Sinich versinkt im Müll
Ratten, Würmer und ein unerträglicher Gestank an Müllsammelstellen: In Sinich muss das Hygieneamt einschreiten.
von Karin Gamper
Ratten, Würmer und ein erbärmlicher Gestank. Diese Situation finden die Anwohner der Damiano-Chiesa-Straße und der Filzistraße in Sinich seit Monaten rund um die Müllsammelstellen vor. „Die Restmüllbehälter quillen über und die neuen Biomüllbehälter wurden seit der Einführung des neuen Sammelsystems im Jänner nicht ein einziges Mal entleert, weil sie auch mit Restmüll verunreinigt sind“, erklärt FdI-Gemeinderätin Paola Zampieri, die selbst in dem Meraner Vorort lebt.
Die Folge: Rund um die Müllinseln türmen sich Abfallsäcke, die teilweise von Mülltouristen dort abgelagert werden. Das Ganze sei schlicht nicht mehr akzeptabel und zu einer Gefährdung der öffentlichen Gesundheit geworden. Nachdem die Gemeinderätin bereits mehrmals auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht hat, erstattete sie gestern Meldung beim Hygieneamt. „Mir wurde zugesichert, dass eingeschritten wird“, erklärt Zampieri.
Doch warum bekommt Sinich das Müllproblem nicht in den Griff? Sind wirklich nur einige wenige Familien daran Schuld, die sich partout nicht an die neuen Sammelregeln halten wollen, wie es Umweltstadträtin Katharina Zeller und die Stadtwerke medial darstellen? „Die Schuld haben nicht nur diese Nomadenfamilien, das Problem ist weit größer“, kontert Rechtspolitikerin Zampieri. Das gesamte neue Sammelsystem klappe nicht. „Es hapert nicht nur in Sinich, sondern auch in anderen Stadtteilen wie in der Karl-Wolf-Straße und in der Otto-Huber-Straße“, präzisiert sie.
In Sinich aber stellen sich sanitäre Fragen. „Wenn verendete Nagetiere im Bereich von Kindergärten und Spielplätzen gefunden werden, besteht Handlungsbedarf“, so Zampieri, die Gemeinde und Stadtwerke zum Handeln auffordert. „Sie können sich nicht dauernd darauf berufen, dass das Liegenlassen des Mülls eine erzieherische Maßnahme ist“, sagt Zampieri. Wenn sich nicht bald etwas ändert, will die Gemeinderätin eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft machen.
Wie könnte die Lösung des Problems aussehen?
Paola Zampieri: „Die Biomüllcontainer sind endlich zu entleeren, die Restmüllcontainer auch, und zwar wie bisher zweimal wöchentlich und nicht nur einmal“, fordert sie. Sechs Container für 110 Familien wie aktuell in der Damiano-Chiesa-Straße bei nur einer wöchentlichen Entleerung seien zu wenig. „Es geht nicht, dass die Stadtwerke die mit Fremdmüll kontaminierten Behälter einfach stehen lassen“, so Zampieri.
Aber auch die Stadtviertel-Bewohner seien zu sensibilisieren. „Viele haben aus sprachlichen Gründen noch nicht verstanden, dass sie ihren Müll anders trennen müssen“, weiß Zampieri, „es wäre nötig, die Informationen auch in anderen Sprachen als Deutsch, Italienisch und Englisch zu vermitteln“. Denn bis dato sei das neue Sammelsystem gescheitert. „Es werden auch jene bestraft, die ordentlich trennen“.
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Kommentare (11)
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criticus
Flottes Multikulti und was kommt heraus? Strafen sofort einkassieren, das ist die beste Sprache die diese Menschen verstehen. Oder sofort von den Sozialbeiträgen abrechnen. Frau Zeller und Herr Dal Medico was ist los mit ihren Versprechungen? Unterm Strich ist in Meran wohl alles schlimmer geworden. Von wegen wir schaffen Sicherheit und Ordnung!
brutus
…und die Konsequenzen?????
