Völser Attacke
Der FI-Landtagsabgeordnete Carlo Vettori nimmt einen Übergriff auf seinen Sohn in Völs zum Anlass, eine Landes-Taskforce gegen Jugendbanden zu fordern.
von Thomas Vikoler
Es geschah gegen 18.00 Uhr am vergangenen Samstag. Zwei Buben spielen auf einem Bolzplatz im Dorfzentrum von Völs Fußball, als sie Besuch von einer Gruppe Jugendlicher erhalten. Laut Zeugenaussagen waren es zehn Personen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren.
Eine Jugendbande von der Art, von der derzeit in Südtirol viel die Rede ist.
Über das, was anschließend passiert ist, berichtet der Forza-Italia-Landtagsabgeordnete Carlo Vettori als indirekt Betroffener. Einer der beiden Buben ist sein Sohn, am Montag hat Vettori bei den Carabinieri von Bozen über das in Völs Vorgefallene Anzeige erstattet.
Laut dieser verpasste der Anführer der mutmaßlichen Jugendbande einem der Buben eine Ohrfeige. Dann soll einer der Jugendlichen eine etwa zwanzig Zentimeter lange „Waffe“ gezogen haben, einen Elektroschocker (Taser), wie er von Viehzüchtern verwendet wird.
Damit verletzt wurde niemand, er galt aber offenbar der Einschüchterung der beiden Buben, die davonrannten.
War es notwendig, deswegen Anzeige zu erstatten?
Vettori spricht von den psychischen Auswirkungen des Zwischenfalls für die Opfer und nahm ihn am Freitag zum Anlass auf einer Pressekonferenz im Landtag die Einrichtung einer Landes-Taskforce gegen Jugendbanden zu fordern. „Wir als Forza Italia sind bereit, dafür unsere Unterstützung für die Regierungsmehrheit in Frage zu stellen“, so Vettori.
Jugendkriminalität sei mittlerweile eine „Plage“ in Südtirol, der Landtagsabgeordnete verweist auf die jüngsten Vorfälle in Burgstall, Meran, Leifers, Bozen (am Mittwoch attackierten Jugendliche vor dem Parkhaus Bozen-Mitte einen Schulbus mit Steinen, wobei eine Scheibe zu Bruch ging) – und jenen von Völs.
Dort weiß man kaum etwas über den Übergriff am Sportplatz neben dem Kindergarten. Bürgermeister Othmar Stampfer sagt, die örtlichen Carabinieri hätten dazu die Auskunft verweigert. Er spricht von einem allgemeinen gesellschaftlichen Problem, das es zu lösen gelte. Das Sicherheitskomitee ordnete am Mittwoch verschärfte Kontrollen an Aufenthaltsorten von Jugendlichen an.
Drei der mutmaßlichen Beteiligten an dem Zwischenfall in Völs sind identifiziert, ihre Eltern haben sich bei Carlo Vettori gemeldet, um sich für das Verhalten ihrer Sprösslinge zu entschuldigen. Sie sollen allesamt aus dem Ort stammen.
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