratisch unterstützt.

Empathie, Rücksichtnahme und Respekt mache uns zu Menschen, erklärt der Zentralratspräsident der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft im Hinblick auf die kommende Mitgliederversammlung am Samstag, 29. April.

Zuhören, Zuwendung und Zustimmung bräuchten alle Personen, besonders aber Menschen in Not. Und die seien im vergangenen Jahr 2022 in Südtirol gestiegen.

Der unsägliche Krieg in der Ukraine, die enorm gestiegenen Strom- und Heizspesen, die Inflation auf einem Jahrzehnte-Höchststand: Für viele Leute in Südtirol haben die Teuerungen zu schier unlösbaren Problemen geführt.

„Arme werden ärmer, der Mittelstand bricht weg. Wichtig ist, dass die Freiwilligen der Vinzenzgemeinschaft bleiben“, sagt Josef Haspinger. Diese Zahl ist um 5 Prozent gewachsen: Haben 2021 noch 670 Freiwillige in 52 Südtiroler Vinzenzkonferenzen und 12 Helfergruppen mitgearbeitet, so waren es 2022 genau 707 Personen, die im ganzen Land ehrenamtlich und diskret Not lindern, Menschen auf Augenhöhe begegnen, ihnen ein offenes Ohr schenken. Das Spendenaufkommen der Vinzenzgemeinschaft ist dasselbe geblieben: Mehr als 600 Spender:innen haben über eine Million Euro zur Verfügung gestellt. 

Zwei VinziTafeln sind im Jahr 2022 in Südtirol neu entstanden: in Mals und Salurn. Die verteilten Waren kommen hauptsächlich von der LandesTafel/Banco Alimentare, von Geschäften, Genossenschaften, Produzenten und Privatpersonen. Auch die KleiderKammer in Toblach ist neu dazugekommen, die Vinzenzkonferenz Gsies-Welsberg-Taisten wurde ebenfalls neu gegründet.

Einmal wöchentlich, jeweils donnerstags, stellt der Vinzenzbezirk Burggrafenamt in Meran seit 17. November 2022 obdachlosen Menschen im Rahmen des VinziBus eine kostenlose Mahlzeit bereit. Das Seraphische Hilfswerk bereitet die Essen zu. Der Pfarrer von Maria Himmelfahrt Peter Kocevar stellt den kircheneigenen Parkplatz und einen beheizten, mit Tischen und Stühlen ausgestatteten Raum samt Toilette zur Verfügung.

Als wichtigsten Spendenmoment bezeichnet Zentralratspräsident Josef Haspinger Allerheiligen, wenn Verantwortliche der 52 Südtiroler Vinzenzkonferenzen an den Friedhofseingängen stehen und um Spenden bitten. Im Rahmen der Aktion „Weihnachten für die Gemeinschaft“ konnten Kund:innen von Despar-, Eurospar- und Interspar-Geschäften in Trentino-Südtirol die Summe ihres Einkaufs aufrunden und mit wenigen Cent oder Euros an der Kassa Großes bewirken.

Insgesamt sind dabei Spenden in der Höhe von 45.000 Euro zusammengekommen. Bei dem mehrfach aufgeführten „Corona Requiem 2022“ von Richard J. Sigmund sind im Frühjahr 2022 Spenden in der Höhe von 4.500 Euro zusammen- und der Vinzenzgemeinschaft zugutegekommen.

Insgesamt haben im vergangenen Jahr 2022 rund 600 Spender:innen der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft mehr als eine Million Euro zur Verfügung gestellt.

Damit werden Menschen in Notsituationen unterstützt, bei Bedarf Heiz- und Stromkosten übernommen, Angebote wie das Morgenbrot am Bozner Kapuzinerkloster finanziert, die Mietkosten des Bozner VinziMarktes oder der KleiderKammer in Bozen bezahlt. „Wir sind in unserer Tätigkeit gänzlich von Spenden abhängig“, sagt Josef Haspinger.

In drei von sechs Bezirken der Vinzenzgemeinschaft gab es in den vergangenen Monaten Neuwahlen. Gemeinsam mit dem Präsidenten und der Vizepräsidentin Sonja Platzer bilden die Bezirksverantwortlichen den Zentralrat. Seit Kurzem ist Brigitte Bernard-Rellich aus Tramin die neue Bezirksvorsitzende von Bozen Land. Sie folgt auf Engelbert Schaller, der vor eineinhalb Jahren nach kurzer Krankheit verstorben ist. Johann Tappeiner aus Latsch ist der neue Vorsitzende des Bezirkes Vinschgau. Er folgt damit auf Regina Marth Gardetto, der Josef Haspinger für ihren langjährigen Einsatz herzlich dankt. Im Bezirk Eisack- und Wipptal wurde Josef Jobstraibizer wiedergewählt.