KEINE!!!!!
brutus
„Sie haben nicht verstanden wie Müll zu trennen geht!“
…die wollen nicht verstehen und keinen Millimeter von ihrer „Leck mich am A….“ Mentalität abweichen!
gorgo
Bei uns gibt es keine Biomüll Sammlung, auch bei den Sammelglocken für Glas und Metall scheint der Dörfler trotz Piktogrammen Probleme zu haben.
Müll aus :erzieherischen‘ Gründen liegen zu lassen finde ich grob fahrlässig.
Sechs Tonnen für soviele Haushalte finde ich auch etwas wenig. Wo keine Einzeltonnen möglich sind sollte der Zugang nur mit Chipkarten möglich sein.
Wo illegal Müll abgelagert wird muss wie in Meran zeitweise überwacht und gestraft werden. Das Problem bei Müll ist immer dasselbe, wo etwas liegt, kommt gleich was dazu. Ähnlich wie bei rassistischen Kommentaren.
tiroler73
Ich gebe hier der Führungsriege der SVP eine große Mitschuld.
Sie hätten leicht die Zuwanderung regulieren können. Soviel Autonomie müsste eigentlich vorhanden sein. Aber es wurden hauptsächlich die Politkersäckel gefüllt.
Nun haben wir den Salat, Bildungswesen, Sanitätswesen, Migration usw. alles wurde an die Wand gefahren.
Schade, aber die Politiker stellen lieber teuere Sicherheitsdienste ein, damit die Landhausmauern in Bozen nicht noch länger als Klo herhalten müssen.
Was mit dem Bürger, Sicherheitstechnisch auf der Strasse passiert ist den Entscheidungsträgern völlig wurscht.
romy1988
Im Meraner Raum scheint wohl vieles nicht mehr zu funktionieren, die Gemeindepolitik am allerwenigstens.
olle3xgscheid
Kameras aufstellen zum 1.
Je Haushaltsbewohner schön mit einberechnen 2.
Wo ein Wille…
murega
Ich würde sowohl bei Sozialwohnungen wie auch bei Personen, vor allem bei Einzelpersonen, die einen Landesbeitrag gewährt bekommen haben immer wieder Kontrollen durchführen, wie viele Personen wirklich dort wohnen. Man würde Wunder erleben…
vinschgermarille
Das Problem besteht in Sinich nicht erst sei Einführung der Biomüll Sammlung. Sicher mangelt es bei einigen Zugewanderten teils am Verständnis und, guten Willen.Ich staune allerdings immer wieder über “ Einheimische “ die ihre Mülltonnen überfüllen , kein Schloss anbringen lassen und nach Entleerung nicht auf Privatgrund zurückstellen.Manchmal tagelang.Und das in den besten Wohngegenden. Da sollte sich so mancher Südtiroler an die eigene Nase fassen.Möglicherweise ist die einmalige Entleerung der Abfallbehälter / Container zu wenig. Trotzdem fühlt man sich von manchen Mitbürgern verarscht, zumal wenn man selber ordentlich trennt.Situationen wie in Sinich sind unhygienisch und grausig,Lässigkeiten,unachtsamer Umgang wie andernorts im Land mehrfach beobachtet schlicht beschämend.Von den ganzen Hundehinterlassenschaften ganz zu schweigen.
morgenstern
Ist das die „Kulturbereicherung“ die uns von den Grünen prognostiziert wurde? Zumindest weiß ich was ich im Herbst nicht wählen werde.
artimar
Die Gemeindeverwaltung und Stadtwerke beschäftigen sich um (eigene) Immagepflege, ferne Zielsetzungen, z.B. „plastic free“… Damit rechtfertigt man höchste Müllgebühren im ganzen Lande. Die Bürger-innen sehen im Alltag seit Jahrzehnten dennoch immer noch diese Bilder. Auch während der sechs Jahre BM Rösch (Grüne) hat sich daran nichts geändert. Bis heute hat man es nicht mal geschafft, Sammelbehälter für Plastik aufzustellen. Die nun (zumindest) eingeführte Biomüllsammlung funktioniert offenbar auch nicht. Kein Wunder wenn Restmülltonnen überquellen. Vielleicht könnte/sollte man die Meraner (über-)bezahlten Sesselfunktionäre mal, z.B. nach Bozen schicken, damit sie sehen, wie Wertstoff-Management funktioniert.