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„Werden behutsam vorgehen“

Im Skigebiet Meran 2000 wird die Falzeben-Piste erweitert. Dafür muss einiges an Wald gerodet werden. Neuerliche Polemiken sind vorprogrammiert.

von Karin Gamper 

Meran 2000 kommt nicht zur Ruhe.

Während die Naifjoch-Baustelle mittlerweile Geschichte ist und bis zum Sommer die Wiederbegrünung der betroffenen Zonen läuft, steht in einem anderen Bereich des Skigebiets eine große Abholzaktion an. Zwischen Zuegg-Hütte und Talstation Falzeben soll die Piste verbreitert werden.

Für die Erweiterung der Schneise werden längs der bestehenden Abfahrt bis zu fünf und mehr Meter Wald geschlägert. Streckenweise wird die Piste fast doppelt so breit wie bisher.

„Dieses Projekt ist bereits mehrere Jahre alt und wird jetzt umgesetzt“, bestätigt Meran-2000-Präsident Andreas Zanier auf Nachfrage. Die Baukonzession liegt vor, die Arbeiten starten in diesen Tagen.

Bereits im Vorjahr protestieren die großen Südtiroler Umweltverbände scharf gegen den Bau der Naifjochbahn und die landschaftlichen Eingriffe im Skigebiet. Rechnen die Bergbahnen – Hauptaktionär ist die Gemeinde Meran – mit neuerlichen Polemiken? „Irgendjemand regt sich immer auf“, gibt sich Präsident Zanier gelassen, „wir bauen nichts Neues, sondern versuchen die bestehende Piste zu optimieren, damit sie auch für die Tourengeher und Skischulen sicherer wird“. Der gesamte Eingriff sei mit Forst und Landschaftsschutz abgesprochen und genehmigt. „Wir versuchen so behutsam wie möglich vorzugehen“, so Zanier.

Warum aber muss die Piste so massiv verbreitert werden? „Vor allem aus Sicherheitsgründen, nicht zuletzt auch auf Wunsch der Skischulen“, argumentiert der Präsident. Es gibt jedoch auch einen anderen Grund. Die längs der Piste verlaufenden alten Leitungen für Beschneiung, Strom und Wasser werden im Zuge der Arbeiten erneuert. Im letzten Winter hat sich laut Zanier gezeigt, dass die bestehende Beschneiungsleitung nicht mehr imstande ist, Skipiste und Rodelbahn gleichzeitig zu versorgen.

Längs der künftigen Trasse wird zudem eine abgetrennte Piste für Tourengeher eingerichtet. „Auch diese kann nach dem Austausch der alten Leitung mit beschneit werden“, betont Zanier.

Werden die Wanderer in diesem Sommer auf Meran 2000 erneut an allen Ecken und Enden auf Baumaschinen treffen? „Nein“, entgegnet Zanier, „die Pistenverbreiterung wird bis Juni abgeschlossen sein“.

Die Kosten für den Eingriff samt neuer Beschneiungsleitung belaufen sich auf ca. 500.000 Euro, ein Teil davon kommt vom Land.

Die neue Falzeben-Piste wird nicht der letzte Eingriff auf dem Meraner Hausberg sein. Die Skigesellschaft denkt bereits darüber nach, die Sessellifte Kesselberg und Mittager zu erneuern. Andreas Zanier: „Sie sind in die Jahre gekommen und müssten einer Generalrevision unterzogen werden“.

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