„Wir setzen uns dort ein, wo Menschen durch den sozialen Rost fallen“, erklärt der Zentralratspräsident der Vinzenzgemeinschaft Josef Haspinger.

Das sei nicht einfach, erfordere Fingerspitzengefühl, Diskretion und Durchhaltevermögen.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (15)

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  • pingoballino1955

    Stimmt,Reiche werden reicher! Warum? System S V P,danke!

  • romy1988

    @pingoballino1955: Was kann die SVP für die Teuerungen in mittlerweile allen Sparten dafür? Auf der ganzen Welt werden Reiche immer reicher, dort gibt es keine SVP.

    • summer1

      romy1988
      Keine Sorge, für Pingo ist auch die SVP Schuld, dass Putin die Ukraine angegriffen hat.
      Solche Naivlinge wie Pingo machen beste Wahlwerbung gegen das TeamK. Und das freut mich sich.

      • asterix

        Naja, in Medien über der Wahrnehmungsgrenze fordert die SVP eine Stärkung der Mittelschicht um den sozualen Frieden zu sichern. Dass was aus dem Ruder läuft, haben sie also schon mal geschnallt. Jetzt müsste ihnen nur noch jemand erklären, dass sie als Regierungspartei die Möglichkeit, wenn nicht sogar die Pflicht dazu hätten. Aber mit einer Amhof???

      • pingoballino1955

        Summer 1,wer lesen kann,und HIRN hat,alles zu verstehen ist bevorteilt,was ich von dir nicht behaupten kann.

        • summer1

          Pingo
          Jeder, der hier mitliest, erkennt, wie sehr du die Werbetrommel rührst, das TeamK niemals zu wählen.
          Denn wer anderen unterstellt, kein Hirn zu haben, hat selbst noch weniger davon.
          Denk mal darüber nach!

    • pingoballino1955

      Romy 1988 ,denk mal nach,was in letzter Zeit,die letzten 30 Jahre die Svp verbrochen hat: bist zu jung dazu,lies die Südtiroler Geschichte,dann weisst du mehr,was da abgelaufen ist,was meinst du warum die Svp von damals fast 90% auf jetzt unter 35% bei den LW sinken wird? Bin dir nicht böse,man merkt du hast wenig Ahnung und bist “ O“ informiert.Alles Gute! Lies das Buch “ Freunde im Edelweiss“ dann bist du Schlauer!

      • summer1

        Pingo
        Zu schreiben, dass nur die TeamK Wähler eine Ahnung haben und die Geschichte kennen, zeigt bei dir, dass das alte deutsche Sprichwort zu 100% stimmt:
        Dummheit und Stolz
        Wachsen auf demselben Holz.

  • olle3xgscheid

    …und dann ist von 4 Tage Woche die Rede…. geht’s noch?!

  • dn

    Das geht europaweit so bzw. betrifft alle Demokratien, in denen in Wirklichkeit das Kapital regiert. Die Politiker sind nur die Angestellten des Kapitals, bezahlt (zumindest was den offiziellen Teil betrifft), der absolute Hohn, vom angeschmierten Steuerzahler.

    • pingoballino1955

      Erklär das bitte Summer 1,der hat das noch nicht geschnallt.Danke dn.

      • summer1

        Pingo
        Das muss er nicht mir erklären, denn ich bin im Gegensatz zu dir ein echter Antikapitalist.
        Brauchst dir nur mal deine TeamK-Abgeordneten anzusehen: Kölle Landtstagsdiät und Unternehmer, selbes gilt für Unterholzner und Ploner Alex. Franz Ploner bezieht eine so hohe Goldpension, sodass ihm gesetzlich bedingt kein Landtagsgehalt ausgezahlt werden kann. Deshalb versuchte er ja eine Gesetzesänderung, damit er auch noch dieses auagezahlt bekommen würde. Faistnauer als Lehrkraft im Wartestand, bezieht Landtagsdiät und hat einen 200.000€ Betrieb schnell seinem Sohn überschrieben, damit er nicht beide Einkommen selber versteuern muss.
        Da wäre die gute Rieder ja eine arme Kirchenmaus zu diesen genannten Herren, wobei sie wohl kaum Matura hat, dann ist ein fürstliches Gehalt von über 5.000€ mehr als genug.
        Pingo, was wolltest du zu den Kapitalisten im TeamK nochmal wissen?

  • tirolersepp

    So wurde die Höchstgrenze für Fringe Benefits von 258,23 Euro wieder auf 3.000 Euro erhöht. Diese Grenze galt vorübergehend nur bis Ende 2022. Mit Jahresbeginn wurde wieder die niedrige Höchstgrenze eingeführt. Zu diesen Benefits gehören auch Einkaufsgutscheine

    Alles nicht pensionierbar – stopft nur vorübergehend Löcher !!!

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